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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herum,
bevor er über den Rand des Felsbandes fallen konnte.
    Ernüchtert richtete er sich wieder auf.
    Im ersten Augenblick glaubte er, der Tunnel der ersten
    Höhle habe bogenförmig in den der zweiten Höhle
geführt und ihn dadurch genarrt.
    Doch gleich darauf mußte er seinen Irrtum einsehen.
    Er war dort herausgekommen, wo er wenige Minuten zuvor
eingedrungen war!
    Mit dieser Erkenntnis kehrte die ruhige Überlegung zurück.
Sein auf Kampf und Töten ausgerichteter Rausch war verflogen.
Allmählich siegte die Vernunft über den niederen Instinkt.
    Zweifellos war er wieder unter den hypnotischen
    Einfluß des Unbekannten geraten. Irgendwo in dem Gang hatte
er kehrtgemacht. Aber das bewies zugleich, daß er auf dem
richtigen Weg war.
    Schaudernd blickte er in den Abgrund. Beinahe hätte er durch
seine eigene Unbesonnenheit dort unten den Tod gefunden. Er wußte
um die übersinnlichen Kräfte des Unbekannten. Dennoch war
er wie ein Narr in die Hypnofalle gelaufen.
    Er entblößte die Zähne in grimmigem Lachen.
    Diesmal würde er sich nicht täuschen lassen. Einmal
schon war er der geistigen Gewalt des Unbekannten entkommen, weil er
sich überlegen gefühlt hatte. Auch diese Kraft, die die
Barrier beherrschte, war also nicht „ unbesiegbar...
    Mit wachen Sinnen drang er erneut in die Höhle ein. Er ging
langsam, jeden Schritt sorgfältig prüfend. Winzige Merkmale
an den Wänden wurden für ihn zu Wegmarkierungen, deren
Aussehen er sich genau einprägte. Die Spuren, die er während
seines ersten ungestümen Eindringens hinterlassen hatte, führten
ihn zu der Stelle, an der er umgekehrt war.
    Eigenartigerweise nahm er diesmal nichts von dem bläulichen
Nebel war, der Joaqu und ihn damals genarrt hatte. Aber der fremde
Einfluß machte sich dennoch spürbar bemerkbar. Omar fühlte
den unwiderstehlichen Zwang, umzukehren und fortzugehen. Minutenlang
verharrte er auf der Stelle und kämpfte um die Beherrschung von
Geist und Körper.
    Schlagartig brach der Bann.
    Omar fühlte sich frei. Mit wachen Sinnen setzte er den
    Weg dort fort, wo er ihn beim erstenmal beendet hatte.
    Bald vernahm er das Rauschen von Wasser. Das Ziel konnte nicht
mehr fern sein.
    Nach etwa fünfzig Schritten erweiterte sich der Stollen zu
einer gigantischen Höhle. Überrascht hielt Omar inne. Er
schaltete seine Lampe aus. Dennoch blieb es hell. Fünf blauweiße
Kugeln schwebten dicht unter der hohen Decke und verbreiteten
schmerzend grelles Licht. Boden und Wände wurden hell
ausgeleuchtet.
    Und mitten in dem Gewölbe stand ein Okrill!
    l
    Im ersten Impuls wollte Omar Hawk nach vorn stürzen, um dem
Angriff des Tieres zuvorzukommen.
    Aber etwas, das er in diesem Augenblick noch nicht verstand, hielt
ihn davon ab.
    Mensch und Okrill verharrten reglos und blickten sich an.
    Zum erstenmal hatte Omar Gelegenheit, eines der gefährlichen
Raubtiere näher zu betrachten, und zum erstenmal sah er nicht
nur das Fremdartige, Abstoßende daran.
    Die pupillenlosen Augen der Bestie schimmerten feucht. Verblüfft
erkannte der Mensch, daß ihre Farbe intervallartig von Blau zu
Schwarz und umgekehrt wechselte. Die facettenartige Gliederung
verlieh ihnen das Glitzern kostbarer Diamanten.
    Die Muskeln und Sehnen des Tierkörpers wölbten sich hart
unter der geschmeidigen, stählern schimmernden Haut. Das breite
Maul war halb geöffnet. Blutrot leuchtete die zusammengrollte
Zunge daraus hervor, glitt millimeterweise vor und zurück. Die
köpfgroßen Tatzen der Vorderbeine lagen flach auf dem
Boden.
    Unwillkürlich empfand Omar Bewunderung für die Schönheit
des Wesens. Sein Verstand sagte ihm, daß er nun endlich
angreifen müsse, um diesen Zustand zu beenden. Aber wie kaum in
einem anderen war in ihm die Liebe zum Tier verwurzelt. Vielleicht
lag es daran, daß er als Tierpsychologe wußte, wie stark
selbst die am höchsten entwickelten Arten durch ihre vererbten
Instinkte gelenkt werden. Ein Tier konnte niemals als bösartig
bezeichnet werden, es handelte, wie die Natur es ihm vorschrieb, ohne
    selbst darauf Einfluß nehmen zu können.
    Der Okrill gab ein schwaches Schnalzen von sich.
    „Hü!“ rief Omar. Es war der Ruf, mit dem er junge
Mamus gelockt hatte.
    Das Tier hob den wuchtigen Kopf, als lausche es dem Laut des
Menschen hinterher. Die Zunge verschwand. Das Maul klappte zu. „Hii!“
wiederholte Omar.
    Er trat einen Schritt nach vorn, einen zweiten und dritten.
    Der Körper des Okrill zog sich zusammen, bis er wie ein
großer Klumpen Haut, Sehnen und

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