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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Tagesgrelle
eingerichtet hatte. Während das Federvieh die Köpfe zum
Schutze vor dem schattenlosen Tageslicht in die Erde vergrub, suchte
der Hirte mit Pharon die Senke auf. Sie hatten beide Platz genug zum
Schlafen.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, und Pharon erfuhr, dass der
Hirte Salmin hieß, sehr gläubig war und oft dafür
betete, dass sich die Schleusen des Himmels noch zu seinen Lebzeiten
öffneten. Aber Pharon war zutiefst betroffen, als der Hirte
gestand, schon seit Jahren keinen Prediger mehr aufgesucht und den
Wortlaut des Glaubensbekenntnisses schon lange vergessen zu haben.
    Pharon war unsagbar müde, trotzdem sagte er dem Hirten das
Glaubensbekenntnis auf.
    Er begann seine Rezitation mit den salbungsvollen Worten:
    »Umtar heißt unsere Welt, Zete ist unser Gott.«
    Salmin bewegte die Lippen lautlos mit, als wiederhole er die Worte
zu einem besseren Verständnis …
    *
    Am Anfang war der Mensch.
    Woher er kam, war unergründlich, wohin er ging, war klar. Er
hatte keine Zukunft, denn der Weg, den er beschritt, führte in
den Untergang. Er lebte ziel-und nutzlos auf dem einzigen,
hufeisenförmigen Kontinent seiner Welt Umtar und wurde
irregeleitet von widernatürlichen Überlieferungen, die er
»Wissenschaft« nannte. Der Mensch — schwachen
Fleisches und labilen Geistes -verstrickte sich immer mehr in die
Auswirkungen des heraufkommenden Chaos.
    Da kam Zete-Mona aus der dunklen, unerforschten Ewigkeit und
kehrte auf Umtar ein. Bereit, dem Menschen zu helfen, wurde das
göttliche Wesen Fleisch.
    Erstens geschah es, dass Zete-Mona das Land des Hufeisens in zwei
Teile trennte. Das Gute und das Böse war schon so tief im
Menschen verwurzelt, dass es sich die Waage hielt und es nicht mehr
zu erforschen war, welche der beiden Eigenschaften ursprünglich
im Menschen war. So rief Zete-Mona die Bösen in das Nordland,
die Guten in das Südland, und teilte sich selbst in zwei
fleischliche Geschöpfe. Mona hieß nun die Beschützerin
des Nordlandes. Zete war der Gott des Südlandes. Mona bekam zur
Unterstützung die Dämonen, Zwillingshunde, Tiger und
Schlange, auf dass sie mit ihrer Hilfe die bösen Menschen der
Erfüllung zuführe. Zete formte aus den Reihen seiner
Sterblichen die Jäger, denen er göttliche Impulse gab und
sein Antlitz.
    Zweitens geschah es, dass Zete und Mona dem Menschen die
Wissenschaften verboten, weil sie verwirrten und artfremd machten.
Und gemeinsam sollten die Jäger des Südlandes und die
Dämonen des Nordlandes darüber wachen, dass Verblendete nie
mehr die verderbliche Saat der Wissenschaft
    zum Keimen brachten.
    Drittens schufen Zete und Mona einen göttlichen Zyklus,
viertens wurden Pilgerprediger ernannt. Nach bestimmtem Jahr und Tag
öffneten sich die Schleusen des Himmels, das Himmelsdach brach
auf, und alle jene würden in Zete-Monas Reich eintreten, die
natürlich und gottestreu bis jetzt gelebt hatten. Wenn das Dach
aufbrach und die Bläue des Himmels sich zeigte, sollten sich die
Bürger den Predigern zum Pilgergang ins Gelobte Land
anschließen. Das Gelobte Land lag in der Mitte des Kontinents,
zwischen Nord-und Südland. Dort wartete das Paradies auf die
Bürger, das doch nur der Vorhof zum Gottesreich war. Und hier
sollten die Menschen gesiebt werden. Die Verblendeten, deren Geist
‘und Körper zu sehr betroffen von den Widernatürlichkeiten
waren, sollten zurückkehren in ihr Land, um den Grundstock für
den neuen göttlichen Zyklus zu bilden. Die Reinen würden
emporschweben in die Himmelsgefilde und mit Zete und Mona ewiglich
werden.
    Fünftens sollte es einmal geschehen, dass alle Menschen
Umtars reinen göttlichen Geistes wären, um einkehren zu
können bei der begnadeten Wesenheit Zete-Mona. Damit wäre
endlich der Nullpunkt allen fleischlichen Seins erreicht, der Zyklus
an seinem Ende und die Erfüllung wahr geworden.
    *
    »Umtar heißt unsere Vergangenheit, Zete-Mona unser
Leben!« Mit diesen Worten endete Pharon.
    Er blickte zu Salmin. Der Alte war eingeschlafen. Er hatte sich
mit dem Rücken gegen die Wand der Senke gelehnt, der Kopf war
ihm auf die Brust gesunken, die Hände hatte er im Schoß
gefaltet. Pharon lächelte. Es machte nichts, dass er zu tauben
Ohren gesprochen hatte. Wenn es ihn auch nicht sehr
    schmeichelte, dass gleich sein erster Zuhörer eingeschlafen
war, so hatte er sich zumindest im Sprechen geübt.
    Pharon hob den mageren Oberkörper des Hirten an und bettete
ihn auf den Boden. Ein Schnarchton kam über die rissigen

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