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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein
Ehrenstipendium erhält. Und ich habe als Privatmann das
naturgetreue Modell der CREST III gestiftet. Falls Sie Einwände
haben, bringen Sie sie jetzt sofort vor!“
    „Ich denke, dagegen gibt es nichts
einzuwenden, Sir“, erwiderte Franklin Kendall. „Aber
bedanken dürfen wir uns sicher draußen, oder?“
    Reginald Bulls Verwünschung ging im Gelächter
des Teams unter.

4.
    Etwa zweihundert Meter vor Franklin Kendall
flammte der energetische Torbogen des Transmitters auf. Gleich danach
rückte die Reihe nach.
    „Bin gespannt, wo sie uns hinschicken“,
sagte RAA Jossip Brachowice, ein hagerer, schwarzhaariger Bursche aus
den Dinarischen Alpen, dessen schmale Hakennase schon oft das Objekt
gutmütigen Spotts gewesen war.
    Eino Laarkainen rückte seinen Rak-Karabiner
zurecht und spie kunstvoll aus.
    „Auf jeden Fall nicht dorthin, wo Milch und
Honig fließen!“ knurrte er mürrisch. „Habe
schon die tollsten Dinge gehört.“
    Franklin lächelte hintergründig, sagte
jedoch nichts zu den Bemerkungen seiner Nebenmänner. Er wußte
von Old Benny, daß die Erinnerungen derjenigen
Raum-Akademie-Anwärter, die das Test-Quartal nicht durchhielten,
gelöscht wurden, was die Testmethoden anging. Und die anderen
standen unter Eid und schwiegen. Selbst Dayton hatte den Jungen des
SOL-Clubs nichts weiter verraten, ein Zeichen dafür, wie ernst
ein solcher Eid genommen wurde. „Noch sechs Wochen“,
sagte Hussein Aflou, ein hochgewachsener, breitschultriger Berber,
dessen blondes Haar und blaue Augen eher der Vorstellung entsprachen,
die man sich gemeinhin von einem Bewohner nördlicher
terranischer Regionen machte, wie zum Beispiel von Eino Laarkainen,
der in Gestalt und Haarfarbe eher von Algier hätte stammen
können als von Narvik.
    „Man sagt, daß die letzten sechs
Wochen die schlimmsten wären“, warf Franklin ein. Er zog
an seiner Zigarette und beobachtete aus zusammengekniffenen Augen den
nächsten Transmitterdurchgang.
    Jossip lachte.
    „Ja, es fing mit einer Atombombenexplosion
an und steigerte sich allmählich zum Höhepunkt.“
    „Etwas leiser dort hinten bitte!“
erscholl die Stimme des Captains, der die Übung ,Homeward‘
leitete. „Ihr kommt alle noch dran.“
    Jemand in einer der vorderen Reihen kicherte. Es
klang hysterisch. Kein Wunder, niemand ahnte, auf welchen Punkt des
Universums der Großtransmitter in Fort Edwards eingestellt war.
Ihnen allen war lediglich gesagt worden, sie müßten dort,
wo sie rematerialisierten, mit einer lebensfeindlichen Umwelt rechnen
und innerhalb einer Woche nach ihrem Ausgangspunkt zurückkehren.
Welche Faktoren lebensfeindlich sein würden und womit sie
zurückkehren sollten, darüber schwiegen sich die Ausbilder
aus.
    Nach zwanzig Minuten standen Franklin Kendall,
Jossip Brachowice, Eino Laarkainen und Hussein Aflou vor dem
Transmittertor, in dem soeben ihre Vordermänner verschwunden
waren. Das gewaltige Loch aus schwarzem Nichts zwischen den
leuchtenden Säulen verursachte bei Franklin leichte
Herzbeklemmungen. Eino Laarkainen dagegen
    gab sich furchtlos und spie seinen Kautabak in den
Schlund. Die Energiesäulen flackerten schwach, und Captain
Laugourche kam angerannt, um nach dem vermeintlichen Fehler zu
suchen. Die vier Raum-Akademie-Anwärter verfolgten die
Bemühungen mit steinernen Mienen und schlechten Gewissen. Eino
war blaß geworden. Er schien zu begreifen, daß ihm der
Scherz den Hinauswurf einbringen konnte, falls der Captain
dahinterkäme.
    Nach einem Telekomgespräch mit der
Justierungsstation gab Captain Laugourche den Transmitter frei.
    Franklin spürte einen Kloß in der
Kehle, als er zusammen mit seinen Kameraden die rotleuchtende
Grenzlinie der Erfassungszone überschritt. Ein Lichtblitz
blendete ihn, dann fühlte er sich von einem unwiderstehlichen
Sog erfaßt und ins Nichts gewirbelt.
    Er stolperte vorwärts, und sein Knie stieß
gegen einen zackigen Felsblock. Instinktiv breitete er die Arme aus
und klammerte sich fest. Die kreatürliche Angst vor einem Sturz
verebbte. Franklin blickte sich um.
    Sie waren am Fuß eines Geröllhangs
rematerialisiert, der sich an die kahle Flanke einer Felswand lehnte.
Diese Felswand gehörte zu einer gigantischen Steinmauer, einem
eigenartig gleichmäßig geformten Gebirgszug, dessen Anfang
und Ende nicht abzusehen waren. Zur Linken begann spärlicher
Graswuchs, ging in eine Savanne über, und am Horizont wölbte
sich ein graugrüner Buckel, der einem dichtbewaldeten Hügel
ähnelte.
    Eino Laarkainen

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