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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlank zu wirken. In zehn Jahren würde auch das
nicht mehr zutreffen. Ihr weißes Kleid spannte sich wie eine
zweite Haut um ihren Körper, und sie trug das schwarze Haar
schulterlang. Am Hals und an den Handgelenken waren breite Bänder
aus bearbeitetem Silber sichtbar. Sie trug sehr hochhackige Schuhe
und bewegte sich wie eine satte Löwin. Ihr Händedruck war
fest und zupackend.
    »Ich bin bestürzt, gnädige Frau«, sagte
Kelly artig.
    »Mich hier zu treffen?«
    »In der Tat, Terra kann es sich nicht leisten,
bemerkenswerte Frauen wie Sie in großer Menge in die Kolonien
zu schicken. Das Mutterland ist bald der Schönheit bar.«
    »Sie schmeicheln zwar gekonnt, aber Sie schmeicheln. Danke«,
sagte Miriam.
    »Ich bin dafür verschrien, niemals Komplimente zu
machen«, erwiderte Kelly ruhig. »Ich treffe
    Feststellungen. Beruhigt Sie
    das?«
    »Einigermaßen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit
mit Ihnen«, sagte die Ärztin und trat zur Seite. Sie
schüttelte dem Asiaten die Hand.
    »Ich nicht. Das bedeutet, daß ich krank werde, und
darauf legt mein Auftraggeber keinen großen Wert. Das
Kolonialamt ist in dieser Beziehung recht kleinlich.«
    »Sie haben recht«., gab Miriam zu. »Von dieser
Seite habe ich es nicht betrachtet.«
    »Aber ich«, erwiderte Kelly. Etwas zögernd kam an
der Seite Ashikagas, der leicht ihren Ellenbogen hielt, die
Funktechnikerin näher. Sie war zweifellos die interessanteste
Erscheinung dieser Runde.
    »Das ist meine junge Freundin«, sagte Ashikaga
lächelnd, »von der ich dir erzählte. Jeangeerd
Arsace. Sei nett zu ihr.«
    »Ich werde mich bemühen«, versprach Kelly und
ergriff ihre Hand. Ihr Händedruck war kühl, knapp und fest,
aber seltsam unverbindlich.
    »Sie sind also der Große Kelly, von dem Takanji
ununterbrochen erzählt«, stellte sie fest. »Gefällt
es Ihnen hier?«
    »Ich kenne noch nicht alles und nicht alle. Ein Urteil ist
erst später möglich. Ich werde mich aber bemühen,
alles unbefangen zu sehen. Sie sind die Funktechnikerin hier?«
    »Erraten!« sagte Staigher und lachte. »Wenn Sie
ein Telegramm an eine Ihrer Freundinnen schicken wollen, müssen
Sie zu Jeangeerd hinausfliegen.«
    Lakonisch bemerkte Kelly: »Ich hinterlasse zwar aufjedem
Planeten riesige Städte, aber keine verlassenen Freundinnen.
Dies alles sind nur Zwischenspiele.«
    »Interessant«, sagte Serafian, »Sie scheinen,
Ihrer guten Laune nach zu schließen, sich auf die Arbeit zu
freuen.«

    »Unter anderem«, sagte Kelly. »Ich hörte
schon früher, daß hier ein phantastischer Koch arbeiten
soll. Kommen wir in den Genuß seiner Künste?«
    »In Kürze!« versprach Staigher. »Kommen
Sie, nehmen wir einen Aperitif!«
    Sie stellten sich an die Bar und tranken aus großen Gläsern
kleine Schlucke von Alkohol, der über verschiedene
appetitanregende Kräuter destilliert worden war. Die Männer
und Mädchen des Bauaufsichtkommandos und der Programmabteilung
für robotgesteuerte Baumaschinen kamen, wurden vorgestellt, dann
setzte man sich. Offensichtlich hatte Ashikaga die Tischkarten
geschrieben und aufgestellt, so daß Kelly neben Jeangeerd saß.
    Die Suppe kam.
    »Im allgemeinen ist eine Stadt ein organisches Werk, das aus
sich selbst und seinen Bedürfnissen lebt, sich erweitert und
sich ständig neu formt. Die neuen Städte der
Kolonialplaneten mit dem Musterbeispiel der Stadt Terrania aber
bringen besondere Probleme«, sagte Kelly und trank den Wein
aus.
    Jeangeerd hatte ihn gefragt, und er antwortete. Während er
konzentriert redete, bemerkte er, wie die Unterhaltung leiser wurde
und schließlich ganz verstummte.
    »Wie ist eine solche Stadt geplant worden?«
    »Wir ermitteln zuerst eine Kennzahl. Das ist die Menge der
Kolonistenehepaare und der Einzelpersonen, schlagen aufjede
potentielle Familie zwei und aufjede wirkliche Familie vier Kinder
auf und kamen hier in Chorsabad Nova auf eine Zahl von zwei Millionen
Einwohnern.«
    »Warum gerade Chorsabad Nova?« fragte Miriam von der
anderen Seite der Tafel. Sie ließ sich von Ashikaga, der neben
ihr saß, Feuer für ihre Zigarette geben.
    »Das ist eine lange Geschichte. Eine der frühesten
Städte der Menschen, im Land von Euphrat und Tigris gelegen,
hieß so. Und da wir immer mit Namen für unsere Städte
—« er sah kurz Takanji an,
    »— in gewisse Schwierigkeiten kommen, wählen wir
neutrale Namen. Rhodan City, Atlan City... das wird auf die Dauer
langweilig. Daher: Chorsabad Nova.«
    »Ich verstehe«, antwortete Miriam. »Wie

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