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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehen?"
    Sie blickte an sich herunter, lächelte wieder und sagte
halblaut:
    „Nein. "
    Ich warf mich wieder auf das Lager, nachdem ich die Öllampen
ausgeblasen hatte und begann nachzudenken. Das Treffen mit sanga
Lu-basher versprach, für beide Teile spannend zu werden.
    Ich riß an den Zügeln und hielt das Gespann an.
    Vor mir erhob sich auf dem höchsten Punkt der Stadt der Weiße
Tempel. Er wuchs aus einem Geviert von
    schrägen, gekalkten Mauern, unter denen vermutlich die
Vorgänger kleinerer Tempel lagen und die übliche,
jahrhundertealte Aufschüttung zahlloser Siedler. Der weiße,
wie eine mitten abgeschnittene Pyramide wirkende Hügel trug eine
flache Plattform, darauf erhob sich der eigentliche Tempel. Das
Heiligtum mit den angrenzenden Bauten für die Priester erhob
sich von der dunklen Fläche des Tempelhains, und ich fuhr
langsam weiter.
    Am Ende der breiten, sandigen Straße erwarteten mich mehrere
Wächter.
    Ich gab ihnen die Zügel, dankte und begann, die wohl
hundertfünfzig Stufen zur Plattform hinaufzusteigen. Ich ging
langsam und sah mich um. Die Grundfläche der Pyramide war hier
eingekerbt, und ich bemerkte die vielfältigen, sehr aufwendigen
Verzierungen. Während ich die Hunderttausende kleiner Tonstifte
betrachtete, die an den Tempelwänden zu leuchtenden,
phantastischen Mustern angeordnet waren, erscholl ein dauernder,
eintönig rhythmischer Trommelschlag, der von Gongschlägen
unterbrochen wurde. Erwartete Lu-basher mich auf diese Art?
    Mauern, mit rotem Ocker getüncht, Tonkegelmosaik, dunkle
Bretter eines unbekannten Holzes, eine Palisadenwand aus
reichverzierten Stämmen, aus denen es golden und silbern
leuchtete - Innana schien eine sehr frauliche Göttin zu sein,
die solcherart Schmuck brauchte, um zu wirken, wie sie wirkte.
    Ich hob den Kopf und blieb stehen.
    „Ich erwarte dich, Atlan-gal", sagte Lu-basher.
    Er stand auf der einzigen Plattform, die den langen Ablauf der
Stufen unterbrach. Links von ihm war ein Tor, dessen schwere Bohlen
offenstanden. Die Türangeln drehten sich um einen Pfahl, der in
einem Metallager stand. Fett verhinderte die sonst knarrenden Laute.
    „Ich grüße dich, Lu-basher", sagte ich. Wir
griffen uns einander um die Handgelenke, und er deutete in den Gang
hinter den Balkon hinein.
    „Hier - der Weg für große Gäste und
Priester."
    Vor uns steckten Fackeln unter der geschwärzten Dek-ke, und
hinter uns schnitt die zugleitende Tür das Son
    nenlicht ab. Die Trommeln und Gongs wurden leise und verstummten
nach der ersten Biegung. Hier waren Zeichnungen an den Wänden,
die unzweifelhaft die religiösen Abläufe des Tempeldienstes
schilderten. Hinter uns zwei Priester mit Fackeln, neben mir ging
Lu-basher. Gänge zweigten ab, kurze Treppen erschienen hinter
plötzlich auftauchenden Vorsprüngen, in Nischen sollten
schreckliche Götzen erschrecken, und vor uns wurde ein
dunkelroter Vorhang zur Seite gezogen. Dahinter wieder
kupferbeschlagene Bohlen, sie öffneten sich lautlos. Eine Treppe
mit dreißig breiten Stufen erschien im Sonnenlicht.
    „Du bist gekommen und wirst mit mir sprechen. " Es
war eine Feststellung.
    „Ich werde mit dir sprechen", sagte ich kurz.
    Wir durchschritten die Zone hellen Sonnenlichts, kamen durch die
Behausungen der Priester, durch die zahlreichen Räume der
Schulen, durch Kammern und durch Hallen, in denen Kultgeräte
gelagert waren. Überall waren Priester zu sehen und nag-gar,
Kunsthandwerker, junge Mädchen und Knaben und Priester, die so
unglaublich alt wirkten, daß man an Skelette dachte.
Schließlich führte eine gekrümmte Schrägrampe
auf eine Plattform. Sie lag halb im Tempelhain, halb schien die Sonne
auf ein Segel, das waagrecht aufgespannt worden war und dessen
Seitenteil den Boden berührte. Von dieser Plattform führte
eine mehrfach unterbrochene Treppe auf das Dach des Haupttempels, auf
dem morgens und abends wohl zu Anu gebetet wurde.
    „Hier", sagte Lu-basher. „Der weiche Sessel des
Großen Gastes. "
    Er nahm in einem ebensolchen Sessel Platz. Auf einem mächtigen
Tisch standen Krüge, um die nasse Tücher lagen, und unter
anderen feuchten Tüchern vermutete ich T ontafeln. Prächtige
Becher standen vor uns, und nur das Zirpen der Insekten und das
Murmeln einer großen Menschenmenge waren zu hören.
    Ich sah, daß Lu-bashers Augen aufmerksam auf mir lagen. Der
Mann bewies durch sein Schweigen, daß er in mir mehr vermutete,
als er zugeben konnte.
    „Wie halten wir es?" fragte er leise und füllte
die

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