PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
in den schmucklosen Raumkombinationen von
Reservisten jm Mannschaftsdienstgrad wandten sich ihnen zu.
Ohne zu überlegen, handelten Rhodan und Mulongo. Sie schlugen
die Soldaten, die viel zu verblüfft waren, um nennenswerten
Widerstand leisten zu können, nieder und schleiften sie an den
Armen in eine Badekabine, die sie hinter sich verriegelten.
„Tut mir leid!" murmelte Mulongo mitleidig, zog einem
Soldaten die Schockwaffe aus dem Gürtelhalfter und paralysierte
erst ihn und dann seine beiden noch bewußtlosen Kameraden.
Danach zogen sie zwei der Männer aus und schlüpften in ihre
Raumkombinationen. Dadurch wurde vor allem des Majors beschädigter
Kunstarm verdeckt. Mit einigem Glück würden sie in dieser
Verkleidung unbehelligt auf den Raumhafen kommen.
Mulongo pfiff falsch und laut, als er die Kabine verließ und
zwei andere Raumsoldaten Nyongas den Vorraum betraten.
Bevor Perry Rhodan die Tür der Badekabine schließen
konnte, hatte einer der Männer ihn entdeckt und winkte ihm
übermütig zu.
„Hallo, Kamerad! Ist die Kabine frei?"
Rhodan schüttelte den Kopf und drückte die Tür ganz
ins Schloß.
„Bedaure, Kamerad", antwortete er gleichgültig,
„es ist noch einer drin."
Er überlegte kurz, dann fixierte er das Gesicht des Soldaten,
während er fragte:
„Ihr wollt euch wohl auch den Planetenstaub abspülen,
bevor der große Einsatz beginnt...?" Das Gesicht des
Soldaten blieb ausdruckslos.
„Die Shembas werden uns kennenlernen", sagte er tonlos.
„Und anschließend zur Hölle fahren",
ergänzte der andere Soldat.
Die beiden Reservisten wandten sich einer Kabinentür zu.
Rhodan und Mulongo blickten sich an. Sie dachten beide das
gleiche. Sobald die Reservisten gebadet hatten, würden sie sich
wundern, daß die Nebenkabine noch immer geschlossen war -und
die Tür öffnen.
Mit den Kolben ihrer erbeuteten Schockblaster schlugen sie die
Soldaten nieder und schleiften sie zu den drei Bewußtlosen.
Perry Rhodan paralysierte sie ebenfalls. Danach stellte Mulongo
einige Manipulationen mit der Türverrieglung an. Als sie die Tür
hinter sich schlössen, wußten sie, daß niemand die
Kabine mit den fünf bewußtlosen Männern betreten
konnte - und höchstwahrscheinlich würden Stunden vergehen,
bevor irgend jemand Verdacht schöpfte.
Wie zwei Reservisten, die mit ihrem letzten Urlaub vor dem Einsatz
nichts Rechtes anzufangen wußten, schlenderten sie durch die
Lebensmittelabteilung, fuhren mit der Rolltreppe zum Erdgeschoß
und verließen das Warenhaus durch den Haupteingang.
Der Gleiter, mit dem sie geflohen waren, wurde gerade von einem
Antigravschlepper aufgeladen. Ein vornehm gekleideter, grauhaariger
Mann stand dabei und schimpfte bedeutend weniger vornehm.
Offensichtlich handelte es sich um den rechtmäßigen
Besitzer des demolierten Fahrzeugs. Perry Rhodan spürte
Bedauern, aber der Gleiter würde selbstverständlich aus
Mitteln der Administration ersetzt werden - falls es dazu jemals noch
eine Möglichkeit geben sollte ...
Er betätigte seelenruhig eine Taxirufsäule. Innerhalb
weniger Sekunden landete ein Helitaxi neben ihnen. Sie stiegen ein,
und Mulongo legte seine Schirmmütze wie unabsichtlich auf die
Linse der Beobachtungskamera.
„Reservist im Dienst!" sprach Rhodan in das
Aufnahmemikrophon des Steuerroboters. „Zum Einsatzort
Raumhafen!"
Er atmete auf, als die mechanische Stimme seine bloße
Vermutung bestätigte und plärrte: „Fahrtziel
Einsatzort Raumhafen bestätigt. Diese Fahrt ist gebührenfrei."
John Mulongo grinste.
Rhodan fragte sich, ob der Major auch gegrinst haben würde,
wenn der Robot die Bezahlung der Fahrt verlangt hätte - denn sie
besaßen keinen einzigen Solar mehr, und auch in den Taschen der
Uniformkombis war kein Geld enthalten.
„Es geht also gegen Shemba", flüsterte Mulongo,
als sie in dem Helitaxi über die Dächer der Stadt flogen.
„Ich möchte nur wissen, wer ein Interesse daran haben
könnte, diese Rasse auszulöschen!"
„Niemand!" erklärte Perry Rhodan lakonisch.
Als er Mulongos fragenden Blick bemerkte, lächelte er
grimmig.
„In Wirklichkeit richtet sich diese Intrige weder gegen
Shemba noch gegen Nyonga, John, sondern gegen das Solare Imperium.
Jemandem gefällt es nicht, daß sich in diesem Raumsektor
freundschaftliche Beziehungen zwischen Terranern und anderen Rassen
anbahnten. Dieser Unbekannte inszenierte eine Provokation Shembas und
den Feuerüberfall eines terrani-schen Superschlachtschiffes.
Damit nicht genug: Er will,
Weitere Kostenlose Bücher