PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All
war
esjedenfalls ein schlechter Scherz."
"Nicht schlechter als der Scherz, mich der Identität mit
dem ,GeisterAgenten'
zu verdäch
tigen."
Goratschin räusperte sich. Aber diesmal klang seine
Verlegenheit deutlich heraus.
"Dennoch können Sie nicht bestreiten, daß die
Indizien gegen Sie sprechen, Dr. Teleke."
"Welche Indizien?" fragte ich voller Sarkasmus. "Sie
haben nichts als Vermutungen, Sir. Ich gebe zu, daß sich daraus
ein gewisserVerdacht gegen mich konstruieren läßt, aber
nur dann, wenn man die Dinge aus dem Zusammenhang reißt.
Oder haben Sie vergessen, daßjemand zur Nachtzeit mit einem
Impulsblasterauf mich schoß? Niemand kann behaupten, ich hätte
den Schuß selbst abgegeben, denn wo sollte ich in diesem Fall
die Waffe gelassen haben!
Und als wir draußen waren, Sir, wurde ein Bombenattentat auf
uns verübt. Wäre es gelungen, würden wir beide nicht
mehr leben. Natürlich könnten Sie behaupten, ich hätte
die Bombe selbst geworfen. Aber ich frage Sie, warum ich das hätte
tun sollen? Vielleicht um zu beweisen, daß ich nicht der Agent
sei? Dann wäre ich ein großes Risiko eingegangen.
Angenommen, Sie hätten nicht so schnell reagiert wie ich und
wären umgekommen. Wäre dann nicht der erste Verdacht auf
mich gefallen?"
"Hm!" machte Goratschin. Es klang reichlich unsicher.
"Ich weiß, daß Sie die Bombe nicht geworfen haben
können, Dr. Teleke, denn ich hatte mich, weil ich mich dort
draußen nicht auskannte, so auf Sie konzentriert, daß ich
keine Bewegung übersah."
Er schob den Blaster mit einer verlegenen Bewegung ins Halfter
zurück.
"Ich habe geblufft - und verloren, Dr. Teleke. Ich bitte Sie,
mir diese etwas rauhe Handlungsweise zu verzeihen. Aber ich mußte
unbedingt wissen, was ich von Ihnen zu halten habe. Immerhin ist es
ungewöhnlich, daß ein Mathematiker sich mit solcher
Energie wie Sie in einen Fall stürzt, der eigentlich nur den
Sicherheitsdienst etwas angeht...!"
"Das ist möglich", gab ich zu. "Dennoch bin
ich derAuffassung, daßjeder sich anstrengen sollte, um dem
Sicherheitsdienstzu helfen." Goratschin nickte.
"Vielleicht sollten alle so denken wie Sie, Dr. Teleke."
Er lächelte verlegen und seufzte dann. "Was gedenken
Siejetzt zu tun?" Ich blickte aufdie Uhr. "Wenn Sie wollen,
können Sie hier warten, Sir. Ich möchte erst etwas essen.
Mir ist schon ganz flau im Magen. Danach wollte ich zu Major Kitachi
gehen." Goratschin überlegte. Dann schüttelte er den
Kopf.
"Ich gehe schon voraus. Sie finden mich bei Kitachi.
Als er gegangen war, zog ich den Psycho-Spürer aus derTasche.
Das Gerät enthielt vielleicht den Schlüssel zum
Geheimnis des "GeisterAgenten". Wenn ich nur wüßte,
wie es in meine Tasche gekommen war...
Unlustig kaute ich aufdem Steak herum, das ich mir durch die
Rohrpost hatte kommen lassen. Daran waren nicht nur meine anhaltenden
Kopfschmerzen schuld, sondern auch das auf unerklärliche Weise
in meiner Tasche aufgetauchte Psycho-Spürgerät.
Ich schob den Plastikteller mit dem Steak von mir, bevor ich die
Hälfte davon gegessen hatte. Danach öffnete ich den
Thermosbehälter und goß mir einen Becher heißen,
starken Kaffee ein.
Nach und nach wurde mir besser. Ich zündete eine Zigarette an
und griff nach dem vor mir liegenden PSG.
Wenn ich nur wüßte, aufwessen Psychogramm es
eingestellt war... ! Plötzlich begannen meine Hände zu
zittern. Warum benutzte ich es nicht, um das herauszufinden?
Hastig schnallte ich es um. Das Metallband legte sich kühl um
mein Handgelenk. Ich verstand mit einemmal nicht, daß ich den
Versuch nicht längst unternommen hatte. Ein PSG funktionierte
nur dann, wenn es Kontakt mit dem menschlichen Körper hatte.
Danach brauchte man sich nur von den vom PSG ausgehenden
Mentalschwingungen leiten zu lassen. Sie erzeugten ohne daß die
Ohren ein Geräusch zu hören bekamen, im Hörzentrum des
Gehirns einen Summton, der um so heller wurde, je näher man dem
Menschen kam, aufdessen Psychogramm das pSg eingestimmtworden war.
Der Verschluß des Armbandes schnappte hörbar ein.
Fast im selben Augenblick vernahm ich ein schrilles Pfeifen.
Wie elektrisiert fuhr ich herum.
Ein Pfeifton bedeutete, daß das mit dem Psychogramm
identische Gehirn in unmittelbarer Nähe war...
Mein Körper reagierte schneller als mein Verstand. Ich fand
mich hinter dem Ledersessel wieder, den Nadelstrahler schußbereit
in der Faust. Immer noch
heulte der Pfeifton in meinem Gehirn. Die Kopfschmerzen steigerten
sich ins Unerträgliche.
Ich
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