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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hoch sein Blick reichte, war
nirgendwo auch nur die Spur einer Krümmung zu erkennen. Der
gleiche Eindruck bot sich in der Waagrechten. Die Wand verlief
schnurgerade von links nach rechts und verschwand in der Düsternis
des Waldes.
    Das Feld war größer als alle ändern, die Stoke
bisher gesehen hatte. Es war so gewaltig, daß der Verstand sich
sträubte, seine Ausdehnung zu erfassen, und in seiner
Monstrosität das Mahnmal einer unendlich hoch überlegenen
Technologie, dessen Anblick Stoke mit einem bitteren Gefühl von
Bedeutungslosigkeit erfüllte.
    Er zwang sich dazu, ein paar Schritte zurückzugehen, bis er
dicht vor der milchigen, undurchsichtigen Wand stand. Ohne sich
darüber Rechenschaft abzugeben, was er tat, nahm er eine
Handvoll Erde auf und warf sie in Richtung des Feldes. Sie
verschwand, als hätte es sie nie gegeben, und kein Geräusch
deutete daraufhin, daß sie im Innern des Feldes wieder zu Boden
fiel.
    Stoke spürte plötzlich, wie der Boden sich unter ihm
bewegte. Der Ruck war so heftig, daß er um ein Haar das
Gleichgewicht verloren hätte. Er warf sich nach hinten, um vom
Feldrand wegzukommen. Er stürzte und sah gleichzeitig, was vor
sich ging.
    Für die Erde unmittelbar am Rand des Feldes war es, als hinge
sie plötzlich frei in der Luft. Was hinter der milchigen Wand
lag, existierte nicht mehr. Der Boden stand ständig unter Druck.
Jetzt, da sich am Feldrand eine freie Oberfläche gebildet hatte,
gab er dem Druck nach. Erde bröckelte in das Feld hinein ab.
    Der Vorgang verlief langsam. Das Wurzelwerk des Dschungels hielt
die Schollen zusammen. Aber mit der Zeit würden sie dem Druck
nachgeben und in das Feld hineinstürzen. Dasselbe mußte am
Rand aller anderen Felder geschehen — rascher oder langsamer,
je nach der Beschaffenheit des Bodens. Es war nur niemals jemand
lange genug an Ort und Stelle gewesen, um das Phänomen zu
beobachten.
    Stoke erkannte plötzlich, daß sie alle — er
selbst, Stav und wahrscheinlich auch Rich Leven
    — die wahre und unmittelbare Gefahr, die von den
Halbkugelfeldern ausging, bislang völlig übersehen hatten.
Es ging nicht darum, darauf zu warten, bis die milchigen
    Halbkugeln von selbst wieder verschwanden. Der Himmel mochte
wissen, wie lange das dauerte, und in der Zwischenzeit setzte die
Erde sich rings um die Felder in Bewegung, bröckelte ab und
verschwand im Nichts. Erdrutsche mußten die Folge sein. Und
nicht nur das. Einige der Felder waren groß genug, um mit der
unteren Kugelhälfte die feste Kruste von KARSON zu durchstoßen
und bis in die Kanäle vorzustoßen, in denen Magma zur
Oberfläche drängte. Bisher von den Kräften der Kruste
im Bann gehalten, fanden die glutflüssigen Massen des
Planeteninnern dort, wo sie gegen die Felder stießen, auf
einmal keinen Widerstand mehr. Die Magmakanäle würden sich
in die Schwarzschild-Felder hinein entleeren und die
Druckverhältnisse im Kern des Planeten aus dem Gleichgewicht
bringen.
    Es war nicht abzusehen, welche Folgen daraus entstehen konnten;
aber Stoke fühlte einen kalten Schauder, als er im Geist die
Bilder plötzlich entstehender Vulkane, explosionsartiger
Ausbrüche glühenden Gesteins und brennender Wälder
sah.
    Er eilte zum Labor zurück. Er mußte zurück nach
Karson-Main. Er mußte wissen, wie viele Felder in der
Zwischenzeit neu entstanden waren und welchen Umfang sie besaßen.
Er rechnete damit, daß es wenigstens fünfhundert
großkalibriger Schwarzschild-Felder bedurfte, um den
Energieinhalt des Planeteninnern auf gefährliche Weise aus dem
Gleichgewicht zu bringen. Wenn es soweit kam, dann mußte
Corneil Stavalone seinen Ehrgeiz unterdrücken und die Flotte des
Imperiums um Hilfe bitten, denn gegen die einmal entfesselten
Gewalten des Planetenkerns hatten die Siedler nicht die geringsten
Chancen.
    Leven mußte in seinem Labor irgendwo einen Sender haben, mit
dem er sich mit Karson-Main in Verbindung setzen konnte. Er mußte
ihn finden und mit Stav Kontakt aufnehmen.
    Er stürzte die Treppe hinunter und nahm die Halbkugel mit dem
Servomechanismus wieder auf, die er diesseits der Tür hatte
liegenlassen. Die eigentliche Laborhalle war noch so leer, wie er sie
in Erinnerung hatte. Wenn es ein Funkgerät gab, dann mußte
es in einem der Räume liegen, deren Türen er in den Wänden
des Ganges gesehen hatte.
    Er machte sich daran, die erste zu öffnen. Mehrmals hielt er
inne, um zu lauschen. Das letzte, was er in dieser Lage brauchen
konnte, war, von Leven oder seinen Leuten

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