PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
Brighams
Grundstück ankomme, öffnet es sich ganz normal. Aber ich
blicke plötzlich in die Mündung von fünf
Impulsstrahlern.
Widerstand zu leisten wäre zwecklos gewesen. Ich ließ
mich also von den fünf Raumfahrern gefangennehmen und..."
„Raumfahrer?" fiel Rhodan ihm ins Wort. „Sagten
Sie ,Raumfahrer'?"
„Ja, und ich meinte tatsächlich Raumfahrer. Jedenfalls
trugen sie leichte Raumkombinationen mit dem Emblem der nyongaschen
Systempatrouille."
„Okay, weiter!" befahl der Großadministrator
ungeduldig.
„Man legte mir Handschellen an", fuhr Mulongo in
gekränktem Tonfall fort, „und verfrachtete mich in einen
bereitstehenden Gleiter, auf dem ebenfalls das Emblem der nyongaschen
Systempatrouille glänzte. Stellen Sie sich vor: Handschellen
...! Als wenn ich ein entflohener Sträfling wäre!"
Der Major räusperte sich.
„Die Männer, die mich begleiteten, schienen betrunken
zu sein. Sie rissen die ganze Zeit über Witze oder lachten
unmotiviert..."
„Beschränken Sie sich auf das Wichtigste!" befahl
Rhodan.
„Aber das ist doch wichtig!" protestierte John Mulongo
heftig. „Ich merkte nämlich nach einer Zeit, daß
meine Begleiter keineswegs betrunken waren. Sie waren voll Rauschgift
gepumpt."
Er legte eine Pause ein, als wollte er auf Beifall warten. Doch
als Perry Rhodan nichts sagte, setzte er seinen Bericht fort.
„In Fortune angekommen, erhielt ich einen heftigen Schlag
auf den Hinterkopf, eine sehr unhöfliche Methode, meine
Wahrnehmungsfähigkeit auszuschalten.
In einer Art Labor kam ich wieder zu mir, angeschnallt im Sessel
eines Gehirnwellendetektors."
Er lachte leise.
„Sie können sich vielleicht vorstellen, was sie für
ein Gesicht zog, als ich ihre Fragen mit dem blühendsten
Blödsinn beantwortete, den es überhaupt gibt."
„Sie ... ihre... Fragen?" warf Rhodan ein.
„Jawohl,... äh... Ilja. Eine Frau. Sie stellte sich
sogar vor, als Dr. Celia Longden. Anscheinend interessierte sie sich
brennend dafür, wie ich nach Nyonga gekommen bin, was ich in
einem Nest wie Hunting Lodge treibe und warum ich gegen die
psychische Beeinflussung immun bin. Ich habe ihr natürlich nicht
die Wahrheit gesagt. Nach einiger Zeit wurde die Dame von einem Herrn
im weißen Arztkittel herausgerufen. Danach erschien sie nicht
wieder. Der gute Arzt wirkte überaus nervös. Es muß
etwas geschehen sein, das den Leuten nicht ins Konzept paßt."
„Hm!" machte Rhodan nachdenklich. „Wann hat man
Sie verhaftet, John?"
„In der vergangenen Nacht, Ilja. Es muß kurz nach
Mitternacht gewesen sein."
„Und ich bin gegen neun Uhr in die Falle gelaufen. Demnach
ist man erst durch mich auf Ihre Spur gekommen. Jetzt habe ich es,
elf Uhr. Könnte das stimmen?"
„Es stimmt sogar genau", erwiderte Mulongo.
„Dann müssen wir schnellstens hier heraus!" sagte
Perry Rhodan. „Wir dürfen keine Sekunde mehr verlieren!"
„Aber wie?" fragte der Major.
Rhodan stützte den Kopf in die Hände.
Er kannte die Antwort ebenfalls nicht.
Seit dem Gespräch mit Major Mulongo mochte etwa eine halbe
Stunde vergangen sein, da spürte Perry Rhodan plötzlich
eine heftige Erschütterung des Bodens.
Gleich darauf ertönte das trockene Krachen einer Explosion.
Erschrocken sprang der Großadministrator auf. Ihm schien,
als wäre die Explosion direkt nebenan gewesen, in Mulongos
Zelle.
Er schaltete seinen Armbandtelekom ein und rief nach dem Major.
Aber der meldete sich nicht mehr.
Zornig und voller Verzweiflung hämmerte Rhodan mit den
Fäusten gegen die Tür seines Gefängnisses.
Als sie jäh nach innen aufflog, wäre er beinahe
gestürzt. Sprungbereit wartete er auf das Erscheinen eines
Wächters. Er nahm sich vor, ihn auch dann anzugreifen, falls er
eine tödlich wirkende Waffe bei sich trüge.
Im letzten Augenblick erkannte er John Mulongo.
Der rechte Ärmel des Majors war zerfetzt. Aus einer
Schulterwunde floß Blut. Aber Mulongo grinste.
„Darf ich bitten, Sir!" sagte er mit rauher Stimme.
Rhodan wollte gegen die Anrede protestieren, sah jedoch ein, daß
es keinen Sinn hatte, die Täuschung länger
aufrechtzuerhalten. Von nun an würden sie mit offenem Visier
kämpfen müssen.
„Wie haben Sie das geschafft?" fragte er fassungslos.
„Ich hörte eine Explosion und dachte
„... Schreckliches!" vollendete Mulongo den Satz. „Ich
habe das Energieelement meines Armbandsenders benutzt, um die Tür
aufzusprengen - und wie Sie sehen, mit Erfolg."
Er räusperte sich und warf einen verächtlichen Blick
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