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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Panoramagalerie aus; das übrige Drittel gab die strahlende
Helle des Raumhafens wieder.
    Lange Zeit schwiegen die Jungen, beeindruckt von
dem, was sie gehört hatten. Major Dayton stand auf und
schlenderte zum Tonpult hinüber. Er schob einen Kristallträger
in den Eingabeschlitz. Gleich darauf erklang eine eigenartige Folge
von Tönen, eine Melodie, deren Bogen so weit gespannt war, daß
es Franklin Kendall den Atem verschlug. Schon nach wenigen Minuten
versank die Welt um ihn; seine Gedanken wurden auf den imaginären
Flügeln rauschender Akkorde in eine Phantasiewelt harmonierender
Abstraktheit getragen. Es schien ihm, als hätte der unbekannte
Meister die Empfindungen aller intelligenten Wesen, die jemals das
Universum bevölkerten, mit den Schwingungen der ,unbelebten‘
Existenz zu einer Komposition verschmolzen. Mit einer Tonfolge, die
dem Jungen eine eindringliche Vorstellung von der Unendlichkeit alles
Seins vermittelte, endete die Komposition.
    Mitten in die bedrückende Stille hinein sagte
Dayton:
    „Das war die ,Positronische Sinfonie Alpha
und Omega‘ von Taran Badusew, Leutnant auf der CREST III und
Kommandant einer Space-Jet. Er fiel in der letzten Schlacht des
Großen Andromeda-Krieges. Einen Tag zuvor beendete er ,Alpha
und Omega‘, zu der ihn die Begegnung mit dem Hüter des
Lichts inspiriert hatte.“ Der pensionierte Major fuhr sich mit
der Hand über die Augen, als mußte er die düsteren
Schatten der Erinnerung verscheuchen. „Taran Badusew muß
seinen Tod vorausgeahnt haben; er übergab mir den
Speicherkristall vor dem letzten Einsatz und bat mich, sein Werk zu
hüten, bis der rechte Augenblick gekommen sei. Damals verstand
ich nicht, was er damit meinte.“
    Noowee Logan räusperte sich.
    „Ich verstehe, Sir. Ohne Badusews
Positronische Sinfonie wäre alles, was Sie uns über den
Hüter des Lichts erzählten, nur eine Aneinanderreihung von
Worten und Sätzen. Erst
    ,Alpha und Omega‘ hat mir einen Einblick in
den tieferen Sinn vermittelt.“
    Eddie Burke erhob sich schwerfällig und stand
sekundenlang mit geschlossenen Augen da. Sein Atem ging schwer, und
als er die Augen wieder öffnete, spiegelte sich in ihnen eine
Mischung von grenzenloser Sehnsucht und unbeugsamer Entschlossenheit.
    „Das Vermächtnis von Tengri Lethos und
Taran Badusew ist zu groß, als daß es vergessen werden
dürfte. Ich schlage vor, wir stellen unser Leben unter die
Verpflichtung, dieses Vermächtnis zu hüten und
weiterzutragen.“
    Er setzte sich wieder.
    Franklin betrachtete den Freund voller
Verwunderung. Gewiß, Eddie Burke war ihm schon immer als
besonders sensibel und gefühlsbetont erschienen, aber noch nie
hatte er seine Gedanken und Gefühle derartig in formvollendete
Worte gekleidet.
    „Unser Eddie wird bestimmt einmal ein großer
Philosoph“, versuchte Roger Garfield zu spötteln. Doch
seine belegte Stimme strafte die Worte Lügen.
    „Nein, nein!“ wehrte Noowee heftig ab.
„Eddie hat anscheinend nur ein größeres Maß an
Erkenntnis aus Major Daytons Bericht und der Komposition Badusews
geschöpft als wir. Das Maß der Erkenntnis aber ist
Voraussetzung und Maßstab für die Qualität der
Formulierung. Ist das richtig so, Sir?“ Fragend blickte er
Dayton an.
    Der ehemalige Flottenoffizier lächelte
wissend.
    „Ja, Noowee. Und an deiner eigenen
Formulierung kannst du erkennen, daß nicht nur Eddie ein hohes
Maß an Erkenntnis gewonnen hat. Ich glaube, ihr alle seid nicht
mehr ganz die gleichen, die ihr vorher wart.“
    Franklin Kendall nickte.
    „Ich denke, Eddie Burke hat vorhin etwas
gesagt, das unbewußt unser aller Vorsatz gewesen ist.
Vielleicht sollten wir die Idee konkretisieren, erst einmal in eine
Formel fassen, die unseren Willen ausdrückt, das Vermächtnis
zu erfüllen.“
    Eddie lächelte plötzlich, wie jemand
lächelt, der ein Problem gelöst hat.
    „Wie wäre es, wenn wir uns SOL-Club
nennen würden?“ Als er die fragenden Blicke der Freunde
sah, fügte er hinzu: „Mit SOL meinte ich nicht unsere
Heimatsonne, sondern SONS OF LIGHT - Söhne des Lichts, denn sind
wir nicht in geistiger
    Hinsicht die Söhne des Hüters des
Lichts.?“
    „Söhne des Lichts“, murmelte
Benny Dayton. „Einen besseren Namen konntest du wirklich nicht
finden, mein Junge. Das Licht im Sinne von Tengri Lethos ist die
Erkenntnis, die Weisheit, die Vernunft und die Güte - kurz,
alles Positive im philosophischen Sinne. Warum sollen die, die aus
jenem Licht geboren wurden, sich nicht ,Söhne des

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