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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Papier, das gegen Papier bewegt wird. Ty fühlte
die Berührung im Gesicht, zwischen den Zähnen begannen
Sandkörner zu knirschen.
    „Man hat mich gewarnt“, murmelte er und schloß
das Seitenfenster.
    Eine Ladung Sand prasselte gegen die gekrümmte Scheibe des
Gleiters.
    Alarmiert sah Ty nach rechts. Unwillkürlich wendete er den
Bug des Gleiters in die gleiche Richtung. Über dem
Wüstenstreifen wölbte sich eine Sandfahne hoch, wurde
vorwärtsgerissen und näherte sich rasend schnell dem
orangeroten Tropfen. Ty trat den Geschwindigkeitshebel fast bis zum
Anschlag durch und fühlte, wie beide Kräfte
aufeinanderprallten. Sand und Wind und die Beschleunigung der
Maschine. Der Gleiter wurde von weißem, hartkörnigem Sand
fast verschüttet, aber der Sand rutschte am Glas und am
Kunststoff ab. Der Tropfen vibrierte stark, bäumte sich auf und
schoß wieder vorwärts, als der erste Anprall vorüber
war.
    Ty regelte den Auftrieb des Antigravtriebwerks.
    Die Vorwärtsbewegung wurde langsamer. Jetzt stand die
Maschine zwei Meter über der Sandfläche. Vom Waldrand
äugten die beiden Säbelzahntiger herüber.
    „Woodlark wehrt sich tatsächlich!“ sagte Ty
ungläubig.
    Über ihm drehte noch immer der Geier oder Adler seine Kreise.
    Blätter, die sich drehten, wenn er vorbeischwebte ... Wölfe,
die ihn kilometerweit verfolgten ... Säbelzahntiger, die ihn
beobachteten ... eine Sandhose, die ihn in den Fluß werfen
wollte... ein Vogel, der über ihm schwebte ... was bedeutete
dies alles?
    „Ich weiß es nicht“, gab sich Ty die Antwort.
„Aber ich werde nicht kapitulieren.“
    Die Stunden vergingen.
    Ty hatte seine Richtung geändert. Er steuerte den Gleiter
nicht mehr nach Norden, sondern nach Westen, dem Zentrum der Wüste
entgegen. Er verglich unaufhörlich seine Position mit der Karte
und befand sich um ein Uhr mittags am Rand des Waldes, dort, wo die
Wüstenzunge ihre größte Breite aufwies. Hier beschieß
er anzuhalten.
    Er setzte den Gleiter auf die drei Ausbuchtungen der Unterschale.
Dann öffnete er sein Fenster, zog die
    Handschuhe aus und suchte eine der reichlich vorhandenen Rationen
hervor. Langsam und nachdenklich aß und trank er, dann zündete
er sich eine Zigarette an. Unruhe erfüllte ihn.
    Eines stand fest:
    WOODLARK war geheimnisvoller, als alle in der Siedlung ahnten.
    Er versuchte zu schlafen. Er hatte die Augen geschlossen, aber
durch das dünne Panzerglas der hochgezogenen Windschutzscheibe
bohrten sich die reflektierten Lichtstrahlen. Fast nur eine Ahnung,
ein Helligkeitsunterschied am Firmament war die schimmernde Wolke, in
der die Herbig-Haroschen Objekte sich zu aufflammender Sternmaterie
formten. Vier Lichtjahre entfernt. Vor dem Lichtfleck zogen die
beiden furchtbaren Monde des Planeten vorbei.
    Gorgo stand eine Handbreit über dem Horizont.
    Der Mond in blutroter Farbe mit den Schlagschatten der schwarzen
Kraterränder wirkte wie ein Stern des Unterganges. Er tauchte
die Landschaft aus Dünen und dürren Lanzettpflanzen in ein
Licht, das sich störend in den Gehirnwindungen festsetzte. Alles
lag rot und blutig da. Geruch nach trockenen Pflanzen hing in der
Luft, und aus dem nahen Wald kam ein unaufhörliches helles
Wimmern; wie die Töne verwundeter Tiere.
    Jetzt überholte Hades seinen furchtbaren Zwillingsbruder.
    Ein fahlschwarzes Loch, das die Sterne verdunkelte und mit seinem
Linienmuster erschreckte. Jene beiden Monde, die unausgesetzt die
Nächte mit ihrem tonlosen Schrecken erfüllten, hinderten Ty
am Schlafen. Eine Stunde verging. Er fühlte sich verlassen und
vereinsamt und sehnte sich nach der Ruhe seines kleinen Zimmers im
Stützpunkt zurück.
    Seine linke Hand griff nach hinten und drehte das Handrad. Die
Lehne des Sitzes hob sich, bis sie zur Sitzfläche einen Winkel
von hundert Grad bildete. Hades, der hoch über Gorgo durch die
Nacht rotierte, verschwand hinter der Scheibenumrandung. Wie eine
flammende Kugel loderte Gorgo ins Innere des Gleiters.
    Ty schüttelte sich nachdenklich eine Zigarette aus der
Packung und zögerte sekundenlang, sie anzuzünden. Er hatte
das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Er starrte hinaus auf den
roten Sand, der wie die erstarrte Bewegung eines Brandungsabschnittes
wirkte.
    Nichts.
    Die winzige Flamme spiegelte sich in drei verschiedenen
Grasflächen und auf den Abdeckungen der Instrumente, dann
erlosch sie wieder. Ty hatte das Fenster seiner Seite halb
heruntergedreht und öffnete es jetzt ganz. Die Luft der Nacht
war kühl und voller

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