Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mußte,
was er gesehen hatte. Eine Erklärung dafür zu finden,
wollte er anderen überlassen. Nur eine Frage beunruhigte ihn.
Wenn sie in die Stadt eindrangen und sich in einem der Türme
befänden, gerade als der zu schwanken begann und schließlich
verschwand - was würde mit ihnen dann geschehen?
    Auch darauf wußte er keine Antwort. Er würde es darauf
ankommen lassen müssen.
    Plötzlich kam er sich verlassen vor. Er wurde sich der Gefahr
bewußt, der er gegenüberstand, ohne jegliche Hilfe außer
der, die eine wache Vernunft und Jellys sonderbare Begabungen ihm
geben konnten. Der Vorstoß in das fremde Universum war nicht
mehr das erregende, prickelnde Abenteuer, als das es ihm noch vor
einer Minute erschienen war. Nicht nur diese Welt war fremd, auch die
Dinge, die sich auf ihr ereigneten, spotteten jeder Beschreibung oder
Erklärung durch die Naturgesetze des Universums, aus dem er
gekommen war. Im Grunde genommen war er nicht besser dran als Jelly,
der genauso viel oder genauso wenig von den Vorgängen verstand.
Ja, im Grund genommen sogar noch schlechter als Jelly. Denn der
Hundsaffe war, seitdem er ihn begleitete, an Ereignisse gewöhnt,
die über seinen geistigen Horizont gingen, und nahm selbst die
unglaublichsten Dinge mit stoischer Gelassenheit hin. Ihm, Lon, ging
diese Fähigkeit im Zusammenhang mit den Geschehnissen in der
fremden Welt, völlig ab. Er war nervös und aufgeregt. Und
er hatte Angst. Er hätte jetzt zu der Stelle zurückkehren
können, an der er in dieses Universum eingedrungen war. Er hätte
diese Welt verlassen und nach Terrania fliegen können, um Allan
Mercant klarzumachen, daß er eine halbe Kompanie Leute zu
seiner Unterstützung brauchte, um den fremden Kosmos zu
erforschen. All das hätte seinem Ruf als Offizier nicht den
leisesten Makel beigefügt.
    Trotzdem kam er sich wie ein erbärmlicher Feigling vor, als
er sich dabei ertappte, wie er ernsthaft in Erwägung zog,
umzukehren und Verstärkung zu holen. Niemand wußte, wie
stabil die kleine Überlappungszone war. Sie mochte verschwunden
sein, wenn er zurückkehrte. Dann war, bis eine neue
Kontaktstelle gefunden war, der Weg in dieses Universum versperrt.
Und die Kugelschiffe konnten unbehelligt fortfahren, terranische
Fahrzeuge anzugreifen und zu vernichten.
    Nein, seine Aufgabe war noch nicht beendet. Er mußte
hierbleiben, und wenn noch so viele Türme anfingen zu schwanken
und verschwanden. Er mußte das Risiko auf sich nehmen. Er mußte
darüber hinaus Gefahren und Überlebenschancen vorsichtig
gegeneinander abwiegen, denn niemand war damit geholfen, wenn er hier
auf der Strecke blieb.
    Nachdem er sich auf diese Art innere Klarheit verschafft hatte,
machte er sich mit Jelly wieder auf den Weg zur Stadt. Diesmal gab es
keinen Aufenthalt mehr. Zwanzig Minuten später standen sie vor
der Mündung einer breiten, leeren Straße. Rechts und links
ragten baukastenförmige, mit wenigen Fenstern versehene Gebäude
fünfzig oder mehr Meter weit in die Luft.
    Lon äugte die Straße entlang. Daß er kein
lebendes Wesen zu sehen bekommen würde, darauf hatte er sich
schon vorbereitet. Aber die Straße war auch sonst völlig
leer. Es gab kein Anzeichen, das darauf hinwies, daß sie jemals
benutzt worden war. Nirgendwo gab es ein Fahrzeug oder Spuren eines
Fahrzeugs. Es war alles so unglaublich verlassen und still, daß
Lon mitunter absichtlich den Stiefelabsatz über den Boden
schleifen ließ, um ein Geräusch zu erzeugen.
    „Hakkakkakkaaa ...", stieß Jelly bedauernd
hervor. Lon war enttäuscht. Der Hundsaffe besaß eine
gewisse Art telepathische Begabung. Hätte es im Umkreis von
einem Kilometer höher entwickelte Lebewesen gegeben, deren
Gehirn nach denselben Prinzipien funktionierte wie das menschliche,
Jelly hätte ihre gedanklichen Ausstrahlungen wahrnehmen können.
Sein Ausruf bedeutete, daß er nichts dergleichen spürte.
Lon schloß daraus, daß die Stadt wirklich so leer war,
wie sie aussah.
    Mitten auf der Straße gehend, drangen sie in die Stadt ein.
Lons Augenmerk blieb zunächst noch darauf gerichtet, daß
kein heimtückischer Fremder sie aus irgendeinem Versteck heraus
überraschend angriff. Den Gebäuden selbst schenkte er wenig
Beachtung. Er hielt nur nach möglichen Schlupfwinkeln Ausschau.
Jelly dagegen sah sich die Bauwerke an und übersetzte seine
Eindrücke in eine unaufhörliche Folge aufgeregter Laute.
Nach einer Viertelstunde, als sie den Rand der Stadt schon fast einen
Kilometer weit hinter sich gelassen

Weitere Kostenlose Bücher