PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
es gesehen?“ „Ich weiß nicht...
Ah!“
Breg riß die Atemmaske von Orfauns Mund und hielt sie weit
von sich, dann drückte er sie dem Röchelnden wieder aufs
Gesicht.
„Wer hat den Unfall Fens gesehen?“
„Breg, ich verwirke mein Leben, wenn ich dir über alles
Auskunft gebe“, flehte Orfaun. Er war jetzt nur noch ein Mann,
der wußte, wie kostbar das Leben war. Er gab alles dafür
her. „Glaubst du, ich spaße!“ fauchte Breg. „Du
erstickst augenblicklich, wenn du den Mund nicht auftust.“
„Nimm die Maske nicht mehr weg, ich rede schon.“ „Wer
war bei Fens Tod anwesend?“ „Holey, Surc und Stolk und
Sarrus.“ „Sonst noch wer?“ „Ich weiß
von niemandem sonst.“ „Wer von ihnen hat dir über
den Hergang des Unfalls erzählt?“ „Surc.“
„Welchen Eindruck hattest du? Glaubte er selbst an die
Unfallversion?“
„Unbedingt... Nein, Breg, nicht wegnehmen. Ich sag’s
dir ja schon. Surc erzählte in einem Ton davon, als habe ihn
Holey beauftragt, die Unfallversion zu verbreiten. Dann ließ
sich auch Sarrus darüber aus, und für mich stand es fest,
daß es sich nicht ganz so zugetragen hat, wie man behauptete.“
„Wie denn? Glaubst du, Fen wurde ermordet?“
„Breg, höre auf damit, mir solche Fragen zu stellen.
Ich weiß von nichts, ich habe nichts gehört und ich habe
dir nichts gesagt. Verstehst du?“
„In Ordnung. Eine Frage noch: Warum könnten mich Stolk
und Sarrus ermorden wollen?“ „Keine Ahnung.“
„Nicht vielleicht jemand, der befürchten könnte,
daß ich den Mord an Fen räche?“
„Ich weiß nicht, Breg...“
Während Orfaun dies sagte, hob er blitzschnell die Hände
und befreite sich. Gleichzeitig langte er mit der Rechten zur
Atemmaske und mit der Linken nach seiner Waffe. Breg war darauf
gefaßt, deshalb reagierte er noch schneller.
Er sprang auf die Beine und entzog Orfaun die Atemmaske. Drei
Schritte von ihm entfernt
blieb er abwartend stehen.
Orfaun war auf die Beine gekommen, gespreizt stand er da und
stierte mit verschwommenem Blick vor sich hin. Es schien, als könne
er Breg nicht mehr sehen. Aber seine Strahlenwaffe hob sich noch
einige Zentimeter — die Kraft zum Abdrücken besaß er
allerdings nicht mehr. Breg hätte Orfaun das Leben geschenkt,
aber mit dem Griff zur Waffe hatte er sich selbst verurteilt.
Breg riß die Sauerstoffkapsel aus der Atemmaske, richtete
sie auf das Schott und öffnete die Düse. Eine Wolke aus
atembarer Luft umgab das Schott, und die Automatik öffnete die
Verriegelung.
Bevor die Wolke aus atembarem Sauerstoffgemisch noch von Europiums
giftiger Atmosphäre zersetzt werden konnte, war Breg bereits
durch das offene Schott gesprungen und rannte in die Richtung, in der
er die Falle für Sarrus ausgelegt hatte.
Er hoffte, daß der Leibwächter Holeys noch nicht so
weit vorgedrungen war, denn er nützte ihm im Augenblick lebend
mehr als tot. Sarrus mußte ihm noch einige Fragen beantworten,
die Orfaun offen gelassen hatte.
„Breg!“
Der Ruf elektrisierte ihn. Er blieb so abrupt stehen, als wäre
er gegen eine unsichtbare Wand gerannt.
Hinter ihm befand sich die halboffene Innenschleuse! In seinem
blinden Eifer, Sarrus noch rechtzeitig abzufangen, hatte er die
Hauptschleuse nur unterbewußt wahrgenommen und war an ihr
vorbeigerannt.
Surc trat heraus, in seiner Hand lag fast spielerisch eine
Strahlenwaffe. Gefaßt blickte Breg ihn an.
„Töte mich schnell“, verlangte er.
„Fällt mir nicht ein, dich zu töten“, sagte
Surc. „Männer wie dich brauche ich. Deshalb habe ich dich
auch eben gerettet.“
Breg blickte den großen Plünderer verwirrt an.
Surc steckte lachend die Waffe weg; er hatte erkannt, daß
von Breg keine Gefahr mehr drohte. „Ich habe mich die ganze
Zeit über in der Innenschleuse aufgehalten“, erklärte
Surc. „Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, daß du
mitsamt Stolk in den Abgrund gestürzt wärst. Seinen
Todesschrei haben wir gehört, aber über dein Schicksal gab
es keinen Anhaltspunkt. Vor einigen Minuten hat mich Sarrus davon in
Kenntnis gesetzt, daß er auf eine primitive Falle gestoßen
ist.“
Surc lachte und stieß Breg freundschaftlich an.
„Sarrus ist eben gerissener als Orfaun“, meinte Surc
heiter, dann verdüsterte sich sein Gesicht. „Was ist mit
ihm?“
„Tot“, sagte Breg. „Ich konnte nichts für
ihn tun, er hat es nicht anders gewollt.“
„Schon gut, du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen“,
beruhigte Surc ihn. „Er war ein guter Mann,
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