PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
wirklich besser...“
„Nein, bitte nicht“, sagte Michael. „Lassen Sie
mich nicht alleine zurück. Ich bin sonst nicht so empfindlich,
aber das alles ist so schrecklich... Darf ich nicht in Ihrer Nähe
bleiben?“
Breg seufzte wieder. Er mußte jetzt schnell handeln, wenn er
Surcs Männern noch einen heißen Empfang bieten wollte. Er
kam sich zwar ziemlich kindisch vor, bei dem Vorschlag, den er dem
Jungen machte, aber ihm blieb keine andere Wahl. Er hatte sich
schließlich um
den Jungen angenommen, jetzt mußte er die Sache bis zum Ende
durchstehen. Er hatte noch nie eine angefangene Sache liegengelassen.
Er sagte: „Also schön, schließe die Augen und gib
mir die Hand. Ich bringe dich in die Kommandozentrale.“
Michael gehorchte. Breg nahm die kleine, schmale Hand und zog ihn
hinter sich her. Beim Eingang zur Kommandozentrale stolperte Michael
gegen etwas Weiches.
„Was war das?“ fragte er.
„Mein Raumanzug“, log Breg. „Wo ist der
Abstellraum?“
Er ließ sich von Michael den Weg erklären. Breg fand
die Tür an der Seite der Konsole und bugsierte Michael hinein.
„Hast du noch Angst?“ fragte er dann. „Ich habe
keine Angst gehabt!“
Michaels käsiges Aussehen strafte zwar seine Worte Lügen,
aber Breg ließ es dabei bewenden.
„Meinetwegen“, sagte er, „ich bin wenigstens
froh, wenn du nicht zitterst, daß es sich durch das ganze
Schiff fortpflanzt. Wie heißt du eigentlich?“
„Michael Reginald Rhodan.“
„Michael Reginald Rhodan?“ staunte Breg. „Das
ist mir zuviel. Wie soll ich dich rufen?“ „Michael.“
„Ich heiße Breg. So, und jetzt mach’ ich den
Laden dicht. Verhalte dich ja ruhig.“
Breg ging zum Kommandopult und widmete sich seiner bevorstehenden
Aufgabe.
*
Breg beobachtete ständig alle 13 Sektionen des Schiffes
abwechselnd. Als er gerade zum viertenmal die Hauptschleuse auf dem
Bildschirm hatte, öffnete sie sich.
Zwei Männer in Druckanzügen traten herein. Sie hielten
ihre Waffen entsichert in den Händen und blickten sich suchend
um. Als Breg die Augen des einen für Sekunden auf sich gerichtet
sah, zuckte er zusammen. Doch hatte er die Bildsprechanlage so
eingestellt, daß er über alle Bildschirme empfangen
konnte, selbst aber nicht gesehen wurde. Es bestand kein Grund zur
Aufregung.
Die beiden Männer legten ihre Druckanzüge ab.
Der eine war Orfaun, der andere Sarrus.
Sarrus! Holeys anderer Leibwächter. Breg preßte die
Lippen fest aufeinander. Sarrus würde ihm nicht entkommen, außer
er ging bei der Durchsuchung des Schiffes vom routinemäßigen
Vorgehen ab. Aber dafür bestand keine Veranlassung. Breg wußte
vom Hypnoschuler, daß in 99 von 100 Fällen zuerst die
Kommandozentrale betreten wurde.
Sarrus konnte der Falle gar nicht entrinnen.
Und Orfaun? Breg wußte nicht, welche Rolle er dabei gespielt
hatte, als man ihn aussetzen oder von Stolk töten lassen wollte.
Aber rein war Orfauns Gewissen bestimmt nicht, sonst hätte er
Breg gewarnt.
Die beiden verstauten ihre Druckanzüge neben der Schleuse und
nahmen ihre Strahlenwaffen lässig auf. Sie konnten sich denken,
daß diesen Absturz kaum jemand überlebt hatte.
„Nimm du die linke Seite“, sagte Sarrus mit seiner
näselnden Stimme, „ich gehe nach rechts. In der
Kommandozentrale treffen wir zusammen.“
Damit hatte Sarrus selbst die Art seines Todes bestimmt. Breg
hatte auf beiden Seiten Fallen aufgestellt. Er kümmerte sich
vorerst nicht um Sarrus, sondern widmete seine Aufmerksamkeit Orfaun.
Er kam an das erste Schott, das die darunterliegende Sektion von
den anderen hermetisch abschloß. Als es sich ohne
Schwierigkeiten öffnen ließ, wußte Orfaun, daß
auch die Atmosphäre dahinter atembar war.
Breg schaltete auf das nächste Aufnahmegerät um.
Er sah, wie Orfaun den Korridor entlangschritt und sämtliche
Türen aufstieß, die auf seinem Weg lagen, um kurze Blicke
in die betreffenden Räume zu werfen.
Breg hatte genug gesehen.
Er verließ die Kommandozentrale, kletterte über eine
Notleiter in den darunterliegenden Korridor und suchte eine
Passagierkabine auf, in der er alles für einen Anschlag
vorbereitet hatte.
Auf dem Bett lagen zwei Atemmasken, in deren Mundvorsatz die
winzigen Sauerstoffpatronen untergebracht waren. Der Interkom war
eingeschaltet und zeigte den Korridor vor der Kabine. Auf dem
unordentlichen Bett lag ein Funkzünder. Breg nahm ihn auf und
stellte sich vor den Interkom. Er war jetzt auch auf dem Bildschirm
des Korridors zu sehen.
Breg
Weitere Kostenlose Bücher