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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den kleinen Finger zu
bewegen. Es mußten mindestens achthundert Stundenkilometer
sein, mit denen der körnige Schnee durch die Täler und
Berge der Barrier getrieben wurde.
    Das Atmen fiel immer schwerer. Eine gigantische Faust schien Omars
Körper zusammenzupressen. Rote Ringe kreisten vor den Augen. Der
Schaum trat vor den Mund.
    Noch einmal versuchte er sich unter Aufbietung aller Kräfte
hochzustemmen. Dann wirbelte eine schwarze Wolke heran und löschte
alles aus. Das Gefühl, einen eisüberkrusteten Abhang
hinabzugleiten, war das letzte, was Omar wahrnahm ...
    Als er erwachte, spürte er Blut im Mund. Mühsam drehte
er den Kopf zur Seite und versuchte ruhig zu atmen. Allmählich
kehrte das Leben in ihn zurück - und mit ihm der Schmerz. Es
war, als wäre kein einziger Knochen heil geblieben.
    Omar Hawk kämpfte gegen den Wunsch an, sich zurücksinken
zu lassen in den Abgrund schmerzloser Dunkelheit, hinüberzudämmern
in einen leichten, erlösenden Tod. Der Selbsterhaltungstrieb
siegte schließlich doch.
    Schreiend erhob er sich auf die Knie. Eine Welle glühendheißen
Schmerzes durchfuhr ihn. Er schüttelte heftig den Kopf, biß
sich die Lippen blutig und hämmerte mit den Fäusten gegen
seine Brust, in der flüssiges Feuer zu brennen
    schien.
    Nach und nach sahen die weit aufgerissenen Augen verschwommene
Schatten. Etwas rauschte und gurgelte. Wasser!
    Omar riß die Helmkapuze zurück und atmete die heiße
Luft ein. Dampfschwaden wallten ihm entgegen, schienen ihn verbrühen
zu wollen. Doch kochender Dampf machte ihm nichts aus. Er löste
lediglich den Klumpen in seiner Brust. Der Atem ging ruhiger.
    Allmählich schwand der Schmerz.
    Durch den Dampf glomm die Sonne Illema.
    Omar erkannte, daß der Schnee längst getaut war. Was da
rauschte und gurgelte, war das abfließende Schmelzwasser; und
auch das verdampfte zusehends. Innerhalb kurzer Frist war das Wetter
wieder einmal von einem Extrem zum anderen umgeschlagen.
    Noch aber vermochten die Augen den Dampf nicht zu durchdringen. Es
wäre sinnlos und sicher gefährlich
    gewesen, aufs Geratewohl loszugehen. Omar legte die Hände
trichterförmig an den Mund.
    „Hooo...! “
    „Ho ... ho ... ho ...!“ rollte das Echo zurück.
    Omar lauschte. Aber das Echo blieb die einzige Antwort auf seinen
Ruf. Wieder und wieder versuchte er es, rief die Namen von Yezo, Mara
und Joaqu.
    Nichts!
    Erneut kroch die Angst ihn ihm empor, wollte die Kehle
zusammenschnüren. Er hatte doch deutlich gesehen, wie Yezo in
die Höhle verschwunden war. Dort konnte sich der Sturm längst
nicht so ausgewirkt haben wie im Freien. Warum meldeten sich die
Frauen nicht wenigstens?
    Omar tat einige Schritte nach vorn, dorthin, wo er die Höhle
vermutete. Nach wenigen Metern hielt er inne, sank auf die Knie und
versuchte gegen die Schwäche anzugehen, die ihn übermannen
wollte. Der Schmerz im Leib verriet ihm die Ursache: Hunger!
    Aber so schlimm durfte es doch noch nicht sein! Gewiß, alle
hundertprozentig Umweltangepaßten hatten einen rund sechsmal
größeren Energiebedarf als Terraner. Das hing mit der
höheren Intensität ihres Stoffwechsels zusammen, der
    Knochen und Muskeln mit der Festigkeit von Stahlplastik versorgen
mußte. Naturgemäß zehrten auch die 4,8 Gravos
Oxtornes an der Körperenergie. Aber das erklärte nicht,
warum die Schwäche bereits einen Tag nach der letzten Mahlzeit
so ausgeprägt war.
    Eine unheilvolle Ahnung bewog Omar, auf seine Datumsuhr zu sehen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Keulenschlag.
    Er hatte einen Tag und eine Nacht bewußtlos gelegen!
    Minutenlang kniete er reglos auf dem dampfenden Fels und
versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Wenn er
vierundzwanzig Oxtorne-Stunden ohne Besinnung gelegen hatte, dann
mußte der Orkan fast ebensolange angehalten haben.
    So und nicht anders war es, sonst hätte das Schmelzwasser
längst verdampft sein müssen.
    Aber dann fehlte ihm noch die Erklärung, warum Yezo und Mara
sich nicht meldeten.
    Eine Vermutung durchzuckte Omar. Hatten sich die Frauen etwa aus
dem Schutz der Höhle gewagt, weil Joaqu und er so lange
ausgeblieben waren? Das konnte eine Erklärung sein - aber nur,
wenn man das Schlimmste annehmen wollte ...
    Die Angst um Yezo gab Omar einen Teil seiner Energie zurück.
Er tat den nächsten Schritt und stieß gegen massiven Fels.
Es dauerte einige Zeit, bis er wußte, wo er war: am Fuße
des Tafelberges, den sie vor zwei Tagen erstiegen hatten. Der Sturm
mußte ihn den Steilhang hinabgeweht

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