PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
gestört
wird."
"Ungefähr so sieht es aus, Sir", antwortete Meech
voller Ernst. "Ich glaube, Sie würden Ihre Wette gewinnen."
"Schön", lachte Julian, "Weiter!"
"Die dritte Sorte von Gerät, Sir, dient der Erstellung
eines übergeordneten Feldes von etwa derselben Struktur wie der
des Kalupfeldes, in dem sich ein Raumschiff während des
Linearfluges befindet. Das Innere des Feldes stellt einen Mikrokosmos
dar, der von seiner Umgebung in gewissem Sinne abgeschnitten ist. Die
Feldhülle ist transparent in dem Sinne, daß sie von
Materie beliebiger Art durchdrungen werden kann,
und zwar in beiden Richtungen. Für einen Beobachter außerhalb
des Feldes ändert jedoch ein materielles Objekt, das die Hülle
durchdringt, seine Dimensionen. Der Verzerrungsfaktor beträgt
rund sechshunderttausend. Die Verzerrung wirkt in beiden Richtungen.
Einem Beobachter innerhalb des Feldes erscheint ein Gegenstand
außerhalb des Feldes sechshunderttausendmal größer,
als wenn er sich ebenfalls im Feldinnern befände. Ein Beobachter
außerhalb des Feldes sieht den Gegenstand, sobald er sich im
Innern des Feldes befindet, sechshunderttausendmal kleiner. "
Julian schloß die Augen, um sich besser konzentrieren zu
können, und machte eine blitzschnelle Kopfrechnung.
"Eine Mikrokugel von dreieinhalb Mikron Durchmesser",
sagte er leise vor sich hin, "wäre in Wirklichkeit also ein
wenig mehr als zwei Meter groß, richtig?"
"Vollständig", versicherte Meech
Julian verschränkte die Arme auf dem Rücken. Mit
gesenktem Kopf ging er ein paar Schritte auf und ab.
Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Das Mikrofeld war also das
Geheimnis der Humdinger-Wesen
Um das Sechshunderttausendfache verkleinert, hatten sich Tausende
von ihnen nach FILCHNER eingeschlichen. Wer mochte wissen, wie lange
sie diese Welt schon unter Beobachtung hatten!
Mit einem Ruck blieb er stehen und wandte sich an Meech
"Wieviel verstehst du vom Prinzip des Feldgenerators?"
"Alles, Sir", antwortete Meech mit der Unbescheidenheit
des Roboters. "Es unterscheidet sich nur in unwesentlichen
Einzelheiten vom Prinzip des Kalupgenerators."
"Vorzüglich. Ich brauche einen Generator, der ein
Kugelfeld von hundert Metern Durchmesser erzeugen kann. Bringt das
dieser da fertig?"
Er deutete auf den Kasten, der auf dem Tisch lag
"Nein, Sir", antwortete Meech. "Nicht mit der
Energieversorgung, die ihm im Augenblick zur Verfügung steht."
"Der Projektor reicht jedoch aus?"
"Ganz gewiß, Sir. Er kann auf jeden beliebigen
Felddurchmesser eingestellt werden."
Julian schlug sich mit der Faust in die Hand.
"Ganz großartig!" rief er aus. "Das Problem
ist so gut wiegelöst!"
Er sah den Robot auffordernd an
"Sie haben vor", antwortete Meech, "den Generator
in ein Beiboot Ihres Schiffes einzubauen."
"Ganz richtig", stimmte Julian zu. "Und was dann?"
Der Robot lächelte ein wenig. Er verstand, daß er auf
die Probe gestellt wurde, und sein Programm befahl ihm, die
Gesichtsmuskeln z verziehen - als Zeichen dafür, daß er
die Absicht seines Gegenübers durchschaut hatte.
"Die Hauptmacht des Gegners befindet sich noch rund drei
Lichtjahre entfernt", antwortete er. "Um mit Ihren eigenen
Worten zu sprechen, Sir: Die Fremden, die sich jetzt schon auf
FILCHNER befinden, müssen schließlich irgendwoher gekommen
sein."
Julian zog die Brauen in die Höhe.
"Manchmal", knurrte er, "bist du mir ein wenig zu
schlau."
Meech nahm den Mikrofeldgenerator an sich. Er lud sich ebenso den
Gefangenen auf, um ihn nach draußen zu bringen. Der Anblick des
Fremden brachte sogar Darrel Sifter aus seiner beinahe schon
sprichwörtlichen Ruhe. Er betrachtete die blauschwarze Gestalt
in ihrer schimmernden Uniform mit aller Aufmerksamkeit, kratzte sich
am Kopf und stieß schließlich voller Überzeugung
hervor:
"Der Teufel soll's holen - aber ich habe schon hübschere
gesehen!"
Lorran stand wortlos dabei.
"Sie besitzen Geräte", fragte ihn Julian, "mit
deren Hilfe wir versuchen können, uns mit ihm zu verständigen?"
"Ja, natürlich", antwortete der Arzt. "Wann
wollen Sie damit anfangen?"
"Sofort. Es hängt einiges davon ab, ob wir uns mit dem
Mann unterhalten können oder nicht."
"Mann", murmelte Lorran mißbilligend und ging ins
Haus.
Julian sah sich nach Meech um. Bevor er ihn fand, berührte
ihn etwas an der Schulter. Er drehte sich um und sah Doreen.
"Ich möchte hinausgehen und mit Pete sprechen",
sagte sie leise. "So, daß keiner uns hört."
Julian empfand Mitleid mit ihr. Er
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