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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in die Nähe eines Montrums lassen, das
uns rein versehentlich töten kann? Und auf einen von fremden
Intelligenzen bewohnten Planeten würde man uns erst recht nicht
schicken. Die Gefahr eines Konflikts wäre zu groß.“
Kendalls Atem stockte. Eine Vermutung kam ihm, die alle Rätsel
erklärte - falls sie zutraf. Das zu beurteilen, wußten sie
jedoch noch zu wenig.
    Er beteiligte sich am Absuchen des gewählten
Lagerplatzes. Diese Vorsichtsmaßnahme war lebenswichtig, denn
selbst normalerweise passive Tiere konnten gefährlich werden,
wenn
    man sich auf sie legte.
    Bald stand der aufblasbare Iglu. Eino grub nach
Wasser und füllte mit müdem Grinsen die Plastikbecher.
Hussein witzelte über ihr wäßriges ,Abendessen‘,
aber Franklin wußte, daß ihnen allen spätestens
morgen der Spaß vergehen würde, falls sie nichts Eßbares
fanden.
    Er zündete sich eine Zigarette an, nachdem
Jossip Brachowice seine Wache angetreten hatte. Hussein hatte die
kalte Pfeife zwischen die Zähne geklemmt und blickte ebenfalls
in den klaren Sternenhimmel hinaus - einen Sternenhimmel, den keiner
von ihnen zuvor gesehen hatte.
    Etwas Undefinierbares huschte mit lautlosem
Schwingenschlag über das Lager hinweg. Im Gras raschelte es.
Irgendwo aus der Richtung des Gebirges erscholl ein dumpfer,
klagender Laut, brach ab und setzte kurz danach wieder ein.
    Nachdem Franklin Kendall seine Zigarette zu Ende
geraucht hatte, ging er hinüber zu Jossip Brachowice.
    „Komisches Gefühl, was?“ fragte
er.
    Brachowice wiegte den Kopf.
    „Ich würde es eher als ,erregend‘
bezeichnen. Weißt du, Frank, schon als kleiner Junge habe ich
mir gewünscht, unbekannte Planeten zu erforschen, Abenteuer zu
bestehen und als gefeierter Held nach Hause zurückzukehren.“
Er lachte trocken. „Verrückt, was?“
    „Durchaus nicht“, widersprach Franklin
ruhig. „Ich überlege soeben, was passieren würde,
wenn wir einfach auf das Gebilde zugingen. Der Einsatzstab kann doch
unmöglich eine reale Bedrohung unseres Lebens eingeplant haben.“
    Jossip entgegnete leise, ohne Kendall anzusehen:
    „Ich glaube, deine Formulierung war falsch,
Frank. Man muß zwischen passiver und aktiver Bedrohung
unterscheiden. Eine passive Bedrohung ist beispielsweise bereits
gegeben, wenn man dich einen Gleiter steuern läßt. Jeder
schwere Bedienungsfehler kann dich das Leben kosten. Du wirst also
solche Fehler zu vermeiden trachten und überleben. Etwas anderes
wäre die Gegenüberstellung mit einem großen Raubtier;
dann wärst du aktiv bedroht, denn das Tier würde nicht
warten, bis du ihm in den Rachen springst.“
    „Ich verstehe“, sagte Franklin
Kendall. „Unsere Ausbilder setzen voraus, daß wir die
offensichtlichen Gefahren erkennen und ihnen ausweichen. Wer das
nicht tut, hat sich die Folgen selbst zuzuschreiben.“
    „Ja, ungefähr wie jemand, der entgegen
besserem Wissen die Reaktorkammer eines Kernkraftwerkes ohne
Schutzanzug betritt.“
    „Hm! Schade, ich hatte mir eingebildet.“
Er sprach nicht weiter, sondern zuckte die Schultern und wandte sich
zum Gehen.
    „Was hattest du dir eingebildet?“ rief
Jossip Brachowice hinter ihm her.
    „Ach, nichts weiter“, sagte Franklin
und entfernte sich schnell. Es war unangenehm, sich eingestehen zu
müssen, daß er eine Zeitlang geglaubt hatte, schlauer als
ihre Ausbilder zu sein. Und die Einsicht, daß es ein Zeichen
von Arroganz gewesen war, sich im Bewußtsein zu sonnen, als
einziger RAA die Testmethode durchschaut zu haben, bedrückte ihn
sogar noch stärker.
    Schweigend kroch er in den Iglu, rollte sich in
seine Decke und versuchte einzuschlafen. Es gelang ihm jedoch nicht
sofort, und als er dann endlich fest eingeschlafen war, weckte ihn
Hussein Aflou zur letzten Wache.
    Es hatte in den vergangenen Stunden heftig
geregnet. Das Gras war noch triefend naß, und an den kahlen
Stellen standen große Pfützen.
    Franklin Kendall fröstelte. Er zog sich die
Mütze tief ins Gesicht und patrouillierte mit großen
Schritten die Umgebung des Lagerplatzes ab, um seinen Blutkreislauf
anzuregen. Der Wind trieb zerrissene graue Wolken vor sich her. Ab
und zu ging ein kurzer Schauer nieder. Von dem hügelartigen
Gebilde war nichts mehr zu sehen. Das Licht der Sterne drang nur
vereinzelt durch die Regenwolken.
    Kendall zuckte zusammen, als er ganz in der Nähe
das Trappeln vieler Füße vernahm. Er riß seinen
Rak-Karabiner von der Schulter und entsicherte ihn. Klickend sprang
ein Geschoß in die Abschußkammer. Doch so

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