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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kreischte es aus der Zuschauermenge.
    Jemand feuerte das Magazin seiner Rakpistole in die Nachtluft. Es
dröhnte und donnerte unheimlich. Das Pferd zuckte zusammen, warf
sich herum und schmetterte Guy die Hinterhufe gegen die Brust, bevor
es davonraste.
    Es war Guy Nelsons Glück, daß er kurz vorher
zurückgewichen war. Die harten Hufe streiften ihn nur. Dennoch
lahmte ihn der Schmerz einige Sekunden lang. Seine Entschlossenheit
steigerte sich jedoch nur noch durch diesen Zwischenfall. Mit
Genugtuung hörte er klatschende Schläge und Wehgeschrei.
Mabel war anscheinend dabei, den Burschen, der das Pferd erschreckt
hatte, gründlich zu verprügeln. Immerhin, dachte er, habe
ich gelernt, daß mit Güte bei diesen Bestien nichts zu
erreichen ist.
    Als ein ahnungsloser Gaul an ihm vorbeitrabte, schnellte er sich
hoch und warf sich über den Pferderücken. Seine Finger
krallten sich in die Mähne, und er legte den Oberkörper
nach vorn, weil er gelesen hatte, daß man dadurch das
Gleichgewicht besser halten kann.
    Offensichtlich aber hatte das Pferd keine Ahnung von den
primitivsten Regeln des Zureitens. Anstatt loszutraben, warf es
ruckartig den Kopf zurück.
    Guy Nelson merkte die Bescherung erst, als der Schädel des
Tieres mit unheimlicher Gewalt gegen seine Zähne krachte.
    Dem Raumkapitän schössen vor Schmerz die Tränen in
die Augen. Sein Mund füllte sich mit Blut, und er spuckte einige
Zähne aus.
    Gleich ist es aus! dachte er. Gleich wirft der Gaul dich ab und
zerschmettert dir mit den Hufen den Schädel!
    Zornig krallte er sich in der Mähne fest. Seine Beine
verkrampften sich und preßten den Leib des Tieres zusammen. Mit
erschrockenem Wiehern stieg das Pferd auf den Hinterbeinen hoch. Doch
Guy verringerte seinen Schenkeldruck nicht. Das Tier drehte sich
einige Male im Kreis, bockte und
    sprang in hohen Sätzen umher. Die Zuschauer waren plötzlich
sehr still geworden. Erst unbewußt, dann mit vollem Bewußtsein,
nahm Guy Nelson wahr, daß er sich trotz der Anstrengungen des
Pferdes halten konnte. Er spie einen Mund voll Blut und die
restlichen losen Zähne aus und stimmte ein gellendes
Kriegsgeschrei an. Das gab dem Tier den Rest. In wilder Flucht jagte
es dicht an der Umzäunung im Kreis herum, bis es erschöpft
und schweißgebadet stehenblieb.
    Es dauerte einige Sekunden, bis Nelson verstand, was die Menge im
Takt brüllte. »Nelson, Nelson, Nelson ...!«
    Er griff zum Kopf, um die Mütze abzunehmen und zu schwenken.
Doch sie mußte herabgefallen sein. Jemand eilte aus dem Kreis
der Zuschauer herbei, hob die Schirmmütze auf und reichte sie
dem Captain.
    Das schien eine Art Signal für die anderen zu sein. Sie
kletterten über die Umzäunung und rannten, ohne die anderen
Pferde zu beachten, auf Nelson zu.
    Guy fühlte sich von vielen Armen ergriffen und davongetragen.
Als er in der Nähe Mabels Gesicht erblickte, winkte er ihr
gnädig zu. Verblüfft stellte er fest, daß das Gesicht
seiner Schwester vor Stolz leuchtete.
    »Ha!« rief er. »Nicht mal ein Pferd kann es mit
einem Nelson aufnehmen!« Geschickt fing er die Flasche auf, die
ihm jemand zuwaif, setzte sie an und nahm einen kräftigen
Schluck. Anfangs biß der Alkohol in seinen aufgeplatzten Lippen
und dem blutenden Zahnfleisch. Doch er sagte sich, daß nichts
so gut zur Desinfektion geeignet sei wie Alkohol. Und er nahm den
nächsten Schluck.
    Später entsann er sich nur noch daran, daß man ihn in
einem geheizten Bierzelt absetzte und die geleerte Flasche gegen eine
volle austauschte ...

2.
    Guy Nelson kam davon zu sich, daß ihm etwas Kaltes den
Rücken hinablief. Er grunzte einige Male, bevor er sich dazu
aufraffen konnte, die Augen zu öffnen. Vor sich entdeckte er
zwei seltsam anmutende Beine. Sie schienen in stählernen
Stiefeln zu stecken, und Guy begann sich zu fragen, ob er in die
Gewalt außerirdischer Intelligenzen geraten sei - als eine
metallisch klingende Stimme diesen Denkprozeß unterbrach.
    »Wie fühlen Sie sich, Sir ...?«
    Guy wälzte sich auf den Rücken und erkannte das von
Zweckmäßigkeit geformte Gesicht seines Roboters.
    »Be.. . scheiden«, murmelte er. »Oh, kann denn
niemand das Hammerwerk in meinem Kopf abstellen?«
    »Tut mir leid, Sir. Aber wünschen Sie vielleicht einen
sauren Hering, etwas geröstete Riesenameisen oder Tigerpranke in
Aspik?«
    Nelson riß die Augen auf und starrte seinen Robotgehilfen
an, während es ihm vorkam, als legte sich plötzlich ein
stählerner Ring um seine Brust.
    »Luft!« ächzte

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