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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem
Hintertrakt ragte der schlanke Turm hoch zum Himmelsdach empor - von
dort würden Pharons Predigten in die Herzen der Bürger
dringen …
    Einem ersten Impuls nachgehend, wollte er das Pilgerhaus sofort
betreten, aber dann überlegte er es sich anders. Er hatte vorher
noch etwas zu erledigen.
    Wo das Pilgerhaus stand, war das Jägerheim nie fern, hatte
man ihn in der Oase gelehrt. Er brauchte nicht lange zu suchen, da
fand er das schmucklose, schwarze Gebäude in einer Seitenstraße,
zwei Häuser hinter dem Pilgerhaus. Das
    Jägerheim stand abgesondert auf einem umzäumten Platz.
Es hatte überhaupt keine Fenster, die Eingangstür war die
einzige Öffnung.
    Als Pharon langsam näher schritt, hatte er das Gefühl,
dass die Stille der Stadt von diesem Gebäude ausging. Und je
näher er kam, desto schmerzender war die Lautlosigkeit. Hier war
die Geburtsstätte des Schweigens. Ein seltsames Gefühl kam
in Pharon auf. Angst. Obwohl die Jäger Zete näherstanden
als selbst die Prediger, denn sie hatten sein Antlitz, muteten sie
Pharon unheimlich und gespenstisch an. Er wusste, dass seine Angst
dumm war, aber er musste sich doch erst überwinden, die
abgewetzten Stufen hinaufzusteigen und die Tür aufzustoßen.
    Sie schwang ächzend auf, und als Pharon hindurchtrat,
pendelte sie hinter ihm noch einige Male, und Lichtstreifen fielen in
den sonst dunklen Raum. Pharon erkannte, dass er auf einem fugenlosen
Steinboden stand. Als die rostigen Angeln die Tür in ihre
Ausgangstellung zwangen, schien die Dunkelheit um Pharon perfekt.
Aber dann gewöhnten sich seine Augen daran, und das Licht, das
durch die Türritzen drang, genügte, um ihn die Umrisse
eines Tisches und einiger Sessel erkennen zu lassen, die in einer
Reihe in dem sonst kahlen Raum standen. Hinter dem Tisch erkannte er
entfernt menschliche Konturen.
    Das Blut pochte ihm vor Aufregung in den Ohren, als er mit
belegter Stimme sagte: »Ich bin Pharon, der neue Prediger von
Orgedon.«
    Kaum dass Pharon ausgesprochen hatte, erklang eine schrille
Stimme.
    »Geh.«
    Wie benommen wandte sich Pharon um, stolperte durch die Tür,
die Stufen hinunter und auf die Straße. Er glaube, den Blick
stechender, kalter Augen in seinem Rücken zu spüren. Er
    war froh, als er bald darauf vor dem großen, einladenden
Haus stand, das seine Pforten immer und für jeden geöffnet
hatte. Pharon ging durch den Torbogen, schob den schweren, licht-und
lärmdämpfenden Vorhang zur Seite und kam in die
Andachtshalle, in der sich der Prediger seiner Gemeinde zu
Glaubensdiskussionen zu stellen hatte. Pharon wusste, dass es noch
einen zweiten, kleineren Raum gab, in dem Probleme privater Natur
unter vier Augen behandelt wurden.
    Durch die Blenden der Dachfenster fielen schmale Lichtstreifen in
die Halle, ergossen sich über das Bodenmosaik, über die
Bankreihen und das Predigerpult. Pharon stand schweigend da und ließ
das göttliche Fluidum dieser Stätte auf sich wirken.
    »Marasch!« kreischte es hinter ihm, und das Echo klang
schaurig von den nackten Wänden wider.
    Erschrocken wirbelte Pharon herum. Da stand breitbeinig ein Jäger.
Sein loses, wallendes Gewand umhüllte seinen Kopf, den Körper
und selbst die Beine bis zu den Knien und ließ die ganze
Gestalt als unförmige Masse erscheinen. Das war es, was Pharon
so an den Jägern erschreckte: sie sahen nicht wie Menschen aus!
    Nichts war von ihnen selbst zu sehen, bis auf das unpersönliche
Glitzern der Augen, das aus den Sehschlitzen in Kopfhöhe stach.
    Von den Knien abwärts steckten die Beine in matten
Lederstiefeln, die Arme waren vom Ellbogen abwärts in
enganliegende Lederhandschuhe gehüllt.
    Pharon wich langsam bis an die Wand zurück. Als er sich gegen
den kühlen Stein lehnte, schlug sein Herz immer noch wie rasend.
Ihn schauderte, und er zog sich die Kutte fester um den Körper.
Der Jäger beachtete ihn überhaupt nicht.
    »Marasch!« schrie er gellend.
    Danach geschah lange Zeit überhaupt nichts. Der Jäger
    stand breitbeinig da, Pharon lehnte an der kalten Wand und schlang
die Arme um seinen Körper. Die Stille wurde immer
unerträglicher. Von irgendwoher drang dann ein Laut in die
Andachtskapelle. Das Geräusch wiederholte sich, kam näher
und entpuppte sich als das Schlurfen von Schritten.
    »Ich komme schon«, rief eine verschlafene Stimme. Beim
Klang dieser Stimme machte sich Pharon ein bestimmtes Bild von ihrem
Besitzer, das nicht sehr schmeichelhaft war. Und als sich dann die
niedrige Tür auf der oberen Schmalseite

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