Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Lichts‘
nennen dürfen!“ Er hob abwehrend die Hände, als er
merkte, daß die Jungen in Gefahr waren, in einen emotionellen
Taumel der Begeisterung zu stürzen.
    „Halt! Hütet euch davor, euren
Tatendrang in Gefühlsausbrüchen zu befriedigen. Nur das,
was in die Praxis umgesetzt wird, hat bleibenden Wert.“
    „Wir werden das Vermächtnis in die
Praxis umsetzen!“ rief Franklin und stand unwillkürlich
auf. „Wie wäre es, wenn wir von heute an auf das Ziel
hinarbeiten würden, als Offiziere der Solaren Flotte in
unbekannte Gebiete des Universums vorzustoßen und dort draußen
das Gesetz des Hüters des Lichts zu verbreiten?“
    Begeistert stimmten die anderen Jungen zu.
    Nur Major Dayton warnte:
    „Verliert euch nicht in Illusionen. Ihr
könnt die Menschheit nicht ändern. So etwas braucht
Millionen Jahre. Setzt euch Teilziele, geht schrittweise vor.
Vielleicht gelingt es euch dann wenigstens, die Grundidee des
Vermächtnisses zu verbreiten und damit einen Keim zu legen.
Glaubt mir, wenn ihr das erreicht, so habt ihr schon viel gewonnen.“
    Er stand auf.
    „Ich weiß, daß die Jugend immer
alles mit einemmal erreichen möchte. Überdenkt die Worte
eines alten, erfahrenen Mannes. Morgen reden wir weiter. Nur eines
noch: Ich finde es gut, wenn ihr in den Raum hinauswollt. Die
Menschheit wird immer zu wenig Männer haben, die sich dieser
Aufgabe widmen. Das liegt hauptsächlich an der Unendlichkeit des
Weltraums. Versucht erst einmal, euch alles anzueignen, womit ihr die
Aufnahmeprüfung an einer Kadettenschule der Solaren Flotte
besteht. Bald werdet ihr merken, daß schon das sehr, sehr viel
ist - für manchen möglicherweise zuviel.“
    Fast ein Jahr war seit diesem denkwürdigen
Abend vergangen, und morgen würde auf dem geräumten
Okaloosa-Areal der jährliche Wettbewerb für
Modellraumschiffe ausgetragen werden.
    Für Franklin Kendall und seine Freunde vom
SOL-Club war das nichts Neues. Sie kannten das Schauspiel und waren
seit vielen Jahren Zuschauer gewesen, wenn die Schiffsmodellbauer von
Terra und Luna zusammenkamen, um die Produkte ihres Fleißes
einem kritischen Publikum vorzuführen. Jedesmal war es ein
harter Kampf um die ersten Plätze gewesen, denn der Wettbewerb
stand unter der persönlichen Schirmherrschaft von
Staatsmarschall Reginald Bull, und meist erschienen auch
Solarmarschall Julian Tifflor und andere hochgestellte
Persönlichkeiten der Flotte als interessierte Beobachter.
    Der erste Preis war ein Ehrenstipendium für
die Raumakademie Terrania, der ältesten und zugleich
begehrtesten Ausbildungsstätte der terranischen Flottenelite.
Solarmarschall Tifflor war selbst aus dieser Akademie hervorgegangen!
    Doch obwohl Franklin Kendall schon elfmal den
Wettbewerb miterlebt hatte und den Verlauf bis ins Detail genau
kannte, war es diesmal für ihn etwas gänzlich Neues. Morgen
würde sich zeigen, ob die Arbeit von fast einem Jahr die
Hoffnungen der ,Söhne des Lichts‘ rechtfertigte.
    Mit einem Knopfdruck ließ er das Tablett mit
dem leeren Frühstücksgeschirr vom Automattisch verschwinden
und stand auf. Ein Blick zum leuchtenden Band des Chronographen
zeigte ihm, daß er noch eine Stunde Zeit hatte bis zur ersten
Video-Lektion. Die Erregung hatte ihn aus dem Schlaf und aus dem Bett
getrieben.
    Er legte die Hand auf den Schalter des Visiphons,
zog sie jedoch wieder zurück. Möglicherweise schliefen die
Freunde besser und länger als er; es wäre unfair gewesen,
sie zu wecken.
    Ein schwaches Summen ließ ihn herumfahren.
Die Kontrolllampe über der Haussprechanlage flackerte.
    „Ja.?“ sagte Franklin und aktivierte
damit die Bildsprechverbindung. Das Abbild seines Vaters tauchte auf
dem wandgroßen Sichtschirm auf - in täuschend echter
3-D-Vision. Und auch die Stimme von Arthur C. Kendall klang, als
stünde er persönlich im Zimmer seines Sohnes.
    „Wie ich sehe, bist du wach und angezogen,
Franklin. Darf ich für einige Minuten zu dir kommen?“
    Ein Gefühl der Wärme und Dankbarkeit
strömte durch Franklins Herz. Nie hatte sein Vater seine
Intimsphäre
    verletzt, wie es andere Väter manchmal im
Glauben taten, einzig und allein ihre Vaterschaft berechtigte sie
dazu. Arthur Kendall hatte seit dem sechsten Lebensjahr seines
einzigen Sohnes immer erst um Erlaubnis gebeten.
    „Selbstverständlich, Dad“,
erwiderte Franklin.
    Rasch ordnete er noch einige Bücher, ließ
über die zentrale Versorgungsanlage noch Zigaretten und ein
Tischfeuerzeug sowie einen Aschenbecher kommen und warf

Weitere Kostenlose Bücher