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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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keine
Schmeichelei - Ihre Erscheinungen regelmäßig.“
    „Ach“, sagte Almani überaus herzlich, „Sie
sind der Herr!“
    „Ja“, stimmte Tarn lachend zu. „Ich schicke
Ihnen auch einige Schnappschüsse von CHEPHREN, als
Anschauungsmaterial. Dafür, daß ich Ihre Bücher lese,
vernachlässige ich meinen Kipling.“
    „Ich bedanke mich schon jetzt dafür“, erwiderte
Almani und verabschiedete sich von Nysa, dann von Tarn. „Ich
muß gehen“, sagte er betrübt, „Kinder und
Frauen warten.“
    Tarn sah ihm nach und wandte sich dann zu Nysa. „Und jetzt,
da alle anderen Künstler mit Erfolg abgewimmelt sind,
    zu Ihnen, mein schönstes Kind. Wie, sagten Sie, daß Ihr
Name war?“
    „Beim hungernden Epsaler“, antwortete sie, „was
sind Namen! Nennen Sie mich Nysa.“
    „Gern. Sie wollten zur Bar, wenn ich Sie eben richtig
interpretiert habe?“
    „Mit Ihnen - zu gern.“
    „Danke. Ich kenne Sie nicht. Sind Sie auch neu in der
Branche?“
    „Nur hier, bei Terra Cine Productions. Ich drehte bisher bei
einer anderen Gesellschaft. Dieser Film sollte eigentlich meinen
Namen einigermaßen berühmt machen. Schließlich wird
er auf rund siebenhundert Planeten vorgeführt und an Bord
unserer Flottenschiffe.“
    Tarn nickte. „Ich verstehe. Die Jagd nach dem Ruhm.“
„Sicher. Ist es bei Ihnen etwas anderes?“
    „Mein Kind“, sagte Tarn milde, aber sehr ironisch,
„ich kann einen Verlust an Ruhm gut verschmerzen. Das einzige,
was mich bei solchen Filmen wie diesem hier interessiert, ist das
Geld, sonst nichts. Solange man mit solchen Machwerken Geld verdient-
.Zentrumsexpedition‘ - verdiene ich mit. Sollte ich hin und
wieder das Bedürfnis haben, gute Filme zu machen oder mich
künstlerisch auszuspielen, tue ich dies kostenlos oder gehe an
eine der letzten Shakespearebühnen nach England. Können Sie
das begreifen?“
    Nysa nickte ernst.
    Sie standen jetzt neben der Bar. Um sie herum war Gedränge.
Unzählige Stimmen schwirrten durcheinander, und Musik wurde
eingeschaltet. Mit der ihr eigenen Stilsicherheit hatte Constanze
Mozartmenuette ausgesucht. Regisseur, Kameramann, Komponist und
Kostümberaterin, Trickspezialist und die Jungen und Mädchen
vom Technischen Stab mit ihren Freunden und Freundinnen standen
umher, redeten, lachten, und tranken.
    Ein breitschultriger Mann, ebenso groß wie Tarn, lehnte im
Schatten am Stamm einer Palme und sah mit amüsiertem
Gesichtsausdruck allem zu. Um den Mund hatte er ein seltsames, fast
metallisches Lächeln. Tarn schwieg und beobachtete diesen Mann.
Wenn einer aus ihrem Kreis hier
    wirklich interessant wirkte, dann war es dieser Mann dort.
    „Wer ist das?“ fragte Tarn leise und wies mit den
Augen hinüber.
    „Wo?“ fragte Nysa flüsternd.
    „Dort, an der Palme.“
    „Das ist Gary Bogart, unser technischer Berater. Er ist sehr
schweigsam und völlig immun gegenüber weiblichen Reizen.
Jedenfalls gegen meine.“
    „Vielleicht ist er Junggeselle“, meinte Tarn. Bogart
drehte sehr langsam den Kopf herum und blickte zu ihnen hinüber.
Für einige Sekunden trafen sich die Augen der zwei Männer.
Sie maßen sich lautlos, aber mit einer ans Gefährliche
grenzenden Intensität. Tarn fühlte bewußt, daß
dieser Mann nur einen winzigen Ausschnitt seiner Persönlichkeit
freigab. Jeweils soviel, wie er wollte, keineswegs mehr. Das Spektrum
schien sehr breit zu sein und sehr farbig. Dann blickte Bogart in
eine andere Richtung.
    „Entschuldigung, Nysa“, sagte Tarn zerstreut, „ich
bin heute abend gräßlich schlecht gelaunt. Mich widert
dieser falsche Pomp hier an, und ich verachte diese Leute von ganzem
Herzen. Leider muß ich, da ich nicht etwa Mechaniker bin oder
Lyriker, für mein Geld mit ihnen zusammenarbeiten. Wissen Sie,
wie spät es ist?“
    Nysa lächelte etwas. Sie war ein schlankes Mädchen von
nicht mehr als fünfundzwanzig Jahren. Heute war ihr Haar
dunkelblau gefärbt, und sie trug es schulterlang. Das Kleid, das
sie in einem genau errechneten Verhältnis von Stoff und freier
Haut bedeckte, war eine verwirrende Angelegenheit aus Kreisen und
Vierecken, sehr gewagt dekolletiert und aus echter Seide.
    „Tut mir leid“, antwortete sie. „Meine Uhren
sind alle im Pfandhaus. Ist das nicht kennzeichnend für unseren
Beruf?“
    „Wenn Sie denken, daß ich Sie einlade, mit mir
zusammen die nächste Turmuhr zu suchen, irren Sie, Liebste“,
sagte Tarn und drehte sein Glas in den Fingern.
    Sie lachte; der Dialog schien nach ihrem Geschmack zu sein.
    „Sie

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