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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden eine Weile
beisammenbleiben, deshalb wäre es kindisch, an einer förmlichen
Anrede festzuhalten.«
    »Johannes?« wiederholte Ylina überrascht. »Keine
Kurzform?«
    »Johannes! So habe ich es am liebsten.«
    Janz und Gallos ließen sich ins Gras sinken. Erdega saß
mit dem Rücken gegen eines der staubigen Räder des
Geländewagens gelehnt und starrte ins Leere. Er wirkte plötzlich
verschlossen. Erst als Ylina verkündete, daß »die
Fütterung der Raubtiere« jetzt stattfinden könne und
dabei Erdega in die Augen blickte, entspannte er sich.
    »Du siehst ja prächtig aus, Erdega«, sagte Gallos
während der Mahlzeit einmal beiläufig.
    Erdega lächelte. »Warum auch nicht?«
    Es wurde nicht viel gesprochen während des Essens. Janz
beschränkte sich überhaupt nur darauf, zuzuhören und
zu beobachten.
    Als Gallos vorschlug, einige Tage in diesem Tal zu verbringen,
stimmten Ylina und Erdega begeistert zu. Danach versuchten sie alle
drei, sich in Vorschlägen zu überbieten, wie man sich die
Zeit vertreiben könne. Schließlich wurde für den
nächsten Tag ein Jagdausflug ins Gebirge beschlossen.
    »Springböcke gibt es hier in jeder Menge«, rief
Erdega enthusiastisch. Und er legte ein imaginäres Gewehr an und
schoß einen imaginären Bock nach dem anderen.
    Gallos' Körper wurde von lautlosem Lachen geschüttelt.
    Ylina rief: »Bist du tatsächlich ein so hervorragender
Schütze, Erdega?«
    »Nein«, gestand Erdega.
    Jetzt mußte selbst Janz lächeln.
    »Es war herrlich, Ylina«, sagte Gallos nach dem Essen
und küßte das Mädchen väterlich auf die Stirn.
    »Danke«, strahlte sie und holte sich von Erdega und
Janz auch einen Kuß. »Wer hilft mir abräumen und das
Geschirr reinigen?«
    Janz blickte zu seinem Bruder, der sich bereits erhoben hatte, um
Ylina seine Hilfe anzubieten.
    Da sagte Gallos: »Ich opfere mich gerne.«
    Janz wagte nicht, zu seinem Bruder hinzusehen. Dessen enttäuschtes
Gesicht hätte ihn zu sehr geschmerzt. Statt dessen blickte er zu
dem Schatzsucher und versuchte seiner Stimme einen heiteren Tonfall
zu geben, als er zu ihm sagte:
    »Im Waisenhaus mußte immer der Jüngste den
Reinigungsdienst
    versehen. Warum machen wir es hier nicht ebenso! Du nimmst mir das
doch nicht übel, Erdega? Aber schließlich können wir
einem Mann wie Johannes, der unser aller Vater sein könnte,
nicht zumuten, daß er unseren Schmutz beseitigt.«
    »Mir hätte es Spaß gemacht«, meinte Gallos
mit einem Augenzwinkern zu Ylina. Aber er wandte nichts dagegen ein,
daß Erdega Ylina behilflich sein sollte.
    Gallos holte ein Geduldspiel aus seiner Jacke, lehnte sich zurück
und stützte sich behaglich auf einen Arm.
    »Diese Gegend erinnert mich an das Tal, in dem ich einmal
seßhaft werden wollte«, sagte er.
    »Es gibt kein zweites Stück Land auf Halperoon, das mit
diesem verglichen werden könnte«, behauptete Janz.
    »Es war auf einer anderen Welt«, sagte Gallos.
    Er begann zu erzählen.
    Matrick hieß der Planet, auf dem er sich hatte ansiedeln
wollen. Gallos hatte eine Frau und einen Sohn, deshalb studierte er
die Unterlagen genau, die über die Beschaffenheit des Planeten
aussagten, bevor er den Vertrag mit der Auswanderungsbehörde
unterschrieb. Zwei Jahre lang war der Planet durch Forschungsteams
untersucht worden, ehe tausend Familien angesiedelt wurden. Aber da
es sich um eine extrem erdähnliche Welt handelte, waren die
Untersuchungen wohl etwas oberflächlich abgewickelt worden.
Jedenfalls breitete sich nach einem Jahr eine Seuche in der Kolonie
aus, die mehr als die Hälfte der Kolonisten dahinraffte, bevor
ein heilendes Serum entwickelt werden konnte. Gallos' Frau und Sohn
waren unter den Opfern.
    Nachdem man der Seuche Herr geworden war, wurde Matrick
tatsächlich zu dem paradiesischen Planeten, als den ihn die
Auswanderungsbehörde gepriesen hatte. Aber Gallos blieb nicht.
Er zog ruhelos einige Jahre durch die Galaxis, bis er schließlich
auf Halperoon Fuß faßte. Die Geschichten über die
versunkene Kultur, die er in den Kneipen von Accoun von
heruntergekommenen Schatzsuchern gehört hatte, faszinierten ihn.
Er suchte das Abenteuer, um zu vergessen. Er war ein Einzelgänger
geworden, er hatte nichts zu verlieren, er konnte nur gewinnen.
    Er wurde Schatzsucher - einer unter vielen Tausenden, die voller
Hoffnung ins Askadir-Gebirge zogen, um die Geheimnisse einer längst
vergangenen Kultur zu ergründen. Das war vor zwei Jahren
gewesen.
    »Ich gebe nicht auf«, endete Gallos. »Wenn

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