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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den
verwelkten Blumenstrauß aus der Fenstervase in den
Müllschlucker.
    Arthur C. Kendall begrüßte seinen Sohn
mit der Unbefangenheit und Zurückhaltung eines Mannes, der einem
Gleichaltrigen gegenübertritt. Er nahm in dem angebotenen Sessel
Platz, reagierte erfreut auf die Zigaretten seiner Lieblingsmarke und
erkundigte sich dann nach den Fortschritten auf dem College.
    „Oh, ich bin nicht ganz zufrieden“,
erklärte Franklin und errötete leicht. „Die Anytronik
wies am vergangenen Dekadenschluß nur einen Leistungsstand von
sechsundneunzig Punkten aus - gegenüber achtundneunzig in der
Vordekade.“ Um Arthur Kendalls Lippen zuckte die Andeutung
eines belustigten Lächelns.
    „Wie ist der College-Durchschnitt,
Franklin?“ fragte er. „Neunundfünfzig Punkte, Dad.
Aber das.“
    Sein Vater hob die Hände.
    „Entschuldige, daß ich dich
unterbreche. Selbstverständlich sollst du dich niemals am
Durchschnitt orientieren. Aber er bietet doch einen gewissen
Vergleich. Sechsundneunzig Punkte, das bringt dich noch immer ins
Feld der Besten, meinst du nicht? Wer hat denn hundert Punkte
erreicht?“ „Keiner, Dad.“
    „Eben!“ rief Arthur Kendall
temperamentvoll. „Vollkommen ist nämlich kein Mensch.
Hundert Punkte könnte nur das absolute Genie erreichen, wenn es
das überhaupt gäbe, mein Junge. Soll ich dir einmal etwas
verraten: Ich bin nie über einundneunzig Punkte hinausgekommen,
und meist lag ich unter neunzig.“ Er beugte sich vor und sah
seinem Sohn scharf in die Augen. „Bis vor einem Dreivierteljahr
lagst du übrigens ebenfalls stets unter neunzig.“
    Franklin erkannte die unausgesprochene Frage. Er
hatte im vergangenen Jahr nur selten mit seinem Vater über Major
Benny Dayton, den Hüter des Lichts und den SOL-Club sprechen
können. Als Staatskommissar für den
    Wirtschaftlichen Fortschritt der Solaren Planeten
war Professor Dr. Arthur C.
Kendall von
    dreihundertfünfundsechzig Tagen des Jahres
rund dreihundert nicht auf der Erde, und auch an den verbleibenden
fünfundsechzig Tagen kam er nicht immer nach Hause. Er wußte
deshalb nicht alles, was sich die Mitglieder des SOL-Clubs
vorgenommen hatten.
    „Wir werden zur Raumakademie nach Terrania
gehen, Dad, sobald unsere College-Zeit erfolgreich abgeschlossen ist.
Deshalb sind unsere Leistungen gestiegen.“
    „Aha!“ sagte Arthur Kendall. „Ihr
werdet zur Raumakademie gehen, du und deine Clubfreunde.! Weiß
die Aufnahmekommission bereits von eurem Entschluß.?“
Franklin senkte verlegen den Blick.
    „Natürlich nicht, Dad. Ich habe mich
wohl ein wenig falsch ausgedrückt. Man wird uns
selbstverständlich prüfen. Vielleicht fällt morgen
bereits eine Vorentscheidung. Du bist doch heute und morgen hier,
nicht wahr?“
    Arthur Kendall runzelte die Stirn.
    „Heute ja; morgen muß ich zur
Plankonferenz nach NathanPort, Luna.“ Er räusperte sich.
„Aber was hat das mit dir zu tun - und was soll sich morgen
entscheiden?“
    Nachdem Franklin es ihm erklärt hatte, rieb
er sich nachdenklich das Kinn. Plötzlich stieß er eine
halblaute Verwünschung aus.
    „So geht das nicht weiter! Das ist doch kein
Zustand, wenn der Vater seinem Sohn nicht beistehen kann, wenn er vor
einem entscheidenden Tag seines Lebens steht! Ich werde künftig
nach einer geregelten Arbeitszeit leben. Dann bin ich alle zehn Tage
für drei Tage zu Hause.“
    Franklin Kendall lächelte.
    „Du weißt genau, daß du das
nicht tun wirst, Dad“, widersprach er. „Ein Mensch wie du
geht entweder in seiner Arbeit auf - oder er beginnt am Sinn seines
Lebens zu zweifeln.“
    Sein Vater grinste.
    „Du kennst mich offenbar sehr gut, Junior!“
„Was beweisen dürfte, daß du deine Familie in
Wirklichkeit gar nicht vernachlässigst“, schloß
Franklin.
    „Das nennt man eine dialektische
Beweisführung“, lachte Arthur Kendall. Er blickte zum
Chronographen und erhob sich abrupt. „Leider muß ich
jetzt zum INKON-Flugfeld. Meine Jet
    nach Terrania wartet. Aber heute nachmittag bin
ich wieder zurück. Ihr trefft euch sicher bei Major Dayton. ?“
    Franklin nickte.
    „Ausgezeichnet!“ rief Arthur C.
Kendall. „Dann erwarte deine Eltern gegen sechzehn Uhr dort.
Ich nehme an, daß Mutter mitkommt, wenn ich sie darum bitte.“
    Er winkte und eilte aus dem Zimmer.
    Franklin blickte noch lange auf die geschlossene
Tür. In den anfänglichen Ärger darüber, daß
sein Vater sich einfach über seinen Kopf hinweg eingeladen
hatte, mischte sich die Freude, in welch starkem Maße

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