PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten
Anpeilteleportationen rematerialisierte er in
der Zentral der VIENNA. Zu seiner Verwunderung beachtete man ihn
kaum. Oberst Andersen warf ihm nur einen kurzen Blick zu.
Und Sekunden später wußte Gucky, warum der Oberst keine
Zeit für ihn hatte.
Mordaar lebte. Und er hatte gedroht, eine Fusionsbombe zu zünden,
die genau unter dem Raumhafen von Timpik lagerte, wenn die VIENNA
nicht binnen einer halben Stunde startete und die Landestreitkräfte
mitnahm.
Arail Aberman alias Mordaar kannte seine Tochter Loorni nur zu
gut. Er wußte genau, daß sie Brutak nur mit leeren
Versprechungen geködert hatte, um von ihm alles zu erfahren, was
sie wissen wollte. Dann war sie mit diesem Agenten Veit auf und davon
und hatte seinen Plan durchkreuzt. Und eine gute Stunde später
war Brutak geflohen.
Natürlich war es keine Flucht gewesen, denn Mordaar hätte
das Flugzeug leicht abschießen lassen können. Aber warum
sollte Brutak nicht fliehen und den ganzen Verdacht auf sich lenken?
Außerdem würde er seiner Rache nicht entgehen.
Dann nahm er Funkverbindung zu Veit und Loorni auf, erhielt aber
keine Antwort, obwohl er ziemlich sicher war, daß sie ihn
hörten. Er erriet, was geschehen war. Seine Tochter hatte diesem
Veit alles verraten, nachdem sie ihm eine Injektion gegeben hatte. Er
war nun nicht mehr behindert. Wahrscheinlich
würde er nach Timpik fliegen, um Verstärkung zu holen.
Der Frachter SNAIL war nur Tarnung. Der Vemichtungsplan!
Mordaar ging hinab in den Keller, wo die Fernzündanlage
eingerichtet war. Jede Bombe ließ sich einzeln zünden. Es
hatte lange gedauert, bis er dieses Vernichtungsinstrument vollendet
hatte, aber nun würde es sich bezahlt machen. Natürlich
hatte es wenig Sinn, den ganzen Planeten in die Luft zu jagen, aber
wenn er den Raumhafen zerstörte, würde Veit nicht mehr
fliehen können. Früher oder später würde er ihn
erwischen und töten, ebenso diesen Gaukler und den getarnten
Mausbiber. Wenn dann noch eine weitere Bombe detonierte, mußte
man in Terrania den Topsiderangriff glauben.
Und selbst dann, wenn alles schiefging, war er immer noch in
Sicherheit. Sie konnten sogar sein Haus durchsuchen, aber sie würden
ihn nicht finden. Sie würden nur den Keller und die
Fernzündanlage finden und annehmen, er sei geflohen.
Er besaß jedoch ein ausgezeichnetes Versteck für den
Notfall.
Mordaar grinste, als er daran dachte. Er durchquerte den Raum,
dessen eine Wand aus gewachsenem Felsen bestand. Die Wand daneben
führte zum Sonnenhang und war betoniert. Es war die Wand, durch
die Minuten später Veits führerloses Flugzeug in den Keller
rasen sollte. Aber das ahnte Mordaar nicht.
Er drückte mit dem Fuß auf eine verborgene Anlage, und
vor ihm entstand in der Felswand ein Spalt, der sich langsam
vergrößerte. Er wurde einen halben Meter breit und begann
sich dann wieder zu verkleinern. Bevor er sich ganz schließen
konnte, war Mordaar hindurchgeschlüpft.
Es bereitete ihm immer wieder Freude, in seinem Versteck zu sein.
Niemand würde es je finden. Und in ihm konnte er sich Monate
aufhalten, ohne auf die Außenwelt angewiesen zu sein. Der Raum
besaß sogar eine unabhängige Luftversorgung. Das Wasser
kam aus einer nahen Quelle und hatte keine Verbindung zur Oberfläche.
In Regalen lagerten Lebensmittel. Außerdem gab es ein bequemes
Bett und einen Stoß Bücher.
Und es gab einen starken Sender mit entsprechendem Empfänger.
Mordaar ging einigemal hin und her, ehe er sich entschloß,
wieder in sein Haus zurückzukehren. Aber noch bevor er die
Geheimtür erreichte, erschütterte ein furchtbarer Schlag
den Felsen. Mordaar wußte, daß etwas Unvorhergesehenes
geschehen war. Schnell sprang er zur Wand und betätigte den
Mechanismus, der die Tür öffnete.
Nichts.
Die Felswand blieb geschlossen.
Die Stromversorgung des Hauses war ausgefallen.
Das war weiter nicht schlimm, denn hier in seinem Versteck war er
auch darauf nicht angewiesen. Die Batterien würden Monate
reichen. Aber damit konnte er die Tür nicht öffnen.
Er lehnte mit dem Rücken an der Wand und überlegte.
Sein Rücken wurde plötzlich warm. Erschrocken sprang er
vor, drehte sich um und legte die Hand auf den Felsen.
Er war inzwischen heiß geworden. Auch im Versteck stieg die
Temperatur. Das war unerklärlich. Schnell schaltete Mordaar die
Klimaanlage ein, dann setzte er sich und überlegte. Erst sehr
viel später kam er auf die Idee, das Funkgerät
einzuschalten.
Und so erfuhr er, was geschehen war.
Er drohte
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