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PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ballons zur Erforschung der Winddriften. Ein langes
Programm lag vor ihnen.
    Wer waren diese Männer?
    Spezialisierte Abenteurer. Spezialisten? Ja und nein. Ihre
hochqualifizierte Ausbildung prädestinierte sie für ihre
Arbeit. Sie flogen durch das All und jagten nach unbekannten Dingen.
Sie katalogisierten Sonnen, vermaßen Planeten und rechneten
Mondbahnen aus, fanden alte und neue Kulturen, fanden Reste von
Kriegen und Fluchten, die archaische Zeiten zurücklagen. Sie
sprachen Interkosmo und Dialekte, von denen niemand etwas ahnte. Und
sie beherrschten die Technik des Unbekannten, als ob sie darin
aufgewachsen wären.
    Männer voller dunkler Ideen und voller Ehrgeiz. Sie waren es,
die jene Grenzsteine des Solaren Imperiums Schritt für Schritt
weiter an den Rand der Milchstraße hinaus versetzten. Kaum
etwas war ihnen fremd.
    Sie verdienten Spitzenlöhne und waren oft ein Jahr lang im
All.
    Sie schliefen im Dschungel, mit dem entsicherten Strahler in der
Hand, mit der berühmten Kordel aus Terkonitdrahtgeflecht am
Handgelenk festgebunden. Sie kamen zurück, narbenbedeckt und
schwarzgebrannt von fremden Sonnen und lieferten Bänder ab.
    »Handbreite Bänder, voller Impulse und Mikrofotos. Ein
Band - eine Welt.«
    Sherpa nickte und sah zu, wie eine kleine Herde Merychippuspferde
durch das Bambusgras stob, hundert Meter von ihnen entfernt. Für
eine Sekunde tauchte die gefleckte Silhouette eines Vorzeittigers
auf.
    Falkayn war ein hochgewachsener Mann, genauso groß wie
Sherpa. Er sprach den schleppenden Dialekt der Männer, die ihre
ersten Lebensjahre auf dem Merkur verbrachten, und den die Schulen
und die Universität nicht beseitigt hatten. War Sherpa ruhig und
besonnen, so war Falkayn der ruhelosere von ihnen. Er spielte gern
und hoch, verlor mit Würde und lächelte. Er war zweimal
verheiratet gewesen; nichts vermochte ihn an einem Ort zu halten. In
der Arbeit war er ein Besessener. Ein Drang, den er selbst nicht
kannte, trieb ihn... nicht nur vorwärts. Er schien ständig
hinter der einmaligen, großen, unwiderruflich einzigen Chance
seines Lebens herzujagen.
    Sherpa sah ihn von der Seite an und grinste. Er erinnerte sich der
Worte eines Mädchens, das ihn, von Falkayn zuerst bezaubert,
dann hingerissen und schließlich verlassen worden, aufgesucht
hatte.
    »Falkayn«, hatte sie gesagt, »jetzt kenne ich
ihn. Wie er innerlich aussieht, weiß nicht einmal er. Einer
jener
    schnellen Männer - hart, charmant und unwiderstehlich. Er hat
einen genialen Funken, aber der dumpfe Mystizismus in ihm löscht
den Funken aus.
    Falkayn?
    In Wirklichkeit schwach; eigentlich bemitleidenswert. Etwas in ihm
gärt ständig und versucht, sich zu entladen. Nur die
Richtung ist ungewiß. Entweder wird er in einer unvorstellbaren
Katastrophe enden oder auflodern wie ein Meteor und dann verglühen.
Er ist nicht er selbst, wissen Sie!«
    Sherpa hatte genickt.
    »Wo ist er jetzt?« hatte das Mädchen gefragt. Sie
war selbst eines der schnellen Mädchen. Man fand sie hinter der
Bar exzellenter Lokale, in den Passagierräumen schneller Jachten
und an all den Orten, wo gutbezahlte Männer teure Vergnügungen
suchten.
    »Ich fürchte«, hatte Sherpa geantwortet, »ich
kann es Ihnen nicht sagen. Er wurde vor einer Stunde abgeholt. Von
einem entzückenden Mädchen in einem sündteuren
Boeing-Arcturus. Kennen Sie die Dame?«
    »Vermutlich nicht«, hatte das Mädchen
geantwortet. »Ich fahre Subway.«
    Und dann, noch ehe der Zweite Offizier sie aus dem Schiff bringen
konnte, hatte sie sich umgedreht und zornig g esa g t:
    »Er ist gewissenlos, das ist es. Hüten Sie sich vor
ihm, Kapitän.«
    Sherpa hatte genickt und sich sehr höflich verabschiedet.
    Während der Flüge war Dashiel Falkayn anders. Ganz
anders. Er war, neben Sherpa, das Vorbild eines jeden Kadetten, von
denen sie stets zwei oder drei an Bord hatten. Das
Experimentalkommando hatte einen großen Nachholbedarf. An all
das dachte Sherpa jetzt, als sie auf der Oberfläche Wollonggongs
standen und das unbestimmbare Geräusch wahrnahmen.
    Sie stellten einen Energiezaun auf, machten die Gleiter klar,
rodeten mit ihren Waffen einen Ring von Gewächsen rund um die
Iglus und bestiegen dann eines der Kombifahrzeuge, um die Umgebung
des Lagers kennenzulernen.
    Und abends, als sie auf den Schaumstofflagern in ihrem Iglu saßen
und aßen, hörten sie das Geräusch zum erstenmal
richtig deutlich.
    Es war ein fortwährendes Rasseln.
    Klappern, Aneinanderschaben, Zirpen und Knarren. Hin und

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