PR TB 039 Bomben Auf Karson
würde. Er mochte einen
Fehler übersehen oder
beim Zusammenbau der Geräte selbst einen Fehler begehen, und
die Kugel landete am anderen Ende des Kosmos, weit von ihrem
Ausgangspunkt entfernt.
Und schließlich — wenn er annahm, er könne diese
beiden ersten Klippen erfolgreich umschiffen — erhob sich die
große Frage, wie die Fremden reagieren würden. Waren sie
wirklich das, was er sich unter ihnen vorstellte? Ging er von der
richtigen Voraussetzung aus, wenn er an ihre Menschlichkeit
appellierte — obwohl er keine Ahnung harte, wie sie dachten und
fühlten? Oder war er nur ein hirnverbrannter Narr, der um jeden
Preis ein Experiment anstellen wollte, weil es ihm interessant
erschien?
Er entschied sich schließlich, die Bedenken auf die Seite zu
werfen. Er wußte nicht, woher ihm die Kraft der Überzeugung
kam — aber er war so sicher wie noch selten zuvor, daß er
im Begriff war, das Richtige zu tun.
Dieser Entschluß gab ihm die Kraft, die er brauchte, um der
Müdigkeit Herr zu werden und seine Arbeit mit der gebotenen Eile
fortzusetzen. Stunden vergingen, ohne daß er eine Pause
einlegte — wenn man von den kurzen Unterbrechungen absah, in
denen er von dem heißen Kaffee-Surrogat-Gebräu nippte, das
Stavs Leute in regelmäßigen Abständen hereinbrachten.
Er hatte den Fehler gefunden, der nach seiner Ansicht das aus den
zwei Kugeln bestehende Hantelgebilde daran gehindert hatte, seine
Aufgabe so zu erfüllen, wie es von seinen Herstellern gedacht
war. Es handelte sich um einen schlechten Kontakt, den er ohne
besondere Schwierigkeiten reparieren konnte. Als er das getan hatte,
überprüfte er mit minuziöser Sorgfalt alle Schaltungen
und ging jeder Leitung nach, um sich, soweit es im Bereich seiner
Kenntnisse lag, davon zu überzeugen, daß es keinen Fehler
mehr gab. Dann begann er, die Geräte, die zu der für die
Rückkehr bestimmten Kugel gehörten, in eine der vier
Kugelhälften einzubauen. Er war sicher, daß es nicht
unbedingt darauf ankam, daß sie wieder denselben Platz
einnahmen wie zuvor, und lötete sie auf ihre Unterlage, wie er
es für richtig hielt.
Als die Arbeit vollendet war, überflog er das Ganze noch
einmal mit einem langen Blick. Was vor ihm lag, war sein Werk. Er
hatte es verstanden, die Tücken einer fremden, hoch überlegenen
Technik zu meistern und ein Kunstwerk, das von unsachverständigen
Händen auseinandergenommen worden war, wieder zusammenzusetzen.
Jetzt, überlegte er, brauchte es nur noch zu funktionieren;
dann war sein Triumph vollendet. Die Natur unterstützte sein
Gefühl der Zufriedenheit und verhaltenen Begeisterung mit dem
entsprechenden Begleitgeräusch. Mit rollendem Donner und einem
Ruck, der Stoke beinah aus dem Gleichgewicht brachte, meldete sich
des Tages drittes Erdbeben an.
Das dritte Beben stempelte Corneil Stavalone in den Augen der
Bürger von Karson-Main zum Lügner. Es dauerte nur zwei
Minuten, aber in dieser Zeitspanne tobte es mit solcher Wucht, daß
mehr als vierzig Häuser einstürzten. Die Bewohner waren
beim ersten Anzeichen, daß es diesmal schlimmer werden würde
als beim vorigen Mal, voller Angst auf die Straße geeilt; daher
gab es keine Verluste. Aber, so schloß man eilig und nicht ganz
unlogisch, dafür konnte Corneil Stavalone nicht.
Wenn sie sich alle auf seinen Rat verlassen hätten, lägen
sie jetzt unter den Trümmern ihrer Häuser begraben.
Kinne Olafson, der nach Stavs überstürztem Abflug erneut
seinen Posten übernommen hatte, war zwei Stunden nach dem Beben
damit beschäftigt, Visiphonanrufe zu beantworten und aufgeregte
Bürger zu beruhigen. Er wäre auch nach zwei Stunden noch
nicht fertig gewesen,
wenn ihn nicht die Geduld verlassen und er sich von da an
geweigert hätte, weitere Anrufe entgegenzunehmen.
In der allgemeinen Verwirrung war es Rich Leven, der eine Zeitlang
unschlüssig am Rand der Stadt gewartet hatte, ohne Schwierigkeit
gelungen, zu seinem Haus zurückzukehren. Wie Stoke Derringer
annahm, war er alles andere als bereit, sich geschlagen zu geben. Im
Gegenteil. Als er mit Alo Perritt das Haus betrat, nachdem er seinen
Gleiter in der Garage abgestellt hatte, sagte er:
»Jetzt ist unsere Zeit gekommen! Nach diesem letzten Beben
gibt kein Mensch mehr einen Pfifferling für Stavalone.«
Und Alo Perritt, der sich soviel Mühe gegeben hatte, ihn von
seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen, nickte vor sich hin und war
plötzlich etwas zuversichtlicher, daß er nach all dem
Durcheinander sein Geld doch auf das
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