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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr als ein Strich. Der
Unbekannte trug ein weißes, wallendes Gewand, das ihm von den
Schultern bis zum Boden reichte.
    Ohne die Lippen zu bewegen, sagte er:
    »Wie viele von eurer Sorte gibt es?«
    »Viele«, antwortete Stoke gelassen. »Wie sahen
die aus, die vor uns hier waren?«
    »So wie ihr.«
    »Ist das die beste Beschreibung, die du geben kannst?
Niemand außer uns sieht so aus wie wir.«
    Der Fremde verzog die schmalen Lippen zu einem spöttischen
Lächeln.
    »Ich sehe, du bist ein Freund der primitiven Logik. Nun,
wenn ich mich recht erinnere, dann sahen sie in der Tat ein wenig
anders aus als ihr - besonders als dein Freund dort mit dem
verwachsenen Rücken.«
    Stoke schluckte.
    »Von Höflichkeit habt ihr hier noch nicht viel gehört,
wie?«
    Eine Regung wie Erstaunen leuchtete aus den Augen des Fremden.
    »Nein«, antwortete er mit entwaffnender Offenheit.
»Der Begriff ist mir unbekannt. Ich muß einen der anderen
fragen, ob sie ihn kennen.«
    »Vielleicht später«, schlug Stoke vor. »Wir
interessieren uns immer noch für diejenigen, die vor uns hier
waren.«
    »Richtig. Sie kamen durch Zufall hierher - oder durch reine
Neugierde. Sie hatten ein Problem, wie sich herausstellte, obwohl sie
nicht in der Absicht hierhergekommen waren, bei mir die Lösung
des Problems zu finden. Sie fanden sie dennoch, aber das war mein
Tun, nicht das ihre.«
    »Was für ein Problem?« wollte Stoke wissen.
    »Oh, eine einfache Raumblase. Sie wußten nicht, wie
man sie bewegt. Sie war ihnen im Wege, und sie hatten keine Ahnung,
wie sie sie fortschaffen sollten. Primitiv, wie ich sagte. Dumm.
Keine Vorstellung von den einfachsten Gesetzen des Seins und
Werdens.«
    »Des Seins und Werdens«, wiederholte Stoke murmelnd.
»Natürlich wußtet ihr, wie ihnen zu helfen war?«
    »Wir wissen es alle. Natürlich war ich der einzige, der
mit ihnen sprach. Sie landeten unmittelbar neben meinem Ruheplatz,
genau wie ihr. Sie waren so arm, so hilflos, daß ich nicht
anders konnte, als ihnen zu helfen.«
    »Welchen Rat gabst du ihnen?«
    »Den einfachsten. Und selbst den verstanden sie nur mit
Mühe. Sie wußten nicht, daß eine Raumblase ein
Objekt von äußerst geringem Gewicht ist, und daß
selbst der geringste der
    kosmischen Winde sie in jede Richtung blasen wird.«
    Stoke blieb am Ball, obwohl er sich des Verdachtes nicht erwehren
konnte, er werde auf den Arm genommen.
    »Aha, ich sehe«, antwortete er. »Und wußten
sie, wie man einen kosmischen Wind erzeugt?«
    Er wußte, daß er sich auf Glatteis befand. Eine
einzige falsche Frage, und der Fremde mußte erkennen, daß
er sich mit jemand unterhielt, der von den Gesetzen des Seins und
Werdens ebenso wenig Ahnung hatte wie die Leute, die vor ihm
dagewesen waren.
    »Nein, sie wußten es nicht.« Des Fremden
Gedanken klangen spöttisch und abfällig. »Sie wußten
nicht einmal, was ein kosmischer Wind ist. Sie stellten eine Menge
Fragen, und darin war von Hyperenergie, Saugfeldern, Schockwellen,
Antigrav-Fronten und ähnlichen Dingen die Rede. Ich verstand sie
nicht. Sie benutzten ein verblüffend kompliziertes Vokabular, um
die einfachsten Dinge zu beschreiben. Schließlich kamen wir
dahinter, daß manchmal nur die Ausdrücke verschieden
waren, ihr Inhalt jedoch derselbe. Eine Raumblase in meinen Worten
ist ein Überstern in ihren. Was sie eine Antigrav-Front nennen,
heißt bei mir träger Stoß...«
    »Richtig«, fiel Stoke ein, »und was du als
kosmischen Wind bezeichnetest...«
    »Richtig«, nahm der Fremde den Faden getreulich auf,
»das war das komischste. Für einen kosmischen Wind haben
sie ein ganzes Bündel von komplizierten Begriffen. Sie nannten
ihn einen hyperenergetischen Sättigungseffekt verbunden mit
einer gravitatorischen Schockwelle.«
    Stoke schmunzelte.
    »In der Tat eine merkwürdige Ausdrucksweise.« Er
warf Shink einen bedeutungsvollen Blick zu. »Ich meine, wir
dürfen dir nicht länger zur Last fallen, und wollen unseren
Abschied nehmen.«
    »Aber nein«, protestierte der dürre Fremde. »Ihr
müßt meinen Ruheplatz betreten. Ihr seid so anders als
die, die vor euch da waren, und Kersh wird sich über alle Maßen
für euch interessieren. Leider befindet er sich zur Zeit nicht
in seinem Ruheplatz, sondern auf irgendeiner primitiven Welt und
spielt Gott. Das tut er am liebsten. Er schwelgt in der Verehrung,
die ihm einfache Geister entgegenbringen.«
    »Ist das dein Ruheplatz?« fragte Stoke und deutete auf
den Wald.
    »Das ist mein Ruheplatz. Eine Stätte

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