PR TB 048 Planet Der Veteranen
.«
»Halt!« schrie Guy wütend. Er wandte sich an
Mabel. »Der Kerl macht mich verrückt.« Er setzte die
Whiskyflasche an die Lippen. Plötzlich stutzte er. »Vielleicht
stärkt das sein Selbstbewußtsein!«
Er reichte dem Blue die Flasche.
»Trink!«
Kajüyp-Saah-Lüy nahm die Flasche, setzte sie an und
trank sie bis zur Neige aus. Anschließend japste er nach
Luft, hielt sich jedoch tapfer aufrecht, da ihm kein gegenteiliger
Befehl gegeben worden war.
»Nun stellen Sie sich vor, ich wäre Ihre Offiziere und
Sie wollten uns begrüßen. Was würden Sie sagen?«
»Ich würde sagen, daß Sie nicht meine Offiziere
sind und daß ich diesen Leuten sagen würde, sie sollten
ihre Köpfe vor mir verneigen und anschließend dreimal um
ihre Schiffe laufen, damit sie das überflüssige Fett
loswerden.«
»Hm!« machte Guy. »Das entspricht zwar nicht
gänzlich meinem Programm. Aber es ist immerhin glaubwürdig.
Nur dürfen Sie nicht vergessen, daß anschließend im
Park ein Siegesfest stattfindet. Werden Sie daran denken?«
»Gibt es dort diesen . .. Quiisküy .. . oder wie Sie
das Getränk der Wahrheit nennen ...?«
»In rauhen Mengen«, log Guy.
»Dann ist es gut«, sagte Kajüyp-Saah-Lüy. Er
taumelte, fing sich aber rasch wieder. »Quiisküy ist
nämlich gut.«
Guy Nelson verzog das Gesicht.
»Viel zu gut - für dich!« knurrte er und schob
den Gataser auf den Liftschacht zu.
Bevor er ihm folgte, wandte er sich noch einmal um und sagte zu
Mabel:
»Sorge dafür, daß diese verrückten
Pensionäre die Siegesfeier nicht stören. Ich selbst werde
mich im Schütze des De-flektorschirmes immer in der Nähe
des Oberherrschers aufhalten, damit der keine Dummheiten macht.«
Insgesamt elf Diskusschiffe landeten auf dem Raumhafen von
Kallriilüy. Zwei davon wurden leicht beschädigt, weil die
Latoser, die von den erbeuteten Schiffen aus einen Ehrensalut feuern
sollten, schlecht zielten - ob mit oder ohne Absicht, das kam nie
heraus.
Guy Nelson, der zusammen mit dem Oberherrscher auf einer Art
Ehrentribüne stand, schwitzte vor Aufregung. Er
hatte bereits die zweite Flasche Whisky geleert und stand nicht
mehr ganz sicher auf den Beinen. Semjon Kotranow -ebenfalls im
Schütze eines Deflektorschirms,
stützte Nelson und hielt sich gleichzeitig an ihm fest. Auch
er hatte dem Alkohol intensiv zugesprochen, um sein Lampenfieber zu
betäuben, wie er sagte. Unterhalb der Tribüne stand eine
Ehrenformation mit präsentierten
Strahlgewehren. Die Uniformen der Gataser paßten den
Latosern gut, da sie ja zur gleichen Rasse gehörten.
Nach wenigen Minuten des Wartens öffneten sich die Schleusen
der gelandeten Diskusschiffe. Aus jeder Schleuse traten fünf
Blues, offenbar jeweils der Kommandant und seine höchsten
Offiziere. Sie gingen in völlig unmilitärischer Formation
auf die Tribüne zu, wobei sie ihre langen Arme lässig
schlenkerten.
Guy hatte plötzlich das Gefühl, die Sache mit der
Ehrenformation könnte sich als Bumerang erweisen; anscheinend
kannten die Blues so etwas wie spektakuläre Auftritte nicht.
Doch es war zu spät, um die entsprechenden Befehle rückgängig
zu machen.
Die Schiffskommandanten und ihre Begleitoffiziere trafen
nacheinander vor der Tribüne ein. Sie bauten sich bunt gemischt
vor der Ehrenformation auf und legten die Hände zusammengepreßt
an die Vorderseiten ihrer Tellerköpfe. Das war ihr militärischer
Gruß. Anschließend traten sie zurück und legten die
Hände flach über ihre vorderen Schlitzaugen.
Semjon Kotranow rülpste so laut, daß die Gataser
zusammenzuckten und flüsterte Guy zu:
»Eh! Ich glaube, die Kerle denken, ihr Oberherrscher will
sie erschießen lassen!«
Guy Nelson pfiff leise durch die Zähne.
»Desto williger werden sie nachher auf jeden Befehl dieses
Lüy reagieren.«
Er stieß den Oberherrscher von Gatas mit dem Ellenbogen an
und raunte ihm zu: »Lassen Sie die Ehrenformation abrücken,
los!«
Kajüyp-Saah-Lüy schwankte wie ein Rohr im Winde. Ein
heftiger Schluckauf erschütterte seinen schmächtigen
Körper. Kotranow klopfte ihm auf den Rücken.
»F.. . Formation a... aaausrücken!« kommandierte
er. »Äh, abrücken, meine ich!« Die verkleideten
Latoser unten blickten sich verwirrt an. Aber sie begriffen
schließlich, worum es ging und zerstreuten sich ziemlich
regellos.
»Und nun die Ansprache!« befahl Guy.
»Und nun die Ansprache!« echote Kajüyp-Saah-Lüy.
Nelson wischte sich den Schweiß von der Stirn und
unterdrückte im letzten
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