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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Eingeborenen
keine Sekunde lang aus den Augen. Ihre Waffen hielten sie
schußbereit. Seltsamerweise jedoch traf der Fremde keine
Anstalten zur Flucht. Sein maskenhaftes Chitin-Gesicht war auf Burke
gerichtet. Die Facettenaugen warfen das schwache Licht in bunten,
punktförmigen Reflexen zurück. Franklin fand, daß man
den Eingeborenen nach einiger Eingewöhnung durchaus als schön
bezeichnen konnte.
    Der Oberkörper des Fremden war nackt und schillerte in
metallischem Blau. Der Unterleib glich einem dicken Artilleriegeschoß
und wurde von einem gestreiften Tierfell verhüllt. An den
krallenartigen Füßen trug der Eingeborene dicksohlige
Sandalen. Seine Körpergröße betrug etwa 1,60 Meter.
    Als Eddie Burke aus seiner zweiten Ohnmacht erwachte, schritt
    der Eingeborene mit graziösen Bewegungen auf ihn zu und
blickte ihn an.
    Burke lächelte. Er stützte sich auf Lyras Schulter und
stand auf. Einige Sekunden lang sahen sich die beiden äußerlich
grundverschiedenen Wesen in die Augen, dann sagte der Fremde in
verstümmeltem Interkosmo:
    »Du Haß getötet. Du mir Freund!«
    »Wir haben den Haß ausgelöscht«, antwortete
Burke. »Und wir alle sind Freunde. Es tut uns leid, daß
wir einige von euch töten mußten, um nicht getötet zu
werden.«
    Kendall schluckte. Fasziniert beobachtete er, wie die kurzen
Kopffühler des Eingeborenen spielten.
    »Nicht alles Freund. Viel schlecht. Dort!« Der Fremde
streckte einen Schulterarm aus und wies in eine bestimmte Richtung.
Die Hüftarme schienen verkümmert zu sein; sie hingen kurz
und wie leblos über den Fellschurz.
    »Er meint offenbar die Arkoniden«, erklärte Eddie
den Freunden. Dann wandte er sich wieder dem Fremden zu. »Burke!«
sagte er langsam und deutlich und zeigte auf seine Brust.
    »Moinyir!« sagte der Eingeborene und deutete auf sich
selbst. »Du kommen! Dir zeigen etwas.«
    »Einen Augenblick!« warf Kendall ein und trat vor.
»Eddie, wir wissen immer noch nicht, weshalb du diese Schale
dort mit einigen Dynamitpatronen gesprengt hast... !«
    Eddie Burke lächelte.
    »Ihr Inhalt strahlte Haß aus, Frankie. Ich spürte
es bereits in unserem Haus. Deshalb schlich ich mich davon. Leider
befand ich mich bei Tagesanbruch noch im Dschungel. Die Eingeborenen
entdeckten mich, und ich mußte um mein Leben kämpfen. Sie
sahen übrigens anders aus als Moinyir. Aber das war ja zu
erwarten, nach dem, was man uns gesagt hatte. In dieser Halle traf
ich mit Moinyir zusammen. Wir kämpften mit bloßen Fäusten.
Jeder wollte an den Inhalt der Schale heran und dachte, der andere
wolle ihn daran hindern. Endlich konnte ich meine Dynamitladung
anzünden und in die Schale werfen. Dann verlor ich das
Bewußtsein.«
    »So war es«, bemerkte Moinyir. »Midi auch nicht
mehr bewußt. Großes zerebrales Schmerz.«
    »Wie, bitte?« gellte Lyra Ben Kanaans Stimme auf. »Was
hast du gesagt?« Sie rüttelte den Eingeborenen an den
runden Schultern. »Hast du >zerebraler Schmerz< gesagt?«
    Moinyir wartete geduldig, bis Lyra ihn losließ.
    »Du verstehen?« fragte er, und in seiner Stimme
schwang so etwas wie Unglauben mit. »Du wissen, was Gehirn und
was hypnotischer Angriff?«
    »Ich fürchte, wir alle haben uns in den Eingeborenen
geirrt«, sagte Noowee Logan. »Sie sind offenbar
hochintelligent. Aber weiter! Eddie, was meint Moinyir mit
hypnotischem Angriff?«
    »In der Schale befand sich ein leuchtendes grünes
Gebilde«, erklärte Burke und blickte nachdenklich auf die
Trümmer des Gefäßes. »Es glich einem riesigen
Smaragd, aber sein Leuchten war, glaube ich, nicht optisch
wahrnehmbar; es wurde einsuggeriert. Und es suggerierte den
Eingeborenen gleichzeitig Haß auf alle Fremden ein.«
    »Und dir?« fragte Franklin Kendall. »Suggerierte
es dir Haß auf die Eingeborenen ein?«
    Eddie schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich spürte zwar den Haß, aber er galt
nicht beiden Parteien, sondern nur uns.«
    Noowee umrundete die zertrümmerte Schale. Mehrmals bückte
er sich und hob etwas auf. Als er zu den Freunden zurückkehrte,
öffnete er die Hand. Gelbliche Fladen lagen darin.
    »Ich sah sie überall. Meiner Meinung nach wurde der
Kristall durch die Explosion in zahllose winzige Splitter zerfetzt,
und überall, wo die Splitter hinfielen, schmolzen sie kleine
fladenförmige Stücke aus dem Plastikbelag des
Hallenbodens.«
    »Dann müßten die Splitter aber eine Menge
Eigenenergie entwickelt haben«, murmelte John Rawlins.
    Die Männer schauten sich betroffen an.
    »Ein Kristall, der

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