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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Muskeln wirkte, der jeden
Augenblick auseinanderschnellen konnte.
    Omar Hawk war nicht mehr in der Lage, Angst zu empfinden. Für
ihn existierten nur noch die wunderschönen Augen des Raubtieres.
Sein Blick versank darin wie in zwei unergründlichen Seen.
Behutsam hob er die Hand - und dann stand er unmittelbar vor dem
gefährlichsten Wesen Oxtornes...
    Langsam sank seine Hand herab. Ein heftiges Zittern durchlief den
Leib des Okrills, als der Mensch ihn berührte.
    Omar redete ununterbrochen. Der Klang seiner Stimme brachte die
Gefühle zum Ausdruck, die er aus der Tiefe der fremdartigen
Augen schöpfte.
    Und plötzlich entspannte sich der stahlharte Körper. Der
massige Kopf reckte sich der liebkosenden Hand entgegen, schwaches
Niesen stob aus den Nüstern.
    Impulsiv beugte Omar Hawk sich herab und rieb seine Nase an der
Schnauze des Tieres. Die riesigen Tatzen legten sich behutsam auf
seine Schultern, dumpf trommelten die Krallen der Hinterbeine auf den
Fels.
    Mensch und Tier hatten zueinander gefunden, indem sie das
Vorurteil ihrer ererbten Instinkte überwanden.
    Omar fühlte sich wie in einem Rausch. Stolz, Glück und
Triumph vermischten sich in ihm mit Wehmut. Es war ihm gelungen, die
Zuneigung eines Okrill zu gewinnen. Aber würde das genügen,
um Yezo, Mara und Joaqu zu retten ...?
    Er ließ die Hand sinken und trat einen Schritt zurück.
    Die dunkel leuchtenden Augen des Tieres folgten jeder seiner
Bewegungen. Leises Schniefen drang aus dem breiten Maul. Die Krallen
der Vorderbeine zerkratzten den Boden.
    „Voran!“ befahl Omar flüsternd. „Führe
mich! Lauf!“
    Der Okrill nieste laut. Sein massiger Körper schnellte herum.
Dann setzte die Bestie sich in Bewegung, tiefer in die gigantische
Halle hinein.
    Omar Hawk schritt hinterher. Aufmerksam musterte er die fernen
Seitenwände. Irgendwo dort mußte der Unbekannte lauern.
Was würde er jetzt unternehmen, nachdem er den Eindringling
weder mit Hypnose noch mit einem seiner Okrillwächter hatte
abwehren können?
    Aber alles blieb ruhig - bis Omar den jenseitigen Rand der Höhle
erreicht hatte.
    Plötzlich begann die Umgebung zu verschwimmen. Die Gestalt
des Okrill wurde zu einem verzerrten Schatten, die Wände
schienen schwankend näherzukommen. Unwiderstehliche Glut legte
sich vor den Ausgang, eine Glut, in der selbst ein Oxtorner in
Sekundenschnelle verbrannt wäre.
    „Hü!“ rief Omar.
    Etwas Feuchtes berührte seine tastende Hand. Die Schnauze des
Okrill. Omar schloß die Augen, legte die flache Hand auf die
Stirn des Tieres und deutete mit einer Kopfbewegung nach vorn.
    Das Tier verstand.
    Gleich einem Blindenhund führte es den Menschen durch die
unwirkliche Glut hindurch, die Omar aus seiner Wahrnehmung
ausgesperrt hatte, indem er die Augen fest geschlossen hielt.
    Als er sie wieder öffnete, befand er sich in einem nach unten
geneigten Gang. In regelmäßigen Abständen waren
halbkugelförmige Leuchtkörper in die Decke eingelassen.
Eine dunkelbraune, fleckige Schicht überzog die Wände. Der
Boden besaß ein eigenartiges Profil, das jedes Ausgleiten
verhinderte.
    Erstmals dachte Omar Hawk intensiver über den Unbekannten
nach.
    Über die drei erfolglosen illegalen Expeditionen war nur das
bekannt geworden, was die Zensur des Rates nicht zuvor gestrichen
hatte. Dennoch genügte das wenige, um Omar erkennen zu lassen,
daß selbst alle Expeditionsteilnehmer zusammen - vorausgesetzt,
sie lebten noch, als sie die Barrier erreichten - niemals die
gigantische Höhle mit der
    schwebenden Kunstsonne, diesen vollendeten Gang und die
käfergleichen Roboter gebaut haben konnten. Dazu gehört
mehr, als einige
    Menschen mit normaler Expeditionsausrüstung zu schaffen
imstande waren.
    Er atmete schwer.
    Unwillkürlich blieb er stehen. Erst als der Okrill
auffordernd schnalzte, besann er sich wieder auf seine Aufgabe. Er
spürte aber nach all den physischen und psychischen Belastungen
mehr und mehr die Schwäche seines Körpers. Wäre nicht
der Okrill, auf dessen mächtigen Schädel er sich stützen
konnte ...
    Ein schriller Pfiff ließ ihn erschrocken zusammenfahren.
    Der Gang hatte sich erneut geweitet. Wenige Schritte voraus
erstreckte sich eine Art Rampe, von der stählerne Leitern nach
oben führten, zu leuchtenden, ovalen Öffnungen in einer
plastiküberzogenen Wand.
    Auf der Rampe aber drängten sich die Leiber von mindestens
zehn Okrills.
    Omar Hawk taumelte, als „sein“ Okrill nach vorn
schnellte. Dicht vor seinen Artgenossen strich das Tier hin

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