PR TB 025 Ins Weltall Entführt
sich, wie viele
davon während der Ausführung seiner Befehle einfach
stehenbleiben würden. Ein toter Automat war ein tragischer
Anblick. Ein Zeugnis für die Grenzen laagoranischen Geistes.
Überall in der Station standen nutzlose Roboter herum.
Auch der zweite Gleiter würde bald zur Landung ansetzen.
Warum schwieg Kut-Ter?
Traysch lag im mittleren Behälter, Kut-Ter an seiner rechten
Seite.
Was hatte der Onete vor?
Es ist zuviel für mich, überlegte Traysch. Ich kann
nicht gleichzeitig die Landung beaufsichtigen und Kut-Ter und das
fremde Wesen im dritten Gleiter kontrollieren.
Trotzdem empfand er Freude an diesem Übermaß an
Aufgaben. Er war beschäftigt, er vergaß seinen
aufgequollenen Körper. Ruhig gab er seine Impulsbefehle. Die
Roboter verteilten sich rings um das Landefeld vor der Station. Zum
erstenmal schlugen jetzt die Ortungsgeräte aus. Der erste
Raumgleiter näherte sich dem Gravitationsfeld des Planeten. Die
Steuerzentrale würde eine exakte Landung ausführen.
Nachlassen der Beschleunigung. Tangentialer Anflug. Drei
Umkreisungen. Traysch war zufrieden.
Sollte er Kut-Ter von dem Unbekannten berichten?
Traysch konnte nicht lachen, er hatte es auch nicht gekonnt, als
er noch nicht in der Nährflüssigkeit gelegen hatte. Dazu
war sein Gesicht zu starr. Doch der Laagor besaß ein Gefühl
für Ironie.
Wahrscheinlich wartete Kut-Ter darauf, daß etwas
Unvorhergesehenes geschah. Sein Wunsch sollte sich erfüllen.
Der Raumgleiter drang in die obersten Schichten der Atmosphäre
ein.
Ob das unbekannte Volk nach seinen verschwundenen Kindern suchen
würde? Nein, dachte Traysch. Schließlich war es nicht
ungewöhnlich, daß die Nachkommen intelligenter Wesen ab
und zu spurlos verschwanden. Auf jeder Welt, die intelligentes Leben
hervorbrachte, gab es tragische Geschichten über verlorene
Kinder.
Dabei hätte sich Traysch gewünscht, daß man die
Kinder suchte. Er stellte sich vor, wie eines der Suchschiffe auf
diesem Planeten landen würde. Dieser Gedanke erregte ihn.
Traysch benötigte dringend ein Schiff, aber er würde es
wohl kaum von jenem Volk erhalten, dessen Kinder er entführt
hatte.
Wir hätten Spuren hinterlassen sollen, dachte Traysch. Das
hätte jedoch die Gefahr einer Flottenansammlung über diesem
Planeten heraufbeschworen.
Die Roboter meldeten, daß der Gleiter bereits sichtbar war.
Zwei der Automaten fielen aus, als seien sie sich der nahenden
Ablösung bewußt.
Alle zwölf Kinder lebten. Sie waren schwach, aber Traysch
hoffte, daß sich dies schnell ändern würde.
Traysch stellte sich vor, wie der Gleiter aus dem glasklaren
Himmel herabfiel. Es war eine schöne Welt, auf der das
Forschungsschiff abgestürzt war, so schön, daß sie
fast steril wirkte. Und es gab hier keine höheren Lebensformen.
Traysch erinnerte sich an den Salzgeschmack der Luft, er glaubte ihn
auf seiner gespaltenen Zunge zu fühlen. Bei Sonnenaufgang wurde
diese Welt immer in einen milchigen Schleier eingehüllt, der in
der steigenden Sonne verging.
Früher, außerhalb des Behälters, hatte Traysch
sich nie für die Schönheit des Planeten begeistern können.
Er hatte gerechnet, geplant und gearbeitet. Trotzdem erinnerte er
sich an die warmen Mittage. Seth hatte im Schatten steil aufragender
Felsen gelegen, mit bebenden Flanken und geöffnetem Mund.
Ein königliches Bild, hatte Traysch einmal gedacht, aber es
war nur einer jener flüchtigen Gedanken gewesen, die er ab und
zu in seine Planungen einflocht, um sich nicht an einen gefährlichen
Arbeitsrhythmus zu gewöhnen. Seth und -königlich?
Kut-Ter nannte sie ein zweigeschlechtliches Monstrum, eine
primitive, widerliche Kreatur. Das war sie wohl auch.
Der Gleiter landete an der vorhergesehenen Stelle. Die
Steuerzentrale stellte ihre Arbeit ein. Traysch wollte sich erheben
und hinausgehen. Er wollte es wirklich. Seine Hände, die gleich
darauf über die Anschlüsse glitten, waren unruhig.
Der erste Gleiter ist gelandet, sendete er an Kut-Ter und Seth.
Seth blieb stumm, von Kut-Ter kam eine unklare Antwort.
Die Kinder glichen in ihrem Aussehen entfernt Kut-Ter. Traysch
starrte auf die Farbaufnahmen, die vom Landeplatz in seinen Behälter
gesendet wurden. Er stellte das Übertragungsgerät schärfer
ein. So konnte er genau verfolgen, wie die Kinder nacheinander das
Schiff verließen. Über ihren Köpfen schwebten die
Raumspione.
Die Kinder trugen Kleidung, so daß Traysch keine
wesentlichen körperlichen Merkmale feststellen konnte. Er sah
nur,
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