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PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erhob sich und ging zu einem der beiden
großen Fenster, die den weiten Raum mit Helligkeit versorgten.
Ohne sie wahrzunehmen, sah er auf die Stadt hinunter, auf die breiten
Straßen, auf denen der vormittägliche Verkehr in
wohlgeordneten Bahnen rollte, über die Dächer der Gebäude
hinweg bis hinaus zum endlos weiten Feld des Raumhafens - des größten
Raumhafens in diesem Teil des Universums. Ein kugelförmiges
Raumschiff, nur ein glitzernder Punkt aus dieser Entfernung, hob von
der grauen Fläche ab und schoß mit ständig wachsender
Geschwindigkeit in den wolkenlosen Himmel hinauf. Sekunden später
drangen die Schwingungen weit entfernten Donners durch die schwere
Glassitscheibe.
    Der Mann wandte sich um, sah auf die Tür, durch die Dr.
Ribeira kommen würde. In zwei Minuten. „Die übliche
Weise" bedeutete, daß der Besucher einige Kontrollen über
sich ergehen lassen mußte. Die Kontrollen dienten der
Sicherheit des Mannes, dem der Besuch galt. Man konnte kein Risiko
eingehen, wenn es sich um die wichtigste Persönlichkeit des
Solaren Imperiums handelte.
    Das wenigstens waren die Erklärungen, die Dr. Ribeira von
Roberts zu hören bekommen würde. In Wirklichkeit war jeder
Besucher schon ausreichend durchleuchtet und abgetastet, bevor er das
Vorzimmer erreichte, das Roberts beherrschte. Die Kontrollen, die er
danach noch passierte, erfüllten keinen anderen Zweck, als dem
Mann, dem der Besuch galt, noch ein paar zusätzliche Minuten der
geistigen Vorbereitung zu geben. In den meisten Fällen war das
nicht nötig. Aber Dr. Ribeira war ein besonderer Mann.
    Die Tür öffnete sich. Dr. Ribeira war eine schlanke,
mittelgroße Gestalt, deren äußere Erscheinung man
die britische Abstammung ebenso deutlich ansah, wie man dem Namen die
portugiesische Herkunft anhörte. Ribeira mochte etwa vierzig
Jahre alt sein. Sein Haarwuchs hatte sich gelichtet. Nur noch ein
Kranz dunkelbrauner Haare umgab die kahle Schädelplatte. Dafür
reckte sich auf der Oberlippe ein stattlicher Schnurrbart. Ribeira
war konventionell, fast ein wenig altmodisch gekleidet. Man sah ihm
den Wissenschaftler an.
    Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, verbeugte sich
Ribeira gemessen.
    „Guten Tag, Sir", sagte er mit dem unverkennbaren
Akzent des Engländers.
    „Ich weiß die Ehre zu schätzen, zu dem Herrn
Großadministrator Zutritt zu finden."
    „Das ist nett", antwortete Perry Rhodan mit amüsiertem
Lächeln.
    „Nehmen Sie Platz, Doktor. Was darf ich Ihnen anbieten?"
    Ribeira ließ sich auf einem Sessel nieder, der dem
Schreibtisch schräg gegenüberstand.
    „Sollte es in Ihrem Bestand einen Port geben, Sir ..."
    „Gibt es", unterbrach ihn Perry Rhodan kurzerhand. Auf
der Platte des kleinen Tisches, der vor Ribeiras Sessel stand,
bildete sich eine quadratische Öffnung. Auf gleitender Unterlage
erhob sich daraus ein Tablett mit einem vorschriftsmäßig
gefüllten Glas.
    Eine Sekunde lang verzog Ribeira das Gesicht, als mißbillige
er diese Art der Bedienung.
    Dann jedoch nahm er das Glas zur Hand und führte die Nase in
der Art des eingefleischten Weintrinkers ein paarmal hin und zurück
über den Duft, der von der Flüssigkeit ausging. Danach
stand er auf. Den Arm scharf angewinkelt, verneigte er sich ein
zweites Mal vor dem Administrator und verkündete:
    „Auf Ihr Wohl, Sir!"
    Perry Rhodan brachte von irgendwoher ein kleines, mit brauner
Flüssigkeit gefülltes Glas zum Vorschein und tat ihm
Bescheid. Dann ließ er sich auf den Sessel hinter dem
Schreibtisch nieder und fragte:
    „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, Doktor?"
    Dr. Ribeira war ein Mann vollendeter Umgangsformen, aber ebenso
konsequent in der Verfolgung eines Themas, das seine Interessen
berührte. Von einer Sekunde zur andern wandelte sich sein Gehabe
von dem des im Protokoll schwelgenden Weltmannes zu dem des
sachlichen Wissenschaftlers. Er stellte das Glas beiseite und begann:
    „In letzter Zeit, Sir, beobachtet das Terrania-Observatorium
mitsamt den angeschlossenen Zweigstellen eine Häufung von
Schwarzschild-Impulsen. Sie wissen, daß ein Niveau von rund
fünf Impulsen dieser Art pro Tag als normal betrachtet wird.
Innerhalb der letzten Tage empfingen wir jedoch zunächst
zwanzig, dann zweihundert und schließlich knapp eintausend pro
Tag. Als ich vor einer Stunde meinen Arbeitsplatz verließ,
hatten wir seit null Uhr heute nacht schon achthundert Impulse
registriert. Es sieht ganz deutlich so aus, als würden wir heute
einen neuen Rekord

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