PR TB 025 Ins Weltall Entführt
Hypnoseschiffchen waren nicht mehr zu sehen.
Tschato vermutete, daß sie abgestürzt waren. Die Roboter
standen bewegungslos um den zerstörten Wagen.
Ich muß es riskieren, schoß es Tschato durch den Kopf.
Er rief zehn Männer zusammen und befahl ihnen, die Kinder zu
holen, die auf dem Fahrzeug gesessen hatten. Die Raumfahrer starteten
in einsatzbereiten Kampfanzügen. Sie flogen in zwei Metern Höhe
über den Boden dahin.
Traysch starrte auf den zerbrochenen Behälter. Er
beobachtete, wie die Nährflüssigkeit langsam im Boden
versickerte. Die Maschinen bildeten ein
nicht mehr zu entwirrendes Durcheinander. Es ist aus, dachte
Traysch.
Diesen plötzlichen Angriff KutTers hatte er nicht
vorhersehen können. Er hatte sich zu sehr darauf verlassen, daß
es dem Oneten niemals gelingen würde, aus seinem Behälter
zu entkommen. Bereits beim Umkippen des Behälters hatte Traysch
gewußt, daß Kut-Ter seine Schwingungsmembrane eingesetzt
hatte.
Mit dieser natürlichen Waffe konnte der Onete zwar kein
organisches Leben direkt töten, aber er vermochte sie so
einzusetzen, daß dem angegriffenen Wesen jede Lebensgrundlage
entzogen wurde. Das hatte der Absturz des Schiffes bewiesen. Und der
Angriff auf den Wagen war ein weiterer Beweis. Traysch fragte sich,
warum die fremden Raumfahrer noch mit einem Eingreifen zögerten.
Jetzt hatten sie die beste Gelegenheit, ihre Kinder zu retten.
Traysch hielt es für den entscheidenden Fehler, daß er
den Oneten unterschätzt hatte. Warum war er nicht entschlossen
gegen ihn vorgegangen? Er hätte ihn jederzeit von den Robotern
töten lassen können.
Traysch wandte sich um und starrte auf den dunklen Eingang. Ob
Kut-Ter noch am Leben war? Es fiel dem Laagor schwer, seine Schritte
zu kontrollieren. Er bewegte sich mit der Ungeschicklichkeit eines
Laagor-Jungen. Ab und zu blieb er stehen und stützte sich auf
seinen breiten Schwanz. Das Atmen machte ihm zu seinem Erstaunen
keine Schwierigkeiten.
Er ging langsam auf die Kuppel zu. Sein letzter Wunsch war es, den
Oneten tot am Boden liegen zu sehen. Traysch hörte die Kinder
schreien, die dem hypnotischen Einfluß entkommen waren. Er
blickte zurück und sah, daß die Fremden den Hang
herunterkamen. Er konnte sie jetzt nicht mehr aufhalten. Als er den
Eingang der Kuppel erreichte, konnte er sich kaum noch auf den Beinen
halten. Seltsamerweise funktionierte sein Verstand mit erstaunlicher
Schärfe. In diesem Zustand hätte er fehlerlose Pläne
ausarbeiten können. Jetzt erkannte er mit voller Klarheit, daß
sein Ende gekommen war.
Die Lichter im Innern der Kuppel waren ausgegangen. Traysch hatte
Mühe, sich zu orientieren. Irgendwo vor ihm bewegte sich etwas.
Roboter können es nicht sein, dachte er. Die Automaten
standen hilflos außerhalb der Kuppel.
Etwas kam auf Traysch zu, eine kleine, dürre Gestalt.
Es war Kut-Ter.
Er kann mich nicht töten, überlegte Traysch befriedigt.
Körperlich bin ich stärker als er.
Dieser Gedanke gab ihm Kraft. Er änderte seine Richtung und
steuerte auf den Oneten zu. Er dachte daran, daß sein Volk nie
von seinen Leistungen erfahren würde, die er auf diesem Planeten
vollbracht hatte. Das stachelte ihn noch mehr an. Bereitwillig
schaltete er sein logisches Denken aus und gab sich einem maßlosen
Haß hin.
Er hatte jetzt nur noch das Ziel, den Oneten zu töten.
*
Tschato ließ die Kinder sofort an Bord der LION bringen. Die
meisten schliefen bereits in den Armen der Männer ein. Der
Kommandant des Schlachtkreuzers ließ die Kuppel umzingeln. Drei
Kinder und Dan Picot wurden noch vermißt.
Inzwischen wurden von Leutnant Vertrigg alle Vorbereitungen für
einen Start der LION getroffen.
Zusammen mit Chefingenieur Bactas gelangte Tschato bei dem
zerstörten Transporter an.
Bactas rümpfte die Nase.
„Angenehm riecht es hier gerade nicht, Sir“, sagte er.
Tschato deutete auf den Behälter. Er fragte sich, wer die
Zerstörung des Wagens herbeigeführt hatte. Er glaubte nicht
daran, daß es das Werk Picots war.
Bactas schien sich ähnliche Gedanken zu machen, denn er
bemerkte: „Man könnte annehmen, daß unsere Gegner
sich nicht einig sind.“
„Picot sprach von drei Behältern“, erinnerte sich
Tschato. „Zwei müssen also noch dort drinnen sein.“
Auf Bactas Stirn erschienen zwei steile Falten. „Vielleicht
wollte die Echse sich selbständig machen“, vermutete er.
„Dabei wurde sie von ihren erbosten Verbündeten
aufgehalten.“
„Es gibt viele Möglichkeiten“, erwiderte
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