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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte in fast beschwörendem Tonfall:
    „Ich erzähle Ihnen das nicht, um Sie abzuschrecken oder
Ihnen den Spaß an einer Bindung zu verderben, an der Ihnen aus
unerfindlichen Gründen viel liegt. Ich erzähle es Ihnen, um
Sie darauf vorzubereiten, eine irrsinnige und verzweifelte Zeit
durchzustehen. Denn das wird es sein, jede Minute lang. Und wenn ich
das Verantwortungsgefühl eines Zellaktivatorträgers kenne,
wird Tifflor spätestens nach dem zweiten Treffen Skrupel
bekommen. Der Mann wird sich fragen, ob er es vor sich verantworten
kann, ein junges Mädchen wie Sie um zwanzig, dreißig Jahre
zu betrügen.
    Zufällig kenne ich einige der Männer, die sich um
Tifflor bewegen und ständig bereit sein müssen. Ich kenne
die Personen, mit denen Tifflor zusammenkommt. Er wird sich scheuen,
Ernst zu machen. Aber ... wie gesagt, das ist ausschließlich
Ihr Problem. Kommen Sie mit?“
    Sie riß überrascht ihren Kopf hoch.
    „Mitkommen? Wohin?“
    „Bummeln! Die kalte Nachtluft wird Ihnen guttun.
    Außerdem werden die dummen Gedanken aus dem Kopf gefegt
durch die Kälte.“
    Sie blickten gleichzeitig zur Uhr.
    Neun Uhr zwanzig.
    „Das wäre direkt eine gute Idee“, sagte Nicolee.
„Wie lange?“
    Finn deutete auf das Visiphon und erwiderte:
    „Heute ruft Tifflor garantiert nicht mehr an. Die Erde ist
bedroht, und da wird er seine persönlichen Interessen
zurückstellen. Ich werde noch irgendwo eine Kleinigkeit essen
und lade Sie ein.“
    Sie schnippte mit den Fingern und drehte sich um
dreihundertsechzig Grad.
    „Ich habe eine tolle Idee!“ verkündete sie.
„Hatten Sie feste Vorstellungen von dem Abend?“
    Er schüttelte verneinend den Kopf.
    „Gehen wir ins Crash down! Da war ich noch niemals. Kennen
Sie das Ding?“
    Finn sagte:
    „Ich habe dort drei Verhaftungen durchgeführt.
Vielleicht brauchen wir die Getränke nicht zu bezahlen. Ziehen
Sie sich um - Sie sind nicht entsprechend gekleidet. Meine Uniform
wird reichen.“
    „Eine wichtige Frage, Finn“, sagte sie und blieb dicht
vor ihm stehen.
    „Bitte?“
    „Warum kamen Sie heute abend?“
    „Das glaube ich deutlich genug ausgedrückt zu haben“,
sagte er und gab ihr die Uhr zurück. „Ich habe einen vagen
Verdacht, daß man versuchen wird, in der Unruhe der
herrschenden Zeit, gedeckt durch den Umstand, daß sich die
Gefahr unmittelbar im System befindet, Attentate zu verüben. Und
da Sie und Tifflor gedanklich verbunden werden können, kümmere
ich mich etwas um Sie. Der Rest war ein privater Ratschlag, sozusagen
von Bruder zu Schwester. Ich habe eine Vorliebe für solche
fragile freundschaftliche Beziehungen.“
    „Sie Witzbold!“ sagte sie und schob die Lade wieder
zurück. Dahinter lagen die Briefe, die Photos und die
    ungefährliche Uhr. „Warten Sie dreißig Sekunden,
und ich
    bin genau fürs Crash down gekleidet.“
    Finn setzte sich wieder und begann mit dem Sessel zu schaukeln.
    *
    Hier, in der Nähe des Zivilraumhafens von Terrania, waren
gewaltige unterirdische Lagerräume eingerichtet. Der
Güterumschlag des Jahres belief sich auf Milliarden Tonnen, und
die Stapelflächen waren dementsprechend großdimensioniert
angelegt worden. Für die Verteilung innerhalb der Stadt, für
die Belieferung der gewaltigen Supermärkte, war hier ein
Ausgang, der auf einen der Straßenringe hinausführte.
    Die Oberfläche eines kubischen Bauwerks ragte aus den
schwarzen Ästen von entlaubten Bäumen hervor, sparsam
angestrahlt. Eine gewaltige Rampe schwang sich nach oben, verschwand
in dem Bauwerk. Nachts fuhren hier schwere Antigravschlepper. Eine
zweite Rampe, vierzig Meter breit, führte in den Boden und
endete vor einem Wärmevorhang. Jetzt parkten hier unzählige
Gleiter; meist ramponierte ältere Modelle, die mit viel Farbe
und Phantasie verschönert worden waren. Einige blitzneue,
schnittige Modelle wirkten daneben deplaziert und blasiert. Das
aufsehenerregende Lokal war in einer ehemaligen Lagerhalle für
Gefriergut untergebracht - die Wände waren nicht nur gegen
Temperaturen, sondern auch gegen Schall isoliert.
    „Hier sind wir, Mac“, sagte der Gleiterpilot. „Vier
Solar dreißig.“
    „Ihr werdet auch nicht gerade billiger“, stellte Finn
fest und gab viereinhalb. „Da ist es mit einem Raumschiff
preiswerter.“
    Der Gleiterpilot musterte mißbilligend die Uniform des
Polizisten.
    „Sie hätten ja den Streifenwagen nehmen können,
Sheriff!“ sagte er nachdrücklich und grinste. „Da
wäre es noch billiger gewesen.“

    Ungerührt

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