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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sendeten, sich auf gewisse Geschehnisse aufmerksam machten und
dann warnten, sich in diese oderjene Gegend zu begeben. Er hörte,
daß auf dem Planeten X eine Seuche ausgebrochen sei, daß
der Planet Y militärischen Schutz erbeten hatte, daß auf
der Welt Z ein Raumschiff notlanden mußte.
    Er hörte Dinge, die er nicht begriff, weil er die
Vorgeschichte nicht oder nur zu ungenau kannte, er hörte aber
auch Meldungen, deren Inhalt ihn erschreckte oder beruhigte, da es
sich um Bekanntes handelte.
    Die Organisation, der Allan D. Mercant vorstand, hatte ein
unsichtbares Netz über den bekannten Teil des Raumes geworfen.
Zwischen den Garnen lief das Geschehen ab, und anstelle der Knoten
gab es Agenten, die den Inhalt des Netzes untersuchten und Meldungen
absetzten, die im Hauptquartier zusammengefaßt, analysiert und
ausgewertet wurden. Und da alles mit dem exakten Zusammenspiel von
Mensch, Maschine und Positronik verbunden war, konnten Mercants
Schiffe und deren Männer unglaublich schnell an den Brennpunkten
sein. Während Seymour zuhörte, dachte er nach. Liest man
die Chronik des Imperiums, dann liest man nur das Geschehen, das rund
um Kämpfe gesehen wird. Nichts anderes. Man liest die schweren
Einsätze, man liest über die Verbissenheit, mit der der
Homo sapiens den Weg ins All beschreitet, man liest Namen: Rhodan,
Bull, Adams, Crest und Atlan, man merkt sich die Schiffe, die
tollkühne Einsätze flogen. CREST, LION, STARDUST .. .
    Das milliardenfach verschlungene, weniger spektakuläre
Geschehen am Rand las man nicht. Die Namen der Männer, die für
Ideen starben. Der Verschleiß an Schiffen, die entweder
zerfetzt zurückkehrten oder als Schrott durchs All trieben, bis
sie die Schwerkraft einer Sonne einfing. Man las nie etwas über
Männer wie Alcolaya, Toni Cimarosa, jene, die erst vieles
ermöglichten. Diese Geschichte war noch nicht geschrieben
worden, dachte Alcolaya mit ätzender Ironie. Die Chronisten sind
alles Kriegsberichterstatter - nicht mehr.
    Er zuckte die Schultern. Sie konnten nichts anderes. Die Spule
lief langsam leer.
    »... immer noch nichts über das Verschwinden von Dr.
Marandera bekannt. Wie berichtet, ist Marandera seit sechs Monaten
Terra Standard spurlos verschwunden. Die terranische Niederlassung
der Marandpharm verlautet, daß vermutet wird, Marandera habe in
einer Panikreaktion wegen Dingen der Geschäftsführung Terra
verlassen. Es ist zu erwarten, daß das Verschwinden in kurzer
Zeit seine natürliche Erklärung erhält.« Klick.
    Die Spule hielt an, ein sanftes Schnurren ertönte, und das
Band spulte sich rasend schnell zurück. Wieder drückte
Seymour eine Taste, und das Gerät war im alten Zustand:
Aufnahmebereit, vierundzwanzig Stunden speichernd.
    »Nichts, außer diesem verschwundenen Pharmazeuten«,
knurrte Seymour. Sekunden später zog er den Handschuh wieder
aus, sah seitlich gegen das Glas - er hatte keine Spuren
hinterlassen. Das Zimmer war immer noch dunkel. Seymour legte den
Handschuh zurück, schaltete das Licht an und zündete sich
bedächtig eine Zigarette an. Er trat ans Fenster und sah hinaus.
    Neun Uhr dreißig: Wiejede Nacht seit Jahren lag der
Raumhafen da. Hellerleuchtet, kreisförmig, von Tiefstrahlern
umgeben. Der Turm und die fünf Hallen standen südlich des
betonierten Kreises. Auf den meterdicken Platten, jeweils sechzehn
Quadratmeter groß, waren die selbstreflektierenden Nagelköpfe
angebracht, die sich zu Nummern formierten. Vollbesetzt konnte K'tin
Ngeci Spaceport siebenundzwanzig Handelsschiffe der Staatenklasse
fassen.
    Innerhalb des Kreises von sieben Kilometern Durchmesser lagen das
Landefeld - sechs Kilometer - die Straße um dieses Feld, die
ersten Bäume des dichten Waldes aus Ssagiskoniferen, die
Lagerhallen und

    Wartungswerkstätten mit den Wohnungen von Carayns und Daln
Roka, der Turm mit der Zentrale, den Gerätekammern und Seymours
Wohnung, der Parkplatz und die dreihundert Projektoren, die versteckt
in Betonklötzen eingebettet, im Fall einer Katastrophe einen
Energiezaun um die gesamte Anlage errichten konnten. Der Meiler, der
in diesem Fall alles versorgte, befand sich ebenfalls in einem
unterirdischen Versteck.
    »Ja«, sagte Seymour, halblaut und bitter »das
ist ein Raumhafen. Typ Kolonialplanet D, Standard. Die
Exportausführung hat versilberte Radarantennen und achtzehn
Roboter mehr.«
    Er ging hinaus, löschte das Licht. Draußen rotierte der
Scheinwerfer des Fischerhafens - zweimal weiß, einmal grün,
vierhundertmal in der

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