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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Glasfiber,
fast zwei Zoll stark, wurden ineinandergeschraubt. Die Trommel mit
vierhundert Meter dünner Stahlsaite wurde angeflanscht, die
Zugstärke eingestellt. Die Männer wollten mit Fetzenköder
fischen - der ankerähnliche Haken befand sich bereits in den
Händen des alten Shand'ong, der drei lange, blutige
Fleischstreifen an den einzelnen Haken befestigte. Wieder flog ein
Stück Knochen mit Fleisch hinter dem Boot ins Wasser.
    Die Maschine arbeitete zuverlässig; nicht umsonst waren diese
Boote ein begehrter Importartikel aus terranischen oder
kolonial-terranischen Fabriken.
    Vorsichtig kurbelte Seymour den Haken hoch, bis der winzige rote
Schwimmer an die erste Rolle anstieß und arretierte die
Seiltrommel. Dann steckte er den Schaft der Viermeterangel in eine
Vertiefung des Bodenrostes, klemmte die Trommel zwischen die Knie und
zog die Handschuhe an. »Aufpassen, Corinna«, sagte er
atemlos, »wenn der Fisch hängt, mußt du versuchen,
stets so zu steuern, daß die Stahlsaite entweder über Bug
oder über Heck steht. Das Boot könnte sonst umschlagen -
und das wäre sehr gefährlich für uns.« »Ich
verstehe«, gab sie zurück.
    »Wenn die erste Flosse auftaucht...«, sagte
Quattaghan, der sich mit einer Hand an einem Tau festhielt und immer
noch aufs Meer hinaussah, breitbeinig im Boot stehend, »....
dann wirft Sey den Haken aus. Dann wird es eine Jagd geben, wie du
sie noch nie erlebt hast, Terranerin.«
    Corinna sah den Alten an und lächelte.
    Das letzte Fleisch flog über Bord. Man konnte statt dessen
auch Blut ins Wasser schütten, um die Raubfische anzulocken; die
Männer zogen es vor, die Reste des Köders zu verwenden. Ein
zweiter Haken mit drei Fleischfetzen lag bereit.
    »Ziehe das Boot in eine leichte Kurve, Corinna«,
ordnete Seymour an, »versuche, einen Kreis zu ziehen zwischen
hier und der Stelle, an der wir den ersten Brocken hineingeworfen
haben.«
    Das Boot schlingerte kurz etwas, legte sich dann eine Spur
seitwärts, und Tecko klammerte sich an den Haaren des schwarzen
Pelzes fest. Die Sonne begann langsam zu wandern; das Boot zog einen
weiten Kreis mit einem Durchmesser von rund zwei Kilometern.
    »Dort...!« schrie Quattaghan.
    Seymour riß es den Kopf herum, und seine Augen flogen
entlang der Linie, die zwischen Quattaghans ausgestreckter Hand und
einem winzigen Punkt im Wasser entstand. Eine Flosse war zu sehen,
die sich rasch näherte und größer wurde.
    »Der erste Fisch.«
    Seymour stellte die Trommel auf freilaufend ein, schwenkte kurz
die Angel und blickte wieder auf die blauschimmernde Flosse.
    Der Mandalay war der gefährlichste Raubfisch Shand'ongs.
    Ein Fisch, bis zu vier Meter lang, von nahezu unnachahmlicher
Eleganz der Bewegungen; schnell, wendig, mutig und scheinbar von
einem wütenden Hunger nach allem Eßbaren. Das Fleisch
wurde als Delikatesse geschätzt, aber noch vor Jahrzehnten
bezahlte ein Fischer den Fang meist mit seinem Leben. Dann kamen die
Terraner mit ihren etwas ungefährlicheren Fangmethoden - seither
stieg die Zahl der gefangenen Mandalays. Eine dreieckige, schillernd
blaue Rückenflosse war das Kennzeichen eines angreifenden
Mandalays.
    »Dort... noch einer!« schrie Quattaghan aufgeregt und
deutete nach rechts.
    Die blutigen Fleischfetzen hatten die Fische angelockt. Jetzt
tauchten immer mehr der blauen Flossen auf, durchfurchten
blitzschnell das Wasser; die Fische schlugen Haken, näherten
sich aber nicht dem Boot.
    »Bist du bereit, Corinna?« fragte Seymour, und sie
nickte.
    »Ich werde ihr helfen«, versprach Quattaghan und
bewegte sich schnell und geschickt nach hinten -lange Jahre hatte er
diesen Sport ausgeübt, ehe seine Söhne nicht mehr
zurückkamen.
    Seymour stand auf, holte weit aus und schnellte die Angel nach
vorn. Sirrend entfernte sich der schwere Haken und fiel hundert Meter
weit entfernt ins Wasser. Im gleichen Augenblick brummte die Maschine
wieder auf, und das Boot schoß vorwärts. Eine Welle brach
sich und überschüttete die Insassen mit Salzwasser. Die
Stahlsaite zog über den Köpfen von Quattaghan und Corinna
nach hinten. Aus einem Seitenfach zog der Shand'ong einen Speer
hervor, mannslang und mit einer glitzernden Schneide.
    Die Jagd begann.
    Jetzt fing das Duell zwischen dem Terraner und dem blauen
Raubfisch an. Es kam darauf an, unter äußerster
Konzentration den Fisch, hatte er einmal angebissen, nicht wieder
loszulassen, gleichzeitig

    auf das Boot achtzugeben undjeder Bewegung des kämpfenden
Fisches nachzugeben, bis

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