PR TB 052 Der Untergang Des Solaren Imperiums
Ende:"Sir, wenn Sie','
tatsächlich vermeiden wollen, daß Mißtrauen in
unseren Reihen herrscht, dann geben Sie bitte den Namen des Verräters
bekannt."
Der Großadministrator schüttelte den Kopf. "Das
werde ich unterlassen, denn ich hoffe, der Beschuldigte wird sich in
Bälde selbst entblößen."
Atlan zy Atlan, der schärfste Kritiker des
Großadministrators, aber zugleich sein treuester Diener in
seiner Gefolgschaft, hob die Hand mit einer leichten Bewegung. Seine
spitze Zunge war im Gremium bekannt und gefürchtet; wie immer,
wenn er sich zuWort meldete, schwiegen die anderen gespannt.
"Ich muß Sie nochmals daraufhinweisen, daß es
dringend ist,ja, mir persönlich sogar unerläßlich
erscheint, daß Sie uns den Namen des Verräters nennen. Und
zwarjetzt. Unterlassen Sie das, müssen wir annehmen, daß
Sie uns gewisse Dinge verschweigen. Ich hoffe, Sie wissen, daß
ich bisherjede Potenz meiner Fähigkeiten für Sie eingesetzt
habe. Deshalb würde es mich in meinem Stolz treffen, wenn ich
erkenne, daß Sie mich in Ihren Plänen übergangen
haben."
Die Blicke der beiden mächtigsten Männer des Solaren
Imperiums trafen sich. Schließlich kapitulierte der
Großadministrator, einige Männer des Gremiums sahen darin
ein Zeichen, daß Perry zy Rhodan schwächer als Atlan zy
Atlan sei.
Der Großadministrator schloß die Augen und seufzte.
"Mein Stolz ist selbst angeschlagen", gestand er. Nach
einer Pause
fuhr er fort: "Ich habe diesen Augenblick gefürchtet,
ich habe gehofft, daß er lange hinausgeschoben würde - und
natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn er in anderer
Form eingetreten wäre. Aber die Krise hat ihre Schatten schon
lange vorausgeworfen. Ich gestehe, daß ich versucht habe, das
Hauptaugenmerk meiner Gefolgsleute auf den Verräter zu lenken,
der sich unzweifelhaft in diesem Gremium befindet. Doch er ist nur
von sekundärer Bedeutung - er kann seiner Bestrafung nicht
entgehen. Ich wollte von einer Eigenmächtigkeit ablenken, von
einer Eigenmächtigkeit, die das Schicksal des gesamten Solaren
Imperiums beeinflussen wird. Sie alle wissen seit der Entstehung des
Planes vor vierhundert Jahren, daß ich versuchen wollte meine
Lebensmatrize von Curu zy Shamedy zu mir holen zu lassen. Aber
niemand von Ihnen wurde in den ganzen Plan eingeweiht."
Atlan zy Atlan sprang auf "Dieses Verhalten kann ich nur mit
meinem sofortigen Rücktritt quittieren", rief er aus.
"Ich bitte Sie, sich zu setzen", verlangte der
Großadministrator mit ungewohnter Schärfe in der Stimme.
Eine Weile zögerte Atlan zy Atlan, dann leistete er der Auf
forderung Folge.
"Diese Krise muß überstanden werden", sagte
Perry zy Rhodan fest. "Und zumindest werden Sie mir nach den
Ereignissen auf Dornister eingestehen müssen, daß meine
Geheimhaltung begründet war. Nur jemand aus diesem Gremium kann
den Plan an den Freif ahrerkönig weitergegeben haben, denn nur
meine engsten Vertrauten sind eingeweiht."
Atlan zy Atlan sprach wieder ganz ruhig, man merkte ihm nicht mehr
an, daß er noch vor wenigen, Minuten seinen Rücktritt
verkündet hatte.
"Wir müssen es trotzdem alle bedauern", meinte er
sarkastisch, "daß Sie Curu zy Shamedy mehr vertrauen als
uns."
"Ich will offen sprechen", erwiderte der
Großadministrator. Jn meiner Position kann ich unbedingt nur
mir selbst trauen. Oderjemandem, gegen den ich ein Druckmittel in der
Hand habe. Curu zy Shamedy gehört in diese Kategorie. Sie,
Atlan, wissen selbst, daß ich die
Bewohner der Unterwelt von Malaguna mit einem einzigen Gedanken
auslöschen kann. Ich brauche nur ein einziges Symbol zu denken,
und eine Bombe zündet, die ganz Malaguna vernichtet. Curu zy
Shamedy möchte sein Volk nicht verlieren, deshalb wird er alles
tun, was ich von ihm verlange."
"Sie habenjetzt offen gestanden, daß Sie Curu zy
Shamedy eher trauen als mir", stellte Atlan zy Atlan kühl
fest.
Der Großadministrator fixierte ihn scharf. Er sagte:
"AufIhre Art sind auch Sie ein Verräter, Atlan!"
Gleich darauf lächelte Perry zy Rhodan versöhnlich und fuhr
fort: "Sie haben sich schon unzählige Male gegen meine
Ideen ausgesprochen, und ich muß gestehen, daß das
Ergebnis oft recht fruchtbar war, wenn unsere Meinungen hart
aufeinanderprallten. Aber man könnte Ihre ewigen Widersprüche
auch anders auslegen! Ich will damit sagen, daß der äußere
Anschein nicht immer mit den Tatsachen übereinstimmt. Und ganz
sicher traue ich Curu, zy Shamedy nicht mehr als Ihnen, das steht
außer Zweifel. Wir wollen
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