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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunde. Die Monotonie war erdrückend.
    Zehn Uhr fünfzehn: Verhüllte Figuren schlichen durch die
schmalen, von Unrat und Gerüchen erfüllten Gassen des
Basars. Das Trappeln von Tierhufen; ein unglaublich großer
Mann, gehüllt in Tuch von undefinierbarer Farbe, ritt
rücksichtslos durch die Menge; der Günstling der Mutter des
Henkerklans. Das lange Schwert schlug gegen die Flanken des Tieres.
    Ein Bettler prallte gegen Seymour. Seymour wandte den Kopf, zog
die Hand aus der Tasche und ließ die Gemme des Ringes
auffunkeln.
    »Vergebung, Herr!« winselte der Bettler. Es bedeutete
Tod, Günstlinge der Mutter der Klans anzubetteln. Noch jetzt
hing das Skelett eines Armen an der Brücke der Ketten. Er war
beobachtet worden, wie ihm Carayns einige Soli zugeworfen hatte. Der
Bettler war verschwunden, Seymour ging weiter. Die brütende,
stinkende Hitze des Tages hatte sich vom Küstenwind besiegen
lassen. Der Wind, der einen Geruch nach Salz und lebenden Fischen mit
sich trug, prallte gegen den Wall der feucht-heißen Dünste,
der sich in den Toren des überdachten Gebiets festgesetzt hatte,
schob ihn zurück, entfachte einen Wirbel von Gegenzug und
fauchte durch einen der Gänge, Gestank und Papierfetzen vor sich
hertreibend wie Kindergedanken.
    Jetzt wurden Läden und Fenster aufgestoßen; es kühlte
binnen weniger Sekunden ab. Geräusche überfielen den
Wanderer, das Schreien der Wasserverkäufer, klagendes Heulen,
das von anderen Lauten verschluckt wurde, Schreie eines unbekannten
Tieres, das im benachbarten Schlachthof unter dem Beil des
Schlächters zusammenbrach. Der Basar von K'tin Ngeci...
    Ein Kessel, in dem der Abschaum aller vier Shand'ongländer zu
einem Gebräu gesotten wurde, das seinesgleichen suchte.
    Ein Terraner, der hier ohne den Schutz eines Ringes oder eines der
vielen anderen Klanamulette hineingerissen wurde, verschwand, um am
Morgen gegen einen Steinblock der Corniche gelehnt wiedergefunden zu
werden; tot, ausgeplündert. Der Basar von K'tin Ngeci.
    Eine faszinierende Studie, die nur wenige Menschen jemals gesehen
hatten. Seymour gehörte zu ihnen; er bewegte sich unbefangen
hindurch, denn er war gesichert durch die Gunst der Mutter. Carayns
und Daln ebenfalls, denn sie trugen die Talismane des Klans der
Bewacher. Der Klan der Bewacher hatte drei seiner Mitglieder
gestellt, die Seymours Wagen umstanden und jeden, der auch nur das
Metall anfaßte, mit der blanken Klinke oder einem Strahler
bedrohten.
    Seymour sah auf seine Uhr: Zehn Uhr fünfundvierzig. Er stieß
die verhüllte Gestalt, die ihm einen hölzernen Becher
hinhielt, leicht zur Seite und drückte die Klinke der Tür
nieder. Das Innere des »Skaphanders« tat sich auf.
    »Der Chef kommt - setzen Sie sich zu uns, Seymour?«
fragte ein Verwaltungstechniker, der mit einem Fischermädchen
und einem Mann der MANAOS-Besatzung an einem Tisch saß und
Ssagis trank.
    »Das nächste Mal, Henry«, sagte Seymour, drückte
drei Hände und sah dem Mädchen in die Augen. Sie blickte
starr zurück; ein Zeichen, daß die Mutter ihr den Ausgang
gestattet hatte. Nichts geschah ohne Wissen einer Mutter; es sprach
niemand, niemand stahl, niemand arbeitete, und keine Träne wurde
geweint, ohne daß es eine Klanmutter wußte. Shand'ong war
fest in den Händen der Frauen. »Paß auf dein Geld
auf, Sailor«, warnte Seymour, was ihm einen haßerfüllten
Blick des Mädchens eintrug. Er lächelte zurück und
fühlte wieder die Gefahr, die hier wie Ungeziefer in den Ritzen
hockte, bereit, bei Dunkelheit hervorzukriechen.
    Seymour bahnte sich einen Weg durch die Gäste. Der Besitzer
des Lokals hatte aus Ziegeln eine sehr lange Theke erbauen lassen,
auf der die schwere terranische Kaffeemaschine stand, und die
Aschenbecher, die der Klan der Elfenbeinschnitzer handelte; schwere
schwarze Gegenstände, bizarr ausgehöhlt, aus den
Lendenknochen großer Tiere. Die Regale hinter der Theke
starrten vor Flaschen und Krügen. Hier wurden sämtliche
Arten von Ssagis ausgeschenkt und viele Marken von Getränken aus
vielen Welten des Alls.
    Seymour reichte dem Wirt über die Theke hinüber die
Hand. Einmal hatte ihm Seymour einen mehr

    als günstigen Einkauf ermöglicht, und er hatte es auch
bei der Mutter der Klans durchgesetzt, daß Quattaghan die
Taverne weiterführen durfte. Seitdem war ihm der Wirt mit einer
ans Sklavische grenzenden Verehrung ergeben. Seymour war hier eine
Art zweiter Inhaber. Es verstand sich, daß er selten zahlte.
Elisabeth saß dort, wo sie das

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