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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stoke.
    »Voraus steht die Pränova«, bemerkte er, und
seine Stimme hatte einen warnenden Unterton. »Sind Sie bereit,
den Übergang in den Linearraum in unmittelbarer Nähe des
Übersterns zu wagen?«
    Stoke hatte denselben Gedanken vor einer Minute gehabt. Die
Pränova existierte außerhalb dieses Universums. Aber auch
der Linearraum gehörte diesem Kosmos nicht an. Es war
    möglich, daß die Anwesenheit des Übersterns das
Linearflugmanöver der Ishmail beeinflußte.
    Aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er mußte das Risiko auf
sich nehmen.
    »Jedes Wende- oder Ausweichmanöver«, erklärte
er Lagkruch, »kostet uns wertvolle Zeit. Wir können uns
das nicht leisten. Wir müssen den geradesten Weg nehmen - ganz
gleichgültig, wohin er uns führt.«
    Das Schiff beschleunigte weiter, aber auch der Gegner zeigte seine
Entschlossenheit, der unerwünschten Neugierde Fremder hier und
jetzt ein für allemal Einhalt zu gebieten. Der Abstand zwischen
der Ishmail und ihren Verfolgern verringerte sich nicht. Feindliche
Einheiten, die von vorab auf das flüchtende Schiff zuhielten,
kamen mit beängstigender Geschwindigkeit näher.
    Die kinetische Energie der Ishmail erreichte und überschritt
den Schwellenwert, der für die Transition zum Linearflug
notwendig war. Lagkruch blickte Stoke an. Stoke warf einen Blick auf
den Orterschirm und die Reflexe der Feindschiffe, die fast bis auf
sichere Feuerweite herangekommen waren, und sagte hart und
entschlossen:
    »Jetzt.!«
    Lagkruch drückte einen Schalter. Das Bild auf dem großen
Fernsehschirm flackerte. Stoke hatte das merkwürdige Gefühl,
der Boden unter seinen Füßen sei plötzlich
verschwunden. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er die
Empfindung schwerelosen Fallens.
    Dann war alles wieder normal. Er sah auf.
    Beinahe alles, korrigierte er seine Feststellung. Auf dem
Bildschirm sollte das lichte Grau des Linearraums zu sehen sein.
Statt dessen sah er das tiefe Schwarz des freien Weltraums und in ihm
zahllose, vielfarbige Lichtpunkte fremder Sterne.
    Er warf einen Blick auf den Orterschirm. Die gegnerischen Schiffe
waren verschwunden. Ein Teil des Manövers war erfolgreich
gewesen. Sie hatten die Verfolger abgeschüttelt.
    Er musterte den Bildschirm. Zur rechten Hand hätte sich der
sternenlose Fleck abzeichnen sollen, den die nahe Dunkelwolke
hervorrief, aber er war nicht zu sehen. Er studierte die
Konstellationen und rief sich ins Gedächtnis zurück, wie
die Anordnung der Sterne im Josaph-Sektor aussah. Das Ergebnis des
Vergleiches war von fataler Eindeutigkeit. Was er sah, hatte nichts
mit dem gemein, woran er sich erinnerte.
    Er wandte sich an Shink und Lagkruch.
    »Ich habe Ihnen mitzuteilen«, sagte er ernst, »daß
wir infolge unseres Versuchs, zum Linearflug überzugehen, in
einem fremden Universum gelandet sind.«

9.
    Zuerst gab es Widersprüche. Aber als Stoke den
Energieverbrauch während der vergangenen zehn Minuten von der
Anzeige ablas und ausrechnete, daß der angezeigte Wert nicht
ausreichte, um das Schiff weiter als rund zwei Lichtjahre zu
befördern - eine Distanz, die bei weitem nicht genügte, um
die abrupte Veränderung der Konstellationen zu bewerkstelligen -
, da erstarb der Protest.
    Stoke machte sich daran, die unmittelbare Umgebung des Schiffes zu
sondieren. Er war Pragmatiker. Weitaus mehr, als eine Erklärung
für das jüngst vergangene Ereignis zu finden, interessierte
es ihn zu bestimmen, in welcher Lage er sich befand und welche
Gefahren sie enthalten mochte.
    Die erste Feststellung, die er machte, war überraschend.
Einer der kräftigeren Lichtpunkte, der links seitab des
augenblicklichen Geschwindigkeitsvektors stand, erwies sich als ein
Stern vom Typ G 1, dessen Abstand der Energietaster zu weniger als
einem Lichtjahr errechnete. Stoke veranlaßte den Topsider, Kurs
auf den nahen Himmelskörper zu nehmen. Er erachtete es als
    seine vordringlichste Aufgabe zu erfahren, wo er sich befand, und
der einfachste Weg, eine Antwort zu erhalten, war, jemand zu fragen.
Jemand - das bedeutete ein intelligentes Wesen mit mehr oder weniger
profunden Kenntnissen der Astronomie. Sonnen des G-Typs waren dafür
bekannt, Planeten zu besitzen, auf denen sich intelligentes Leben
entwickeln konnte.
    Die Ishmail führte einen kurzen Linearsprung aus, der sie bis
auf achtzig Astronomische Einheiten an den Zielstern heranbrachte.
Aus dieser Entfernung gelang es den Tastern, insgesamt sechs Planeten
auszumachen. Eine Serie von Messungen, die nicht mehr als

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