Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihn, in die Stadt hinauszugehen und
allen, denen er begegnete, zu sagen:
    „Geht in den Tempel der Innana. Dort wird Innana zum Volke
sprechen. "
    Ti-yaz-gar verstand nichts mehr, aber er gehorchte.
    „Atlan", flüsterte das dunkelhaarige Mädchen,
und ihre Wimpern zuckten, „ich liebe dich, aber ich kann nicht
verstehen, was du tust. Ich weiß, daß du ein Mann und
kein Dämon bist und kein Gott, aber du tust Dinge, die ich nicht
kenne, obwohl ich in der Schule der Innana erzogen wurde und vier
Jahre lang Tempeljungfrau war. "
    Ich streichelte sie und erwiderte:
    „Ich werde dir eines Tages erklären, was ich getan habe
und womit. Das wird dann sein, wenn ich meinen Kampf zu Ende geführt
habe. Warte noch einige Tage, und ich werde bleiben können. "
    Sie gab sich zufrieden, und ich packte alles, was ich nicht mehr
brauchte, in die Tasche zurück und schloß sie. Dann holte
ich den Energietornister hervor; ein quadratisches Ding von sechs
Zentimetern Dicke und drei Handbreit Kantenlänge. Ich entwirrte
die breiten Gurte, prüfte die Ladung und ließ den
Generator anlaufen. Dann zog ich Hemd und Sandalen an, schloß
die Schnallen des Gürtels und steckte den Strahler hinein. Ich
war bereit.
    „Hilf mir, die Schnallen zu schließen", sagte ich
zu dem Mädchen.
    Ich winkte ihr zu, verließ das Zimmer und stieg die stei
    le Treppe vom Dach hinauf. Dort schaltete ich das Feld des
Antigravprojektors an und schwebte in die Höhe. Die schwenkbare,
vergleichsweise winzige Düse des MikroPulsatorantriebs brummte
auf und stieß einen Strom erhitzter, verdichteter Partikel nach
hinten aus. Ich raste über die Stadt, auf den Tempel der Innana
zu. Sekunden später kam ich senkrecht herunter und landete auf
dem Dach; es war ein Rechteck, etwa zwanzig zu dreißig Meter,
in der Mitte ausgespart. Das Dach war gegenüber den zahllosen
Nischen, Säulen, Vorsprüngen und Traversen überzogen,
und ich sank, nachdem ich lautlos nach allen Seiten gesichert hatte,
in einen der Höfe - ich mußte mich noch genau orientieren.
    Das Aggregat wurde abgeschaltet. Ich trug in einer Hand die
zusammengekoppelten Geräte, und von irgendwoher schlug
brodelnder Lärm an meine Ohren: Die Menge schien sich zu
versammeln. Laute Klagelieder kamen aus dem Palast - dort brannten
viele Lichter. Ich machte in der halben Dunkelheit einige zögernde
Schritte, trat über eine kupferne Treppe, von unzähligen
Schritten aufpoliert, auf eine höhere Ebene.
    Zwei Säulengänge mit je zehn Säulen, etwa fünfzehn
Meter hoch, flankierten einen langen Schrein aus Steinen, auf dessen
Seite in Gold und Lapislazuli Figurinen abgebildet waren. An den
Kanten des Schreins standen kupferne Schalen, in denen Holzkohle
streng duftende Krauter verbrannte. Eine Barriere aus lochgemauerten,
lasierten Riemen schloß diese Nische ab. Ich wich nach rechts
aus und ging weiter.
    Ein Tor. Zwischen zwei Stelen aus blauem Stein, überreich mit
Gestalten verziert, hingen kupferne Ketten. Sie hielten einen Block
aus gegossenem Gips, der ein Augensymbol war. Die Pupillen eines
unbekannten Gottes blickten mich strafend an, ich schritt unter ihnen
hindurch. Dahinter kam ich in einen Raum, der sehr hoch war und wie
das Innere eines Würfels wirkte. Die Decke und der obere Rand
des Würfels waren durchbrochen. Hob ich den Kopf, konnte ich die
Sterne sehen. Über allem lag ein dünner Nebel aus Weihrauch
und brennendem Harz, wild aromatisch und gelblich wie Sand.
    Ich blieb wie angewurzelt stehen.
    Vor mir waren Geräusche. Ich schloß die Augen, öffnete
sie langsam, und dann sah ich die zwei Kreise. Sie bestanden aus
Frauen, die mit dem Kopf zum Kreismittelpunkt auf den Steinen lagen
und beteten. In der Mitte erhob sich auf einem Sockel ein kleines
Abbild der Innana. Ich ging vorsichtig entlang des äußeren
Kreises, kam über eine schräge Fläche abermals in
einen anderen Saal, aber noch nicht ins Innere des Großen
Tempels.
    Murmeln.
    „Man sagt, daß sie Ti-annar und Al-chudur gefangen
haben. Sie sollen sie zum Tempel schleppen. "
    Eine andere Stimme, irgendwo aus der Dunkelheit.
    „Und Innana wird heute ein Wunder vollbringen, habe ich
gehört. "
    Die gemurmelte, undeutliche Antwort:
    „Und Lu-basher sitzt unbeweglich auf seiner Terrasse und
wartet. V or ihm stehen zwei Becher. "
    Im Hintergrund einer Finsternis sah ich drei Lichter. Ich ging im
Schatten darauf zu. Hinter den schweren, goldstrotzenden Öllampen
war ein Brett an der Mauer, das dick war, von einer riesigen Axt
behauen

Weitere Kostenlose Bücher