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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einige
Aufnahmen. Dann bremste der Zug vor einer anderen Ausfahrt. Der
Fahrer hielt dem bewaffneten Posten einen Ausweis hin, und Ty winkte
lässig nach draußen. Die elektronische Schranke
verschwand. Tys erstes journalistisches Unternehmen schien zur Hälfte
geglückt.
    Er atmete auf und bedankte sich beim Fahrer.
    Dann ging er zu seinem Gleiter zurück und stellte die Taschen
hinter den Schalensitz. Er schwebte, ständig durch die
klapperige Maschine und die wimmernden Dämpfer nervös
gemacht, hinauf auf die Oberfläche und suchte auf einem der
Schirmbildstadtpläne den Standort des Krankenhauses. Der durch
einen fluoreszierenden Pfeil gekennzeichnete Weg führte durch
Straßen, die Ty kannte, bis hinaus vor den Stadtkern, Richtung
Seegebiet.
    „In Ordnung, Mr. Anthoney“, sagte er, sah auf die Uhr
und beschieß, einen Eiskaffee zu bestellen. Er beschleunigte
den auf jaulenden Gleiter, roch den durchdringenden Rauch eines
schmorenden Widerstandes und riß die Knüppelsteuerung
herum. In einer scharf abgezirkelten Hundertachzig-Grad-Kurve fegte
die flache Schale über die Piste und bohrte sich wie ein Geschoß
in eine Parklücke. Die Absorber federten bis zum Anschlag durch
und fauchten überlastet. Ty kletterte, da sich die Türen
kaum mehr öffnen ließen, über die Flanke und fiel in
einen Sessel.
    Er bestellte und zahlte sofort.
    Hier konnte er seine Kamera offen zeigen. Während er mit dem
Halm den Becher durchmischte, suchten seine Augen in der Menge und
öffneten sich überrascht.
    Dann klickte die Kamera.
    Drei Aufnahmen, dann zwei mit dem blitzschnell befestigten
schweren Teleobjektiv. Zwanzig Meter vor ihm, neben einem militärisch
aussehenden Eingang an der Straßenseite, standen die beiden
Offiziere der GALLOWS-BIRD, die ihn angesprochen hatten. Mit ihnen
redete die Unbekannte, die Ty mit James B. in Verbindung gebracht
hatte. Er schoß zur Sicherheit noch zwei Bilder, dann kletterte
er schnell und unauffällig in den Gleiter und fuhr los.
    Billie Anthoney war ein großer Mann; breit in den Hüften
und mit Schultern wie robotische Bewegungsmechanismen. Breit und
kantig. Etwa fünfunddreißig Quadratzentimeter Haut war
alles, was Ty von dem Pionier sehen konnte. Milchig weißes
Bioplast mit hochelastischer, poröser und aseptischer
Deckschicht befand sich auf Billies Körper. Die Schwester, die
das Reorganisationszentrum des Krankenhauses kontrollierte, hatte Ty
gesagt, daß die allergische Hautreaktion Anthoneys eine
vollständige Gewebeerneuerung erfordert hatte.
    Sie saßen auf der Terrasse des parkähnlichen
Krankenhausgartens. Ty bemühte sich, Billie nicht wie eine Mumie
anzustarren. Auf dem Brustteil des Verbandes stand handschriftlich
mit Fettstift geschrieben: design: Dr. med. J.P. Jekyll. Das
Krankenhaus schien über einen Arzt mit makabrem Humor zu
verfügen. Ty verbiß sich ein Grinsen und sagte leise:
    „Nein, ich bin kein Reporter - noch nicht. Ich bin ein
junger Mann, der durch seine Tüchtigkeit und seinen Verstand
Karriere machen möchte. Ich habe Ihnen Ihr Gepäck aus der
EX-10 017 geholt. Werden Sie mir helfen?“
    In der weißen Maske, die sogar die Ohren bedeckte, öffnete
sich ein elliptischer Spalt. Selbst die Lippen waren von dem
elastischen Verband bedeckt. Wie Robotlinsen blickten hellgrüne
Augen aus runden Löchern, mit Gazeschirmen gesichert.
    „Aus welchem Grund?“ fragte der Pionier langsam und
mißtrauisch. Er schien ein starker Mann zu sein, aber kein sehr
kluger.
    „Weil ich Ihnen mit meinen Verbindungen helfen kann, wenn es
notwendig ist. Dürfen Sie über das, was auf Woodlark
passiert, sprechen?“
    Der Spalt sagte:
    „Warum nicht? Kein Mensch hat es verboten.“
    Ty nickte nachdrücklich.
    „Ich habe im Gepäck eine Kamera und Filme entdeckt. Ich
verspreche Ihnen, die Negative und je einen großformatigen
Abzug zurückzubringen, wenn ich den Film entwickeln darf.
Vorausgesetzt, er ist richtig belichtet worden.“
    Schwach bewegten sich Muskeln unter der weißen Schicht. Es
wirkte sekundenlang, als sei eine frischgestärkte Mumie aus dem
Katafalk geklettert.
    „Mit den automatischen Kameras kann man nichts mehr falsch
machen“, erwiderte der Pionier. „Wir sind alle krank
geworden dort. Vier Mann der EX sind auf dem letzten Flug gestorben,
darunter ein Biologe. Ich werde vielleicht in einer Woche entlassen.“
    „Gestorben? Woran?“ fragte Ty.
    Er war bemüht, nichts dem Zufall zu überlassen. Das
Kettchen, das er an seinem linken Handgelenk trug, barg

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