PR TB 025 Ins Weltall Entführt
vom dritten Gleiter.
Einen Augenblick verharrten Trayschs Hände auf den
Anschlüssen, als seien sie angefroren.
An Bord des dritten Gleiters befanden sich sieben Kinder. Sie
standen ausnahmslos unter dem Einfluß der umgebauten
Raumspione.
Doch die Kinder waren nicht allein im Schiff. Über Lichtjahre
hinweg erreichten die Hyperimpulse Trayschs Geräte.
Es hielt sich noch ein Wesen an Bord auf, ein Unbekannter, der
sich den Hypnosesendern entzogen hatte.
Eine Falle! dachte der Laagor bestürzt. Jemand hat uns eine
Falle gestellt. Während des Starts hatten die Geräte des
dritten Raumgleiters geschwiegen. Alles schien planmäßig
zu verlaufen. Dann, nachdem der Planet schon Lichtjahre zurücklag,
kam plötzlich die Warnung. Das bedeutete, daß dieses Wesen
sich erst an Bord gegen die Hypnose aufgelehnt hatte.
Seit er mit der Ausführung des Planes begonnen hatte,
erwartete Traysch einen Rückschlag. Obwohl dieses Geschehnis
überraschend kam, war der Laagor auch darauf vorbereitet. Er
konnte den Raumgleiter zerstören, indem er ihn in die nächste
Sonne steuerte.
Er konnte es tun.
In seiner Bestürzung hätte er fast den entscheidenden
Befehl zur Richtungsänderung gegeben. Doch er besann sich
rechtzeitig. Gewiß, ein fremdes Wesen, das sich stärker
als die kleinen Hypnoschiffe erwies, hielt sich an Bord des Gleiters
auf. Das besagte jedoch wenig.
Traysch dachte fieberhaft nach. Die Gefahr, die von dem
Unbekannten ausging, konnte unter Umständen groß sein,
aber es handelte sich schließlich nur um einen Einzelgänger.
Traysch begann zu bezweifeln, daß es sich um
eine gezielte Aktion handelte. Wahrscheinlich war das fremde Wesen
durch einen Zufall an Bord gekommen. Es hatte einige Zeit gebraucht,
um sich dem Einfluß der Hypnosesendungen zu entziehen.
Nichts deutete darauf hin, daß der Fremde die Kontrolle über
den Flug des Gleiters übernehmen konnte. Er würde zusammen
mit den Kindern auf dieser Welt landen und von den Robotern in die
Station gebracht werden. Die Hypnosesender, die wesentlich stärkere
Impulse als die Raumspione ausstrahlten, konnten ihn wieder unter
Kontrolle nehmen. Aber auch dann, wenn dies nicht funktionieren
sollte, gab es immer noch die Roboter, die den Unbekannten töten
konnten.
Mehr und mehr wich Trayschs Bestürzung einem lebhaften
Interesse.
Der Hypersender des Raumgleiters schickte eine neue Warnung.
Die Kreatur hatte den Maschinenraum betreten.
Obwohl Traysch wußte, daß das Triebwerk hinter einem
Schutzschirm lag, wurde er wieder unruhig. Sollte das Schiff
angegriffen werden? Er wartete einen Augenblick, bis er seine Befehle
an das Steuergehirn des Raumgleiters sendete.
Vielleicht gehörte das Intelligenzwesen zum gleichen Volk wie
die gefangenen Kinder. Dann konnte man ihm befehlen, den
Maschinenraum zu verlassen. Kurz darauf kam die Bestätigung.
Trayschs Befehle waren nicht nur ausgeführt worden - sie zeigten
auch Erfolg.
Der Unbekannte verließ den Maschinenraum.
Eine Zeitlang verharrte Traysch bewegungslos.
Er fühlte Müdigkeit in sich aufsteigen. Seit das Schiff
explodiert war, hatte er ununterbrochen geplant, gearbeitet und
nachgedacht. Er hatte mehr vollbracht, als er je für möglich
gehalten hätte.
Plötzlich konnte er sich vorstellen, wie sein dupliziertes
Ich vor dem Behälter stand und ihn betrachtete. Er sah sich mit
aller Deutlichkeit in der Nährflüssigkeit liegen.
Trayschs Pseudoaugen blickten das Etwas im Behälter an.
Und der Zuschauer Traysch wunderte sich über Traysch.
Da liege ich, dachte er. Ein Planer, ein Former, ein
unübertrefflicher Wissenschaftler. Ich habe Gewaltiges
geschaffen, aber es ist nutzlos, wenn niemand aus meinem Volk davon
hören und daran teilnehmen kann.
Er mußte zu seiner Heimatwelt zurückkehren, damit alle
erfuhren, was Traysch geleistet hatte.
Zuschauer Traysch verflüchtigte sich. Traysch überwand
die Müdigkeit und wandte sich wieder den Kontrollen zu. Sein
Verstand begann logisch zu arbeiten, gewissenhaft wie eine Maschine.
Die Geräte empfingen Impulse vom ersten Gleiter. Er näherte
sich bereits dem Planeten.
Zwölf Kinder! Zwölf formbare Wesen. Traysch spürte
jeden einzelnen Kabelanschluß, der in seinen Körper
führte. Aus jeder dieser künstlich geschaffenen Öffnungen
schien seine Lebenskraft zu verströmen. Erbittert kämpfte
Traysch gegen diese Gedanken an. Er durfte ihnen nicht nachgeben.
Sie drohten seinen Verstand zu umnebeln.
Traysch schickte weitere Roboter hinaus. Er fragte
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