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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stromkreis. Die jetzt durchsichtige Glastür fuhr
nach links zurück. Ty trat hinaus auf die vier Quadratmeter
Fläche, die im Grundriß stolz als Loggia bezeichnet
wurden.
    Ty knurrte.
    „Wenn es köstlich gewesen ist, dann war es Mühsal
und Schrecken“, sagte er undeutlich. „Ich werde meinen
Nachruf entwerfen müssen.“
    Er zündete eine Zigarette an, rauchte schweigend eine Weile
und schnippte den Rest vom Balkon. Er sah zu, wie das Glutpünktchen
hundert Meter weit abwärts taumelte und schließlich
zwischen den Bäumen in einem Funkenregen aufstäubte. Ty
drehte sich um und aktivierte einen dritten Stromkreis. Im Studio
schalteten sich jetzt einzelne Punktlichter ein.
    Ty gähnte ausgiebig und atmete ein und aus.
    Tagsüber hatte die Sonne wie eine Glutwelle auf der riesigen
Gebäudefront gelegen, nicht einmal durch die gläsernen
Säulen der Brunnen gemildert. Und noch jetzt, neunzehn Uhr
dreißig, verströmten Stein und Kunststoffelemente die
Hitze. Ty wischte über die Stirn, schaltete die Klimaanlage
tiefer und bewegte sich einige Schritte ins Studio hinein. Ein Raum
von sechsunddreißig Quadratmetern, ausgelegt mit einem
hellblauen Kunstfaserteppich, und ausgerüstet mit wenigen
Möbelstücken. Von irgendwoher erscholl ein , scharfes
Knacken, dann klappte ein Fach auf. Aus dem Unterteil des
Einbauschrankes schoß ein flacher, weißer Kasten hervor.
    „Du Fachidiot!“ murmelte Ty und erwartete den Angriff.
    Der Kasten brummte scharf entlang der Wand näher, schlug
einen Haken und schoß auf Tys bloße Füße los.
Ty holte aus und versetzte ihm einen Tritt. Das positronisch
gesteuerte Reinigungsgerät, dessen Aufgabe es war, alle zwölf
Stunden den Boden zu säubern, schlug abermals einen Haken und
winselte zurück in sein Fach. Es knackte wieder, und Ty wagte
sich weiter ins Studio hinein.
    „Idiotischer Robot!“ knurrte er grimmig. Die Batterie
der Quarzuhr, die den zeitlichen Abstand der Reinigungsintervalle
bestimmte, schien am Ende zu sein.
    Das Visiphon summte.
    Ty setzte sich, drückte die Antworttaste und lehnte sich
zurück.
    „Ty Caumont“, sagte er ruhig und räusperte sich,
„Top-Photograph.“
    Ein sarkastisches, hartes Lachen kam aus dem Lautsprecherteil des
Gerätes. Der kahle, bronzefarben glänzende Schädel
eines Oxtorners leuchtete auf der Bildscheibe. Kieron Hardin war
einer der Freunde Tys.
    Was sie alle verband, war eine Gefahr größeren
Ausmaßes: Die Prüfungen.
    „Der aufstrebende James B. Helix-Roveda ist heute auf der
Galerie in der Outer Space Hall zu treffen“, sagte der
Oxtorner. Seit vier Jahren studierte er in Terrania, und es hatte
seinem geistigen Horizont und seinem Humor gutgetan. „Kommst du
auch?“
    Ty lachte kurz.
    „Ich komme. Ich schlief über meinen Büchern ein;
ein negatives Kompliment dem Verfasser. Eben bin ich aufgewacht und
werde um acht Uhr dort sein. Zufrieden?“
    Der Mann vom achten Planeten Ilemas im Zentrum Preasepes nickte
mit Bestimmtheit.
    „Wir fünf sind dort. James wird, hoffe ich, eine Runde
zahlen. Sind seine Eltern eigentlich reich?“
    „Sie sind sehr begütert!“ versicherte Ty. Er
streckte seine Füße aus und betrachtete die Zehen, als
wären sie Parasiten. Nach einigen Sekunden sagte Ty:
    „Mir ist zu seinem Lebenslauf noch etwas eingefallen. Grüße
die anderen, Kieron!“
    „In Ordnung, Starphotograph“, schloß Hardin und
schaltete ab.
    Die Taste sprang automatisch zurück, und Ty stand auf. Er
ging ins Bad, schaltete die Lampen ab und wählte die
Wassertemperatur. Aus der Decke des runden Raumes brannten Lampen,
deren Spektrum sonnenidentisch waren; das Licht bräunte und
desinfizierte gleichzeitig. Ty duschte, trug die Rasiercreme auf und
wischte sie nach acht Sekunden wieder ab, zusammen mit den Resten der
aufgelösten Barthaare. Er ließ sich von den positronisch
kontrollierten Armen massieren und zog sich um. Zehn Minuten stand er
vor dem Einbauregal und überlegte, ob er die schwere Kamera
mitnehmen sollte. Er schüttelte den Kopf.
    Ty trug jetzt ein feuerrotes Sporthemd, dessen magnetische Säume
halb offen waren. Der Sommer in der schönsten Universitätsstadt
des Planeten war heiß und die Nächte warm und freundlich.
Eine enggeschnittene, teure Hose und leichte Schuhe aus synthetischem
Wildleder vervollständigten den Eindruck. Ty war ein großer,
breitschultriger Mann von fünfundzwanzig Jahren mit
dunkelblondem, etwas zu langem Haar.
    Schließlich steckte er Geld und Ausweise ein, versenkte

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