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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirbelte herum.
    „Kursänderung zehn Grad Phi, zehn Grad Theta!
Benachrichtigen Sie die Kommandanten der anderen Schiffe!"
    Mit einem Schlag erwachte der Kommandostand aus seiner
Schläfrigkeit. Stimmen wurden laut. Der Verbindungsoffizier rief
die COLOMBO und die PERTH an. Rif wiederholte die Kursanweisung. Ein
dritter benachrichtigte über Interkom die Mannschaft.
    Luke rechnete fieberhaft. Das Entroposkop hatte eine Reichweite
von zwanzig Millionen Kilometern. Die LAGOS bewegte sich nach der
kürzlich erfolgten Kehrtwendung mit einer Geschwindigkeit von
knapp einhunderttausend Kilometern per Sekunde. Die Überlappungszone
war nur zweihundert Sekunden weit entfernt.
    „Anzeige bleibt, Sir!" schrie der Funkmeßoffizier
über den Lärm hinweg. „Kursänderung ist
wirkungslos."
    „Plus zehn Grad Phi, plus zehn Grad Theta!" donnerte
Luke.
    „Verstanden!" schrie Rif. „Und ... ausgeführt!"
    Das Bild der Sterne auf dem Panoramaschirm rutschte mit einem Ruck
zur Seite.
    „Keine Wirkung!" rief der Funkmeßoffizier. „Wir
fliegen immer noch geradeaus darauf zu!"
    Luke fühlte Unbehagen in sich aufsteigen. Was für eine
Überlappungszone war das, die man zuerst nicht wahrnehmen konnte
und die sich dann so weit ausdehnte, daß ein Entkommen
unmöglich schien.
    Er faßte einen Entschluß.
    „Kursverbindung lösen, Rif! Verbindung - sagen Sie der
PERTH und der COLOMBO, sie sollen auf eigene Faust weitermachen!"
    Die LAGOS raste weiter. Luke Garner stand mitten im Kommandoraum,
eine hoch aufgeschossene und auf merkwürdige Weise unbeholfene
Gestalt.
    Die allgemeine Aufregung schien ihn nicht mehr zu berühren.
Er stand stocksteif, mit hängenden Armen, und war Plötzlich
fest davon überzeugt, daß er sich die ganze Zeit über
wie ein Narr benommen hatte. Rif war im Recht.
    Es gab mehr Dinge, als ein nüchterner Menschengeist sich
ausdenken konnte.
    „Anzeige unverändert!"
    Das ist das Ende, dachte Luke.
    „PERTH und COLOMBO lösen sich aus dem Verband!"
schrie eine andere Stimme.
    Wenigstens die beiden. Luke spürte, wie der Magen sich
verkrampfte. Er spannte die Muskeln, als könnte er den Aufprall
auf dem fremden Kosmos damit abwehren.
    Aber es gab keinen Aufprall. Sanft glitt die LAGOS über die
unsichtbare Grenze hinweg, die sich durch den Kosmos zog. Luke
wartete noch darauf, daß irgend etwas geschähe -irgend
etwas, das den Übertritt in ein fremdes Universum mit
Fanfarenklängen ankündigte, als sich das Ereignis längst
schon vollzogen hatte.
    Verwirrt entspannte er sich ein wenig und sah auf. Sein Blick fiel
auf den Panoramaschirm.
    Gähnende, schwarze Leere starrte ihm entgegen. Kein Stern war
zu sehen.
    Die LAGOS schwebte in einem Sack voll Finsternis. Luke trocknete
der Mund ein. Seine Stimme klang krächzend, als er Rif befahl:
    „Finger weg von den Geräten! Kurs beibehalten! Wir
können uns keine Manöver erlauben, solange wir nicht..."
    Rif schien nicht zu hören. Gemächlich löste er die
Anschnallgurte, drehte den Sessel herum und stand auf. Er wirkte
befriedigt, kam es Luke in den Sinn. Er sieht aus wie einer, der sein
Ziel erreicht hat.
    Rif kam auf ihn zu.
    „Natürlich, Luke!" sagte er ruhig und
besänftigend. „Niemand wird die Schalter berühren."
Er machte eine allumfassende Geste zum Bildschirm hin.
    „Obwohl es keinen Unterschied gäbe."
    Luke starrte ihn fragend an. Die übrigen Offiziere hatten der
Anweisung Folge geleistet und verfolgten, die Sessel mit der
Rückenlehne zu den Pulten, die Unterhaltung zwischen dem Ersten
Offizier und dem Kommandanten.
    „Wieso?" fragte Luke.
    „Siehst du einen Bezugspunkt?" fragte Rif zurück.
    Luke schüttelte den Kopf.
    „Was für einen Unterschied macht es dann, ob wir so
oder so fliegen?" fragte Rif und ließ die rechte Hand in
zwei verschiedenen Richtungen durch die Luft schießen.
    „Wir haben nichts, woran wir unseren Kurs bestimmen können.
Wir haben nichts, woran wir unsere Geschwindigkeit messen können."
    Seine Augen hatten einen merkwürdig fiebernden Glanz
angenommen. Als Luke nicht antwortete, fügte er hinzu:
    „Ob es uns paßt oder nicht - wir sind im absoluten
Nichts gelandet!"

    *

    „Wir werden uns die Stadt ansehen", entschied Lon Jago.
„Hat keinen Zweck, hier herumzustehen."
    Jelly enthielt sich jeglicher Äußerung, aber es war ihm
anzusehen, daß die Lage ihm nicht behagte. Lon setzte sein
kleines Entroposkop wieder in Betrieb und fand ohne Schwierigkeit die
Stelle, an der Jelly und er in diese Welt übergewechselt

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