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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren.
Um sicherzugehen, unternahm er ein kleines Experiment. Er streckte
den linken Arm aus und bewegte die Hand auf die unsichtbare Linie zu,
die die beiden Universen voneinander trennte. Obwohl er nichts
anderes erwartet hatte, zuckte er zusammen, als die Spitzen der
Finger zu verschwinden begannen. Er zwang sich zur Ruhe und schob die
Hand weiter. Nach einer Weile war sie völlig verschwunden, und
der Arm sah aus, als wäre er dicht oberhalb des Handgelenks
amputiert worden.
    „Das reicht", erklärte Lon und zog die Hand
zurück. Fasziniert starrte er auf die Stelle, die so merkwürdige
Eigenschaften besaß. Nichts verriet ihre Position. Er konnte
durch sie hindurchsehen. Der glatte Boden des Platzes jenseits der
Grenzlinie lag ihm ebenso deutlich vor Augen wie die übrigen
Einzelheiten der näheren Umgebung.
    Jelly keckerte ungeduldig vor sich hin. Lon verstand ihn.
    „Wenn wir uns hier schon umsehen müssen", hieß
das, „dann laß es uns so schnell wie möglich hinter
uns bringen."
    Lon kramte in seinen Taschen. Schließlich brachte er ein
kleines Klappmesser zum Vorschein. Er beugte sich nieder, ließ
die kräftigste Klinge aufschnappen und fing an, den Boden zu
ritzen. Das ging erstaunlich leicht. Er brachte eine kreuzförmige
Markierung an, die aus wenigstens zehn Meter Entfernung zu sehen sein
mußte.
    Dann wandten sie sich der Stadt zu. Bisher hatte keines der aus
Kugeln zusammengesetzten Gebilde sich bewegt. Zumindest im Augenblick
schien es in diesem Universum keinen besonders regen Raumflugverkehr
zu geben. Lon war durchaus damit einverstanden. Er erinnerte sich an
Ken Weatherbees Schilderung und fragte sich, wie er selbst darauf
reagieren würde, wenn eines der Kugelschiffe plötzlich
startete.
    Er schätzte die Zahl der Raumfahrzeuge, die auf dem Platz vor
der Stadt standen, auf rund einhundert. Er hatte keine Möglichkeit
festzustellen, wie verläßlich seine Schätzung war.
Der Platz dehnte sich so weit, daß die dreihundert Meter hohen
Kugelschiffe zum Horizont hin schließlich zu winzigen,
glitzernden Punkten zusammenschrumpften. Was dahinterlag, konnte Lon
nicht sehen.
    Im Augenblick interessierte es ihn auch nicht. Seine
Aufmerksamkeit galt der Stadt. Sie wirkte verlassen und tot. Aber
vielleicht ließen sich dort Spuren oder Anhaltspunkte finden,
die einen Rückschluß auf Aussehen und Wesen der Bewohner
dieser fremden Welt erlaubten.
    Der Weg zur Stadt führte in einer Entfernung von hundert
Metern an einem der Raumschiffe vorbei. Lon blieb stehen und machte
ein paar Aufnahmen. Ken Weatherbee hatte behauptet, diese Fahrzeuge
starteten mit einem hellen, summenden Geräusch und ohne jegliche
optische Begleiterscheinung. Das ließ auf eine Art Feldantrieb
schließen. Lon studierte den hoch aufragenden Schiffskörper
eindringlich, konnte jedoch nichts finden, was über die Art des
Antriebs Aufschluß gegeben hätte.
    Plötzlich schrie Jelly auf. Sein bepelzter Arm zeigte in
Richtung der Stadt. Einer der schimmernden Türme hatte zu
schwanken begonnen. Atemlos folgte Lon der pendelnden Bewegung, deren
Amplitude sich von einer Schwingung zur anderen vergrößerte.
Es schien unglaublich, daß starres Baumaterial einer solchen
Beanspruchung standhalten könne. Genau wie seinerzeit Ken
Weatherbee wartete Lon auf den donnernden Krach, mit dem der Turm in
seine Bestandteile zerbrach und die Trümmerstücke auf die
Stadt herabregneten.
    Aber der Turm zerbrach nicht. Er verschwand. Eine halbe Sekunde
lang schien dort, wo er bisher gestanden und geschwankt hatte,
leichter Nebel aufzuwallen. Danach bot sich ein völlig neues
Bild. Ein mäßig hohes Gebäude mit flachem Dach erhob
sich anstelle des Turms. Es mußte in dem Augenblick entstanden
sein, in dem der Nebel den Ausblick versperrte.
    Fünfhundert Meter hinter dem flachen Bauwerk war ein neuer
Turm entstanden und schimmerte im Glanz der gelben Sonne, die hoch im
dunstigen Himmel stand.
    Lon fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Was er gesehen
hatte, konnte nicht Wirklichkeit gewesen sein. Es gab keine
schwankenden Türme, die sich in Nichts auflösten, und keine
Gebäude, die aus demselben Nichts entstanden. Er mußte
träumen. Er litt an Halluzinationen,
    Das Bild blieb. Jelly stand ruhig und schaute mit neugierigen,
großen Augen auf die Stelle, von der der Turm verschwunden war.
Jelly war viel zu unkompliziert, als daß er hätte unter
Alpträumen oder Halluzinationen leiden können.
    Lon entschied, daß sich wirklich ereignet haben

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