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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Stunde
in Anspruch nahm, erwies, daß der zweite Planet, der seine
Muttersonne auf einer Bahn von einhundertundzehn Millionen Kilometern
Halbmesser umkreiste, bezüglich der Erzeugung menschenähnlichen
Lebens der meistversprechende war.
    Das Schiff nahm Kurs auf den zweiten Planeten. Auf einer Parkbahn
von achttausend Kilometern Höhe umrundete es ihn zweimal. Es
wurde offenbar, daß die fremde Welt erdähnlich war. Ihre
Oberfläche bestand zu siebzig Prozent aus Wasser, der Rest war
festes Land, der Großteil davon zu zwei mächtigen, durch
weite Meeresarme voneinander getrennten Kontinenten angeordnet. Es
gab nirgendwo Anzeichen von Städten oder größeren
Siedlungen. Der Allfrequenz-Radioempfänger schwieg und schien
durch sein Schweigen anzudeuten, daß die hypothetischen
Intelligenzen der fremden Welt das Rätsel der drahtlosen
Telegrafie noch nicht entschleiert hatten. Raumfahrzeuge wurden nicht
beobachtet. Es sah ganz so aus, als wären Stokes Hoffnungen
umsonst gewesen - bis er schließlich eine merkwürdige
Entdeckung machte.
    Die Oberfläche der Kontinente schien nahezu zu gleichen
Teilen von Wald und Gras bedeckt. Es gab keine Gebirge von
nennenswerter Höhe, und der Begriff Wüste war der grünen
Welt völlig fremd. Was Stokes Interesse erregte, war die
merkwürdige Form der Waldgebiete. Sie hatten ohne Ausnahme
geometrische exakte Gestalt. Die Gestalt variierte von Wald zu Wald,
einer war kreisförmig, der andere dreieckig, der dritte hatte
die Form eines Quadrates, aber in jedem Fall erschienen sie wie von
Zirkel und Lineal eines Giganten abgemessen.
    Stoke war überzeugt, daß derart präzise Formgebung
keiner Laune der Natur entspringen könne. Er wies Lagkruch an,
das Schiff zur Landung zu bringen. Die Ishmail setzte auf einer
weiten, ebenen Grasfläche auf. Weniger als einen Kilometer von
ihr entfernt erhob sich die dunkelgrüne, dichte Wand eines
Waldstücks, das, wie Stoke zuvor festgestellt hatte, einen
Durchmesser von fünfzig Kilometern und exakt kreisförmige
Gestalt hatte.
    Die Analyse verschiedener Luftproben erwies die fremde Atmosphäre
als ohne weiteres atembar. Die weite Ebene lag im Schein einer
rötlichgelben Sonne. Die Außentemperatur betrug
einundzwanzig Grad Celsius. Stoke und Shink Ool entschlossen sich,
das Schiff zu verlassen. Lagkruch blieb zurück. Er machte kein
Geheimnis daraus, daß ihm die fremde Welt mit ihren geometrisch
geformten Waldstücken unheimlich war.
    Der Wald und die Ebene lagen still, als die beiden Männer das
Schiff verließen. Ein sanfter, warmer Wind bewegte die
Grashalme, und hoch im Blau des Himmels schwebte ein bussardähnlicher
Vogel. Stoke sah sich um. Ohne daß er sich dessen bewußt
wurde, wirkte der Friede, den die Landschaft ausstrahlte, auf ihn ein
und verscheuchte die Nervosität, mit der er in den vergangenen
Stunden zu kämpfen gehabt hatte. Er fühlte sich plötzlich
wohl und heiter, als hätte er die Sorgen, die ihn noch vor
kurzem bedrückten, abgestreift und weit hinter sich gelassen.
    Da sagte jemand:
    »Seid ihr schon wieder da? Niemand kann so dumm sein wie
ihr!«
    Er wirbelte herum. An Shinks verblüffter Miene konnte er
ablesen, daß der Akone die Stimme ebenfalls gehört hatte.
Der Sprecher war nirgendwo zu sehen, und während Stoke über
den merkwürdigen Vorfall nachdachte, ging ihm auf, daß er
nicht wirklich auf akustischem Wege etwas gehört hatte. Die
Worte, oder vielmehr Begriffe, hatten sich in seinem Bewußtsein
    geformt, und es war lediglich die Trägheit seines Gehirns,
die ihn glauben machte, er hätte etwas gehört.
    Telepathie also. Wer telepathisch senden konnte, mußte auf
demselben Weg auch empfangen können. Stoke antwortete laut, weil
dem Nichttelepathen nur das Aussprechen des Wortes ermöglicht,
den Begriff präzise zu denken, den es verkörpert:
    »Wir waren noch niemals hier. Vielleicht sind wir dumm, aber
wenigstens verwechseln wir niemand.«
    Die unhörbare Stimme antwortete unverzüglich.
    »Das ist stark! Das ist frech! Das muß ich mir
ansehen.«
    Es knackte im Gehölz des nahen Waldes. Eine Gestalt, mehr als
zwei Meter groß und von fast zerbrechlicher Schlankheit, kam
zum Vorschein. Sie war humanoid. Der Kopf war nach terranischen
Maßstäben ein wenig zu groß im Vergleich zu dem
übrigen Körper und bar jeden Haarwuchses. Die hohe Stirn
und die großen Augen des Fremden verrieten überlegene
Intelligenz. Die Nase war scharf geschnitten und von unübersehbarer
Prominenz, die Lippen dünn, kaum

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