Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

PR TB 024 Baumeister Des Kosmos

Titel: PR TB 024 Baumeister Des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ereignislos
verstrich.

    *

    „Doktor, schnell!"
    Damiette war eingenickt. Seit mehr als dreißig Stunden hatte
er keinen Schlaf gehabt. Die alarmierende Stimme seines Assistenten
brachte ihn jedoch sofort auf die Beine.
    „Was ist?" fuhr er auf und rieb sich die Augen. Paul
Drake, sein Assistent, stand unter der Tür des kleinen, sparsam
eingerichteten Raums im achtzehnten Tiefgeschoß der
Gefängnisanlage. „Ribeira lag ein paar Minuten völlig
starr", stieß er hervor. „Dann bekam er plötzlich
einen Tobsuchtsanfall. Jetzt rennt er wie ein Irrer in seiner Zelle
umher und..."
    Damiette war so schnell bei der Tür, daß Drake ihm kaum
mehr ausweichen konnte.
    „Mechanohypnose!" rief er erregt, während er den
Gang entlanglief. „Schaffen Sie alle notwendigen Geräte
herbei, und geben Sie dem Administrator Bescheid."
    Noch einmal blieb er stehen und sah Drake fassungslos unter der
Tür des Warteraums stehen.
    „Los!" schrie er ärgerlich. „Wir haben keine
Sekunde zu verlieren. Das ist vielleicht unsere einzige Chance!"
    Ohne sich weiter um Drake zu kümmern, stürzte er davon.
Ribeiras Zelle lag in einem Seitengang. Vor dem positronisch
gesicherten Zutritt standen zwei Posten. Neben der Tür, in die
Wand eingelassen, gab es ein Fernsehgerät, das das Innere der
Zelle überschaute. Das Gerät war eingeschaltet. Damiette
sah Ribeira in der Art eines Tobsüchtigen sich auf dem Boden
wälzen, mit den Fäusten auf den harten Plastikstein
trommeln, mit Schaum vor dem Mund.
    „Öffnen Sie!" befahl er einem der Posten.
    Ribeira schien das Öffnen der Tür nicht bemerkt zu
haben. Er wälzte sich schreiend am Boden. Seine Fäuste
waren zerschunden und hinterließen Blutspuren, wo sie den
Fußboden trafen. Die Laute, die er hervorstieß, waren
unartikuliert und unverständlich.
    „Ribeira!" schrie Damiette.
    Der Gefangene reagierte nicht.
    Aus dem Hintergrund des Ganges näherte sich klappernder Lärm.
Damiette hörte die Stimme seines Assistenten, der sich über
irgend etwas aufregte. Er getraute sich nicht, sich umzusehen. Erst,
als Drake neben ihm stand, sah er auf.
    „Die Geräte sind hier, Sir", stieß er
hervor, „und der Administrator ist benachrichtigt."
    Damiette trat zur Seite. Jetzt, im Augenblick des großen
Wagnisses, war er wieder die Ruhe selbst.
    „Fangen Sie an", befahl er Drake. „Das übliche
Programm!"
    Das „übliche" Programm, das in den ersten Stunden
von Ribeiras Gefangenschaft wenigstens ein dutzendmal wirkungslos von
dem Gefangenen abgeprallt war, war eine hypnomechanische Sendung, die
ihm Ruhe, Friedfertigkeit und Vertrauen einflößen sollte.
Der Geist des Gefangenen hatte sich als kräftiger erwiesen als
alle hypnotischen Einflüsse. Aber jetzt, dachte Damiette, jetzt
haben wir vielleicht eine Chance.
    Minuten verstrichen, ohne daß die Lage sich änderte.
Ribeira schien nach wie vor unbeeinflußbar. Damiette war nahe
daran, den Versuch als erfolglos abzubrechen, da geschah das
Unerhoffte.
    Ribeira brach zusammen. Mit zuckenden Schultern lag er ein paar
Minuten lang ruhig auf dem Boden, dann schüttelte ein trockenes
Schluchzen den gemarterten Körper. Noch eine Minute verstrich,
dann begann er sich aufzurichten.
    „Damiette ... Freund ...", stieß er mit
gebrochener Stimme hervor, „... ich kann nicht mehr ... Friede
..."
    Dann verlor er das Bewußtsein und fiel vornüber aufs
Gesicht.

    *

    Perry Rhodan legte den Hörer zurück auf die Gabel und
sah Mercant bedeutungsvoll an.
    „Allan, wir haben gewonnen!" erklärte er, und nur
wer ihn kannte, konnte die Unterschwingung von Triumph und
Erleichterung in seiner Stimme erkennen.
    Mercant nickte gelassen, als hätte er nie am günstigen
Ausgang der Sache gezweifelt.
    „Darauf haben wir uns einen verdient", rief Perry in
übermütiger Freude und drehte auf der Wählscheibe des
an der Wand hinter seinem Schreibtisch angebrachten Servomechanismus
die Kodenummer zweier Getränke.
    Während er damit beschäftigt war, meldete sich der
Interkom aufs neue, und auf Perrys Wink hin nahm Mercant das Gespräch
entgegen. Perry, der den Bildschirm von seinem Standort aus nicht
sehen konnte, hörte Mercant ein paar verblüffte Fragen
stellen und dann den Hörer wütend auf die Gabel werfen.
    „Was war's?" fragte Perry und drehte bedächtig die
letzte Zahl in die Wählscheibe.
    „Irgendein Narr", beschwerte sich Mercant. „Postmeister
in Gatlinburg, Tennessee. Behauptet, ein Mann namens Jago mit
dreieinhalb Begleitern wäre auf dem Weg nach

Weitere Kostenlose Bücher