PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
daß die schwachen Raumstreitkräfte
Nyongas mit der überlegenen Flotte Shembas zusammenprallen und
vernichtet werden. Der Anflug terranischer Raumschiffe auf ihr
Heimatsystem soll den Shembas
endgültig beweisen, daß Nyonga ihr Feind ist. Sie
werden den Siedlungsplaneten verwüsten, um vor weiteren
Überfällen sicher zu sein."
Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, als
wollte er das düstere Bild, das sich vor seinem geistigen Auge
abzeichnete, fortwischen.
„Der Plan ist teuflisch genial ausgedacht, John. Der
Unbekannte hofft natürlich, daß das Imperium eine
Strafexpedition ins Shemba-System schickt. Aber selbst dann, wenn
Terra sich zurückhielte, wäre sein Ansehen innerhalb des
Carina-Nebels ruiniert. Die Fremden hätten leichtes Spiel, alle
hier beheimateten Rassen in ihren Einkreisungsplan gegen Terra
einzugliedern."
„So etwas kann nur das Gehirn eines Akonen ausgebrütet
haben!" stieß Mulongo zornig hervor.
Rhodan legte den Zeigefinger auf die Lippen.
„Nicht so laut! Man braucht in der Taxi-Leitzentrale nicht
zu wissen, daß wir uns hier befinden."
Der Major nickte.
„Was haben Sie auf dem Raumhafen vor, Sir?" fragte er
flüsternd. „Ich halte es für besser, zuerst in der
Villa nachzusehen, in der man uns gefangengehalten hatte. Vielleicht
ist diese Celia Longden inzwischen zurückgekehrt. Sie muß
eine akonische Agentin sein! Wenn wir sie in unsere Hände
bekämen, wäre das ein großer Vorteil für uns."
Der Großadministrator blickte nachdenklich durch die
Kanzelverglasung.
„Wahrscheinlich haben Sie soeben einen genialen Geistesblitz
gehabt, John", sagte er anerkennend. „Kennen Sie den Namen
der Straße, in der diese Longden wohnt?"
Mulongo grinste.
„Buchanan Street, Sir."
Rhodan nickte und beugte sich zu dem Mikrophon.
„Zwischenziel Buchanan Street!"
Er wartete mit angehaltenem Atem auf die Antwort1 des Robots.
Würde er es akzeptieren, daß er plötzlich in die
entgegengesetzte Richtung dirigiert wurde?
Aber anscheinend bedurfte es einer Weigerung der Anweisung der
Leitzentrale - und dort war man offenbar mit wichtigeren Dingen
beschäftigt als mit der Überwachung der Helitaxis.
Vermutlich lahmten irgendwelche Suggestivbefehle das Denken der
Betreffenden.
Jedenfalls bestätigte der Steuerrobot die Anweisung und
wendete.
Genau in der Mitte der Buchanan Street setzte das Taxi auf. Die
Türen öffneten sich.
„Warte hier auf uns!" befahl Rhodan dem Steuerroboter.
Die beiden Männer stiegen aus und sahen sich um. Die Villa
der angeblichen Ärztin war nicht mehr als hundert Schritte
entfernt. Rhodan und Mulongo gingen gemächlich darauf zu, als
hätten sie kein bestimmtes Ziel.
Plötzlich löste sich eine Gestalt in erdbraunem Um-hang
aus der offenen Pforte des Nebengrundstückes.
„Umo!" rief Mulongo überrascht.
Der Shemba fuhr herum - und verschwand mit einem Satz in dem
gepflegten Garten des Grundstückes.
Ohne lange zu überlegen, eilten Rhodan und Mulongo ihm nach.
Das Auftauchen von Brighams Diener an diesem Ort konnte kein Zufall
sein. Umoquil durfte nicht entkommen. „Nach links!" schrie
Perry Rhodan dem Major zu, als der Shemba kurz vor dem weißen
Bungalow abbog und einen Plattenweg entlangrannte, der rechts am
Gebäude vorbeiführte. Der Großadministrator hielt
sich hinter Umo, während der Major versuchte, ihn auf der
anderen Seite des Hauses zu überholen und abzufangen.
Der Shemba schien nichts davon zu bemerken. Er lief mit wehendem
Umhang weiter, bog hinter dem Haus nach links ab und mußte dem
Major direkt in die Arme laufen.
Aber John Mulongo tauchte nicht auf.
Perry Rhodan erschrak. Instinktiv erfaßte er, daß man
ihnen wieder einmal eine Falle gestellt hatte.
Er konnte noch den Schockblaster ziehen, da verspürte er den
leichten Schlag am linken Oberarm, mit dem ein Nadlerprojektil
auftraf.
Eine heiße Woge überschwemmte ihn und trug ihn fort in
einen wirbelnden schwarzen Abgrund ...
5.
Während sein Geist aus den schwarzen Nebeln emporschwebte in
schmerzende Helligkeit, registrierte sein Unterbewußtsein das
scharfe Fauchen einer Injektionspistole.
Er schlug die Augen auf und sah, wie sich ein grünhäutiger
Arm aus seinem Blickfeld entfernte.
Im nächsten Augenblick kippte seine Unterlage nach vorn. Er
erlebte das Gefühl des Fallens, doch die Gurte um Leib und
Schultern hielten ihn fest.
Perry Rhodan erkannte, daß er auf einem Kontursessel
angeschnallt worden war.
Eine rauhe Stimme unterbrach seine noch halb
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