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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatten, ließ Lons Mißtrauen
nach. Er war zu vorsichtig gewesen. Er hätte seinem ersten
Eindruck Glauben schenken sollen. Die Stadt war leer.
    Er sah sich um.
    Fremdartig ragten die glatten Mauern der Gebäude in die Höhe.
Zu ebener Erde gab es halbkreisförmige Türen, etwa
zweieinhalb Meter hoch. Die Füllung schien aus einer Art
Metallplastik gefertigt und war fensterlos. Überhaupt schienen
die Fremden, wer immer sie auch sein mochten, vom Hinein- und
Hinausschauen nicht allzuviel zu halten. Auf einer
    Hauswand von dreißig Metern Höhe und ebensoviel Breite
gab es im Durchschnitt acht Fensteröffnungen. Die Fenster waren
rechteckig, etwa anderthalb Meter hoch und ziemlich schmal. Ob sie
Glas enthielten, konnte Lon nicht erkennen. Die Mauern waren dick,
und die Fensteröffnungen erschienen als finstere Löcher.
    Ein Gebäude glich dem anderen, was die Fassade anbelangte.
Sie mochten von unterschiedlicher Größe sein, aber
sicherlich waren sie von demselben Architekten entworfen worden. Oder
es gab auf dieser Welt eine strenge Sitte, die die Bauweise
vorschrieb.
    Immer noch vermißte Lon die Anzeichen organischen Lebens. Er
versuchte, sich vorzustellen, was mit der Stadt geschehen sein
könnte. Vielleicht war sie von einer Katastrophe befallen
worden. Das Unheil schien sich nicht ohne Warnung ereignet zu haben,
sonst hätten Spuren der früheren Bewohner zu sehen sein
müssen.
    Beim Nachdenken kam ihm eine merkwürdige Idee. Vielleicht war
die Stadt niemals bewohnt gewesen. Vielleicht, und dabei erinnerte er
sich an Methoden, wie sie vor mehreren hundert Jahren in autoritär
regierten Staaten der Erde üblich gewesen waren, war die Stadt
auf Grund irgendeines Planes entstanden und sollte erst in Zukunft
besiedelt werden. Auf diese Weise ließe sich die eigentümliche
Leere erklären.
    Aber da war irgend etwas, was die Hypothese nicht so recht
glaubhaft erscheinen lassen wollte. Lon konnte es nicht greifen. Das
Argument entwich ihm jedesmal, wenn er danach zu fassen versuchte. Er
sah auf. Die gelbe Sonne, ein verwaschener, leuchtender Ball, der den
Augen keine Schmerzen bereitete, schien mitten über der Straße
zu stehen. Es war ziemlich warm.
    In dieser Art von Klima gedieh auf TERRA jegliche Art von
Ungeziefer und Unkraut. Sträucher und Gräser wären aus
dem Belag der Straße hervorgeschossen, und das Summen von
Insekten hätte die Luft erfüllt. Von all dem war hier
nichts zu bemerken. Die Straße war so sauber, als wäre sie
erst vor ein paar Stunden geseift und gespült worden. Und in der
Luft gab es keine einzige Fliege.
    Diese Welt war steril.
    Lons nie ermüdender Verstand entwickelte eine andere
Hypothese. Er ging davon aus, daß dieser Planet ursprünglich
eine andere Atmosphäre gehabt habe und daß das Leben durch
das Einströmen von Stickstoff und Sauerstoff ausgelöscht
worden sei. Aber bevor er noch dazu kam, die Grundzüge seiner
Theorie zu Ende zu denken, bemerkte er weiter oben auf der Straße
ein merkwürdiges Gebilde.
    Zunächst sah es so aus, als sei eine schemenhafte Gestalt aus
dem Nichts entstanden. Lon war sicher, daß er sie bemerkt
hätte, wenn sie aus einer der Nebenstraßen gekommen wäre.
Oder aus einer der halbkreisförmigen Türen in den
Gebäudewänden. Aber die Gestalt war hundert Meter von der
nächsten Seitenstraße und fast ebensoweit von der nächsten
Tür entfernt. Sie stand, von Lon aus gesehen, am linken Rand der
Straße und schien es keineswegs eilig zu haben, sondern
verharrte bewegungslos.
    Ihre Umrisse erschienen unklar. Lon kniff die Augen zusammen, aber
dadurch wurde das Bild nicht besser.
    „Hakkaaa", sagte Jelly.
    Lon ließ sich davon nicht beeindrucken. Er ging auf die
Gestalt zu. Als er noch dreißig Meter entfernt war, begann der
Unbekannte sich zu bewegen. Er überquerte die Straße.
Dabei konnte Lon wenigstens soviel erkennen, daß er zwei Beine
hatte und sich derselben Gehtechnik bediente wie ein Mensch. Alles
andere blieb verschwommen. Der Fremde sah so aus, als hätte er
einen wallenden Umhang aus leichtem, grauem Stoff über den Kopf
gezogen. Außerdem bewegte er sich lautlos. Seine Schritte
riefen keinerlei Geräusch hervor.
    Von Lon nahm er offenbar keine Notiz. Lon bewegte sich ein wenig
schneller. Er wollte den Fremden nicht erschrecken, aber entkommen
lassen wollte er ihn auch nicht. Als er noch zehn Meter entfernt war,
rief er ihn an:
    „He, dort! Warte auf mich!"
    Die Gestalt erstarrte. Lon fing an zu laufen. Da nahm der
wallende, weißgraue

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