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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gin,
Bourbon oder Whisky an. Ein altes Mädchen in der Fellkleidung
einer Amazone schob ihm einen Truthahn-schenkel zwischen die Lippen
und versuchte seine Atemnot auszunutzen, um ihm Hals und Ohren zu
küssen. Da sich seine Haltung unwillkürlich versteifte,
entriß sie ihm den Lek-kerbissen wieder und rammte ihn seinem
Nebenmann in den geöffneten Mund.
    Diese überlaute Fröhlichkeit war nicht ganz nach Guys
Geschmack. Deshalb arbeitete er sich energisch durch die
Zuschauerinenge hindurch und setzte sich auf einen Felsblock. *n
unmittelbarer Nähe blies ein kleiner Geiser in regelmäßigen
Abständen weiße Dampfwolken aus. Nelson empfand die davon
ausgehende Wärme als angenehm, denn die Nacht war empfindlich
kühl.
    Von Zeit zu Zeit zog er die Whiskyflasche hervor, die er sich
organisiert hatte, und nahm einen kräftigen Schluck.

    Der Mond Aladin - ein nahezu genaues Gegenstück des Erdmondes
- tauchte die Landschaft in silbriges Licht, das von den Tausenden
und aber Tausenden flackernder Lagerfeuer ergänzt wurde.
    Guy zog an seiner Pfeife und blickte über die Menschenmengen,
ohne sie bewußt zu sehen. Er empfand den Unterschied zwischen
diesem lärmenden, ausgelassenen Toben und der Stille und
relativen Einsamkeit im Schiff irgendwie befremdend. Und doch, sagte
er sich, hatten alle diese ausgelassenen alten Menschen früher
ähnlich gelebt wie er jetzt. Rührte ihre Ausgelassenheit
davon her, daß sie sich früher niemals so richtig
wohlgefühlt hatten - oder versuchten sie lediglich die Sehnsucht
nach dem Weltraum und seiner Lok-kung durch Lärmen, Trinken und
Essen zu betäuben . ..?
    Nach einer Weile merkte er, daß seine Flasche leer war.
Anscheinend hatte er schon eine ganze Zeit lang geistesabwesend
»getrunken«, ohne es zu bemerken.
    Er schleuderte sie, wütend auf sich selbst, in den kleinen
Trichter des Geisers und stapfte davon, um sich von irgendwoher eine
volle Flasche zu besorgen.
    Nach einigen hundert Metern stieß er auf eine dichte
Menschenmenge, die begeistert einen Vorgang verfolgte, den Guy nicht
erkennen konnte.
    Er zwängte sich durch die Menschen hindurch.
    Ein großer Platz war durch einen Drahtzaun gegen die
Zuschauermenge abgegrenzt -und darauf führten etwa zwölf
Greise vor, wie man Wildpferde zureitet, allerdings mit recht magerem
Erfolg.
    Die Pferde waren richtige Steppentiere, relativ klein, aber
drahtig und voller Vitalität.
    Guy Nelson beobachtete amüsiert, wie ein langer, dürrer
Alter von seinem bockenden Reittier durch die Luft geschleudert
wurde. Er landete unmittelbar vor Guys Füßen, blieb einige
Sekunden lang reglos liegen und rappelte sich dann fluchend auf, um
sich hinkend zu verdrücken.
    Guy verspürte plötzlich den unwiderstehlichen Drang,
sich
    gegenüber der Wildheit eines Pferdes durchzusetzen. Er
schnallte seinen Waffengurt enger und trat in den Korral. Begeisterte
Zurufe wurden laut. »Das ist der Raumgammler!« kreischte
eine weibliche Stimme. Alle lachten.
    Nelson fuhr wütend herum. Er drohte mit der Faust in die
Richtung, aus der die gehässige Bemerkung gekommen war.
    »Ich, der Nachkomme des ruhmreichen Viscount Horatio Nelson,
werde euch schon zeigen, wie man mit so einem harmlosen Tier fertig
wird!«
    Eine wohlbekannte Stimme fiel ein.
    »Guy! Komm sofort zurück! Du weißt überhaupt
nicht, was bei einem Pferd vorn und hinten ist!«
    Guy zuckte zusammen und verzog das Gesicht. Das war Mabel gewesen.
Er rief zurück:
    »Aber ich habe gelesen, wie man ein Pferd zureitet!«
    Erneut brach die Menge in brüllendes Gelächter aus.
    »Hört, hört!« rief eine männliche
Stimme. »Er hat es gelesen. Na, dann los, Nelson! Übung
eins: Man fasse den Gaul fest ins Auge und gehe ruhig auf ihn zu.
Danach versuche man ihn zu streicheln, während man gleichzeitig
nach dem Arzt ruft.. .« .
    Guy versuchte nicht hinzuhören. Er marschierte geradeaus.
    »Abukir und Trafalgar!« murmelte er verbissen vor sich
hin. »Sieger von Trafalgar und Abukir ... «
    Abrupt wurde sein Vormarsch aufgehalten, als er mit dem Kopf gegen
etwas Weiches und Feuchtes stieß.
    Ein Pferd stand unmittelbar vor ihm und stieß ihm abermals
die Nüstern ins Gesicht.
    Guy wischte sich den Schaum aus den Augen und lächelte
verkrampft.
    »Ach, so ein liebes Tierchen!« flüsterte er.
»Keine Angst, der Hebe Guy will dir bestimmt nichts tun. Ich .
. .«
    Das »liebe Tierchen« warf den Kopf hoch und wieherte
durchdringend.
    Unwillkürlich sprang Nelson einen Schritt zurück.
    »Guy .. .!«

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